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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Anmarsch. Sag Erlin, sie soll ihre Ausrüstung bereithalten.«
    »Was meinst du mit Keech?« Janer wandte den Blick verwirrt vom Licht am Himmel zurück auf die Aktivität an Deck.
    Auch andere blickten zum roten Licht hinüber und unterhielten sich in gedämpftem Ton. Das Licht verstreute sich bereits und verblasste. Das Summen, mit dem die Durchsage der Intelligenz unterlegt gewesen war, verschwand ebenfalls, und eine Antwort auf seine Frage erhielt Janer nicht. Er betrachtete erneut Goss und blickte dann zu Erlin hinauf. Er rief nach ihr.
    »Was hat sie mit ›Keech ist im Anmarsch‹ gemeint?«, fragte Erlin, sobald Janer ihr die Durchsage des Schwarms übermittelt hatte.
    »Ich kann mir nur denken, dass er in Schwierigkeiten steckt, falls der Schwarm meint, Sie sollten Ihre medizinische Ausrüstung bereithalten«, sagte Janer.
    »Was zum Teufel soll ich denn für ihn tun können?«
    »Er ist ein bisschen darüber hinaus, von Ihren Diensten profitieren zu können, wie ich zugeben muss.« Janer zuckte die Achseln und lächelte sie an. »Vielleicht sollten wir uns trotzdem vorbereiten. Die Schwarmintelligenz irrt sich in der Regel nicht.«
    »Okay. Ich denke, Sie haben Recht.«
    Erlin ging zur Decksluke hinüber, und Janer blickte ihr einen Augenblick lang nach.
    »Gestatten Sie mir, Ihnen zu helfen. Ich bin hier ohnehin so etwas wie ein Reserverad.«
    Erlin gab ihm mit einem Wink zu verstehen, dass er ihr folgen sollte.
    Unter Deck angekommen, holte sie einen ihrer Koffer aus einem Schrank, stellte ihn auf den Boden und öffnete ihn. Janer betrachtete die glänzenden Apparaturen, die ordentlich darin verpackt lagen. Er erkannte ein Nanoskop, einen tragbaren Autodoc und ein oder zwei weitere Dinge.
    Erlin deutete auf den Autodoc. »Wissen Sie, wie man den zusammenbaut?«, fragte sie.
    Janer zog den Doc aus dem Koffer und machte sich daran, die Kapuzenhaube und die insektenartigen chirurgischen Greifer zusammenzustecken. Erlin gestattete sich, einen Hauch von Erstaunen im Gesicht zu zeigen, nickte ihm zu und wandte sich ab, um etwas anderes zu tun. Sie holte eine flache Box mit einem pistolenförmigen Gegenstand hervor, der außen montiert war. Janer erkannte in der »Pistole« sofort ein Handdiagnosegerät und die Box, in der er steckte, als tragbare Medikamentenfabrik.
    »Oh verdammt!«, sagte Erlin. »Ich habe keinen Schimmer.«
    »Bereiten wir uns einfach so gut vor, wie wir können«, sagte Janer.
    Sie bereiteten sich vor.
    Windtäuscher flog durch eine Welt, die aus Informationen bestand. Mit verdrehten Augen und geballten Zehen starrte er erstaunt auf eine virtuelle Galaxis, neben der selbst die unbestreitbar riesige Menschen-Polis zwergenhaft wirkte. Es gab so viel zu lernen, so viel zu sehen – herausragende Denker zogen wie sonnenhelle Leviathane an dem Segel vorbei, und die Finanzsysteme ganzer Planeten bildeten komplexe Bienenstöcke, in denen er sich jahrhundertelang verirren konnte. Es war wundervoll: Es gab so viel zu tun, so viel zu erwerten! Aber Windtäuscher, begabt mit mehr Selbstbeherrschung und Intelligenz als seine Brüder und Schwestern, schloss allmählich all das aus und konzentrierte sich auf das Besondere. Er kräuselte die Lippen und knurrte, als er die winzige Antiquitäten-Website auf Coram entdeckte und die Preisliste in Augenschein nahm. Vielleicht glaubte Sniper, das Segel würde zu geblendet sein, um solche Dinge zu finden.
    »Windtauscher.«
    Die Stimme kam aus der Nähe, und Windtauscher öffnete wieder die Augen und blickte sich um. Seine Mitsegel waren alle auf der gegenüberliegenden Seite des Flints versammelt und behielten ihn argwöhnisch im Auge. Es war keines von ihnen, das gesprochen hatte.
    »Segel, ich rede durch den Verstärker mit dir. Verstehst du mich?«, fragte die Stimme.
    »Ich höre dich«, antwortete das Segel. »Aber ich weiß nicht, wer du bist.«
    »Natürlich nicht … Du hast meine Stimme noch nie gehört. Ich bin der Hüter.«
    »Ah«, brachte Windtauscher hervor. Ihm fiel jetzt auf, dass seine Gefährten noch weiter von ihm abrückten und ihn noch misstrauischer beäugten. Was das anging, konnte er jedoch in diesem Augenblick nichts unternehmen.
    »Na ja, was hältst du von der virtuellen Welt der Menschen?«, spann der Hüter den Gesprächsfaden weiter.
    »Sie ist … nützlich«, antwortete das Segel. »Was möchtest du?«, fragte es dann und dachte sich dabei, dass es für seine Gefährten wohl weniger beunruhigend war, wenn es dieses Gespräch

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