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Neandermord

Neandermord

Titel: Neandermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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zufriedenes Gesicht und beschloss die Angelegenheit mit ein paar Notizen auf seinem Blatt.
    »Was machen Sie beruflich, Herr Rott?«
    Er nahm zur Kenntnis, dass ich Privatermittler war, ließ sich meine Lizenz zeigen und notierte sogar die Nummer des Ausweises.
    In diesem Moment fanden zwei Autoscheinwerfer den Weg auf den Parkplatz. Ein Motor brummte, Kies knirschte unter Reifen.
    »Warten Sie im Wagen«, sagte der Uniformierte und stieg aus. Ich drückte mich in das Sitzpolster und spürte, wie langsam die Müdigkeit von mir Besitz ergriff. Ich sah zur Uhr. Schon halb zwölf! Mich packte das Bedürfnis, mich zu strecken, die Beine zu vertreten. Nichts leichter als das. Das hier war ein Naherholungsgebiet.
    Ich öffnete die Tür und stieg aus. Die sommerliche Nachtluft des Neandertals umfing mich. Bei einem anderen Anlass sicher sehr angenehm. Ich musste Manni unbedingt vorschlagen, sich hier mit Frau Kleiber zu treffen. Die Gegend war das ideale Ambiente für ein romantisches Stelldichein.
    Ich reckte mich und lief ein wenig herum. Ein Stück weiter stand der Wagen, der eben angekommen war, mit Abblendlicht und offener Tür. Der Uniformierte, der mich befragt hatte, sprach leise mit einer anderen Person. Nach einer Weile entfernten sie sich in Richtung Tatort.
    Ich zog eine Zigarette hervor, rauchte, starrte dabei in die nächtliche Natur, von der nichts als ein paar matt von den nahen Straßenlaternen beleuchtete Büsche zu sehen war, und dachte darüber nach, wer Krüger ins Jenseits befördert haben könnte.
    Ein Hauptkommissar in der Mordkommission hatte Feinde, keine Frage. Und ebenso außer Frage stand für mich, dass Krüger in irgendeiner Klemme gesteckt hatte, aus der ich ihm hatte helfen sollen. Warum sonst diese Geheimnistuerei?
    Ich ging um das Auto herum, sah zu, wie von der Durchgangsstraße her weitere Fahrzeuge auf das Gelände einbogen. Irgendwann näherte sich ein Uniformierter und schloss den Escort auf. Offensichtlich hatten sie bei Krüger den Wagenschlüssel gefunden. Der Beamte beugte sich in das Auto und schien etwas zu suchen.
    Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass hier etwas anders lief, als ich es erwartet hatte. Eigentlich müssten sie den Wagen, wie er ist, erst der Spurensicherung überlassen, dachte ich. Es konnte schließlich sein, dass Krüger seinen Mörder darin mitgenommen hatte und man seine Visitenkarten finden konnte - Fingerabdrücke oder Zigarettenkippen. Fand man woanders, zum Beispiel oben im Wald, Spuren, konnte man sie abgleichen. Stattdessen fummelte der Grüne in dem Wagen herum. So was machte man nur aus einem Grund: wenn Gefahr im Verzug war.
    Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht mitbekam, wie sich von hinten jemand näherte. Ich erwachte schockartig, als eine schneidende Stimme rief: »Hat Ihnen mein Kollege nicht befohlen, im Wagen zu warten?«
    Ich drehte mich um und sah erst mal nichts. Dann neigte ich den Kopf etwas und peilte die Gegend an, die etwa vierzig Zentimeter tiefer lag.
    »Steigen Sie gefälligst wieder ein«, sagte das Geschöpf. Es war ganz in Schwarz gekleidet - schwarzes T-Shirt, schwarze Jeans. Die Haare, eine ordentlich seitlich gescheitelte Herrenfrisur, glänzten silbergrau und glatt.
    Mir dämmerte, dass es sich um eine Frau handeln musste. Die Ermittlerin.
    »Nun machen Sie schon«, quäkte sie in hoher Oktave.
    Ich gehorchte.
    Als wir im Wagen saßen, fummelte sie etwas aus ihrer Jeans. Eine zerdrückte Rothändlepackung.
    »Macht doch nichts, oder? Sie rauchen ja selber.«
    Sie steckte sich eine an, und sofort füllte sich die Fahrerkabine mit grauen Schwaden.
    »Vielleicht darf ich die Tür ein wenig öffnen?«, fragte ich eingeschüchtert, und die Ermittlerin, die sich gerade Kurts Klemmbrett vornahm, grummelte etwas. Es klang wie eine Zustimmung. Sie sichtete ihre Unterlagen und sah mich an.
    »Hauptkommissarin Dorau«, stellte sie sich vor.
    »Rott.«
    »Ich weiß. Ich kenne Sie. Eberhard hat von Ihnen erzählt.«
    Eberhard? Das musste der Vorname von Krüger sein. Ich hatte ihn noch nie gehört, aber ich zählte mal eins und eins zusammen.
    »Eberhard und ich waren früher Kollegen. Ich war damals auch in Wuppertal tätig.«
    »Verstehe.«
    »Ich will diese Sauerei so schnell wie möglich aufklären, Herr Rott.«
    »Verstehe.«
    »Sie wiederholen sich. Und außerdem: Wir werden sehen, was Sie verstehen.«
    Ein Blick auf das Klemmbrett. »Sie behaupten, Eberhard habe Sie herbestellt. Warum hat er das

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