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Neandermord

Neandermord

Titel: Neandermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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Nähe von unserem Firmengelände.«
    »Fahr hin. So schnell du kannst.«
    Kotten wollte den ersten Gang einlegen und Gas geben, da machte der Wagen einen Satz nach vorn. Abgewürgt.
    Ich rammte ihm noch mal die Pistole in die Seite, um ihn daran zu erinnern, wie man Auto fuhr.
    Endlich gelang es ihm, die Karre in Gang zu bringen und loszufahren.

28. Kapitel
    Als wir hinter Ratingen auf die A3 fuhren, hatte ich immer noch keine Verfolger bemerkt. Wir waren unter uns. Eine schöne Gelegenheit, mit Kotten weiterzuplaudern.
    »Was sollte das vorhin heißen - Schroffbach kennt sich mit Leichen aus?«
    Kotten umklammerte das Lenkrad mit beiden Händen und behielt krampfhaft die Straße im Auge, die von den Scheinwerfern beleuchtet auf uns zuflog. Meine Pistole war nach wie vor auf ihn gerichtet.
    »Na, er war doch früher bei der Polizei. Er hat gesagt, er könnte das mit der Leiche schon irgendwie einrenken. Damit es keinen Baustopp geben muss … Er hat gesagt, er kennt Leute bei den Ämtern und so.«
    Wieder rollte ein Groschen auf den Abgrund zu, bereit zum freien Fall.
    Ich nahm mein Handy und suchte die Nummer von Zech heraus. Ich sah auf die Uhr. Kurz nach elf. Als wir das erste Mal miteinander sprachen, hatte er mir angeboten, ihn auch abends zu besuchen. Er habe Zeit.
    Als sich der Journalist im Ruhestand endlich meldete, hatte es mindestens zehnmal geklingelt.
    »Hier ist Rott«, sagte ich.
    »Guten Abend. Immer noch unterwegs? Es klingt, als seien Sie im Auto.«
    »Allerdings.«
    »Haben Sie Licht in diese Sache gebracht, die Sie aufklären wollten?«
    »Sagt Ihnen der Name Schroffbach etwas?«
    »In welchem Zusammenhang?«
    »In der Sache, über die wir sprachen. Korruption im Glücksspielmilieu vor einigen Jahren.«
    »Wer soll das sein?«
    »Ein ehemaliger Polizist. Mittlerweile ist er aus dem Beamtendasein ausgestiegen und mit der Chefin einer Hotelkette verheiratet. Sie war vorher die Ehefrau von Kommissar Krüger, der vor einigen Tagen im Neandertal ermordet wurde.«
    »Schroffbach … sagt mir tatsächlich etwas.«
    Er wirkte müde. Wahrscheinlich hatte er Medikamente genommen. Oder Rotwein getrunken.        
    »Es könnte der Beamte gewesen sein, aus dessen Pistole die Kugel stammte. Es ist ihm damals gelungen, glaubhaft zu machen, die Waffe sei ihm gestohlen worden.«
    »War er auch im Glücksspieldezernat?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Danke, Herr Zech. Das bringt Licht in die Sache.«
    Ich verabschiedete mich und legte auf.
    Der Groschen rollte über die Rampe und geriet in freien Fall.
    »Gibt es noch jemanden, der von der Leiche weiß?«, fragte ich Kotten. »Ich meine, außer Schroffbach und dir?«
    »Das habe ich Herrn Schroffbach auch gefragt. Er hat behauptet, dass wir die Einzigen sind. Aber ich glaube ihm nicht.«
    »Warum?«
    »Er hat es bestimmt seiner Frau erzählt. Aber das ist noch nicht alles.«
    »Spuck’s aus.«
    »Ich bin einmal abends noch in sein Büro gefahren, weil ich etwas mit ihm durchsprechen musste. Er hatte Besuch. Frau Schroffbach war auch dabei. Ich habe einen Teil des Gesprächs mitbekommen. Sie redeten auf den Mann ein, als wollten sie ihn von irgendetwas überzeugen. Ich habe deutlich gehört, wie er das Amt für Boden- und Denkmalpflege erwähnte. Und er wollte die Behörde informieren.«
    »Bodendenkmäler? Ich denke, in der Baugrube lag eine Leiche? Holt man da nicht die Polizei?«
    Ein weiterer Groschen machte sich zum Absprung bereit. Krüger war die Polizei!
    »Das hat mich auch gewundert. Als ich mich der Bürotür näherte, stürmte ein Mann heraus. Ich habe die Schroffbachs gefragt, ob sein Besuch etwas mit dem Skelettfund zu tun hätte, aber Herr Schroffbach sagte nur, ich soll mir darüber keine Sorgen machen.«
    »Wie sah der Mann aus?«
    »Er war so Mitte fünfzig. Blaue Augen.«
    »Das war so genau zu erkennen?«
    »Als er rauskam, sah er mich an, als wollte er sagen: Ich lasse die ganze Bude hier hochgehen, und du hängst auch mit drin. Stahlblaue Augen, da bin ich ganz sicher.«
    Besser hätte man Krügers Blick nicht beschreiben können.
    Die Scheinwerfer tasteten über den Zaun an Kottens Baufirma. Ich sah mich um und suchte das Fahrzeug der alten Frau. Es war verschwunden. Umso besser. Wir würden keine Zeugen gebrauchen können.
    »Das Lager ist auf der anderen Seite«, sagte Kotten. »Wir müssen das Tor aufschließen und rübergehen.«
    »Wie weit ist das ?«
    »Auf der anderen Seite des Hauptgebäudes. Schon ein ganzes Stück.«
    »Gut. Wir

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