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Neandermord

Neandermord

Titel: Neandermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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war.
    »Sie wissen ganz genau, wer ich bin«, ächzte ich.
    »Ja! Jemand, der sich unerlaubterweise hier auf dem Gelände herumtreibt. Wo wolltest du hin? Ins Büro einbrechen?« Er verstärkte den Druck.
    »Hören Sie auf mit dem Theater. Wo ist Jutta?«
    Er bückte sich und riss mich hoch, als wäre ich so leicht wie eine Fliege. Im selben Moment hatte er etwas hervorgezogen. Ein silberner Lauf glänzte matt. Er zeigte in meine Richtung.
    »Da rein. Mach schon.«
    Ich setzte mich in Bewegung. So langsam wie möglich.
    »Schneller.«
    Es hupte, hupte und hupte. Wie lange lief so eine Alarmanlage eigentlich?
    Wir erreichten die Tür. »Aufmachen.« Schroffbach rammte mir den Lauf der Pistole in den Rücken.
    Ich drückte die Klinke hinunter und zog. Vor mir klaffte eine finstere Öffnung. Schroffbach trat mir mit aller Kraft in den Rücken, sodass ich nach vorn fiel, mitten in ein Chaos aus Müll und Erde. Die Tür schlug zu. Ein Schlüssel wurde herumgedreht. Es roch nach Dreck und Schimmel.
    Ich tastete meine Umgebung ab. Etwas Scharfkantiges, Hartes. Steine, so groß wie Fäuste. Glatte längliche Dinge, die sich anfühlten wie Äste oder unregelmäßig geformte Holzstücke …
    Gab es hier kein Licht?
    »Hallo?«
    Ich zuckte vor Schreck zusammen. Juttas Stimme - ganz nah.
    »Ich bin’s«, sagte ich.
    »Remi!«
    »Bist du okay?«
    »Ja, bin ich.«
    »Wie kann man denn hier Licht machen?« Mühsam rappelte ich mich hoch. Jetzt stand ich immerhin aufrecht.
    »Ich glaube, hier gibt’s keins«, sagte sie. »Was ist passiert? Er hat dich also auch erwischt…«
    Ich erzählte in die Dunkelheit hinein, was ich seit ihrer Entführung unternommen hatte und wie ich hierhergekommen war.
    »Und du glaubst, hier in diesem Lager befinden sich Knochen?«, fragte Jutta. »Das kann doch nicht sein.«
    »Vielleicht hat ja Rath sogar recht gehabt, und es sind Reste eines Neandertalers.«
    »Quatsch!«
    »Warum hätte Kotten mich anlügen sollen? Und wenn es in dem Gespräch, das er mitbekommen hat, wirklich um das Boden- und Denkmalamt ging …«
    »Und wo sollen die Knochen sein?«
    »Hast du den Raum nicht bei Tageslicht gesehen? Als er dich hergebracht hat?«
    »Hier gibt’s kein Fenster.«
    »Aber er war doch eben hier drin. Da muss es doch Licht gegeben haben.«
    »Er hat mich hier reingebracht, und seitdem ist es dunkel.«
    »Ist er die ganze Zeit hier gewesen?«
    »Nein, er ist eben wiedergekommen. Und dann hat er draußen was gehört.«
    »Warte mal«, unterbrach ich.
    »Was ist?«
    Ich lauschte. Die Alarmanlage des Wagens war nicht mehr zu hören.
    »Taste dich mal in meine Richtung vor«, sagte ich.
    »Geht nicht. Ich bin gefesselt.«
    Ich streckte die Hand aus und bewegte sie in Richtung des Dreckhaufens. Es dauerte ein wenig, aber dann berührten meine Finger wieder die seltsamen länglichen Dinge, die sich anfühlten wie Äste, die aber auch Knochen sein konnten.
    Mir kam eine Idee. Ich tastete in meiner Tasche nach dem Handy. Ein matter Schein aus dem Display erhellte die Umgebung. Der Haufen Dreck war ein Haufen Dreck. Die länglichen Gegenstände waren Holzlatten. Weiter hinten saß Jutta auf dem Boden. Ihr Gesicht wirkte in dem fahlen Licht bläulich.
    »Kannst du die Arme bewegen?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. Schroffbach hatte ihr die Hände auf den Rücken gebunden. Die Knoten waren fest. Nach endlosen Versuchen gelang es mir endlich, sie aufzuknüpfen.
    Keine Sekunde zu früh.
    Schritte näherten sich.
    Ich zog die Pistole. Sie war seit dem Flughafen durchgeladen, und ich musste sie nur noch entsichern.        
    Schroffbach hatte dasselbe Problem wie wir - die Dunkelheit. Er würde uns nicht sofort sehen können, wenn er die Tür öffnete, aber er würde für uns sichtbar sein. Vielleicht leuchtete er aber auch einfach mit einer Taschenlampe herein.
    »Ich werde schießen«, raunte ich Jutta zu. »Sieh du zu, dass du nicht im Weg bist.«
    Die Tür ging auf.
    Ich schoss sofort.
    Jemand schrie und stürzte zu Boden.
    Am Boden vor der Tür lag jemand. Der Weg nach draußen war frei. Neben mir arbeitete sich Jutta in die Höhe. Sie kann nicht wegrennen, dachte ich. Ihre Beine sind nach der langen Zeit hier sicher wie gelähmt.
    Die Gestalt auf der Türschwelle war zu dick, um Schroffbach zu sein. Kotten. Er stöhnte.
    Jutta war mir nachgekommen und wollte hinaus. Ich zog sie zurück in den dunklen Raum.
    »Was ist los ?«, rief sie.
    Wieder keine Sekunde zu früh. Ein Schuss von

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