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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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„Mann, diese Jaromir-Ortung hat mich ja so richtig platt gemacht! So cool, wie das auch ist, wenn ich danach völlig fertig bin, darf ich das echt nicht zu oft machen!“
    Sie war immer noch müde, fühlte sich aber besser als zwei Stunden zuvor.
    Noch vier Stunden, dann würde sie mit Jaromir allein im Wald sein. „Ob das wirklich eine so gute Idee ist? Und was hat er bloß gemeint, als er sagte, dass ich es schon wüsste?“ Das war doch alles sehr merkwürdig.
    Ihr Verstand wollte sie warnen, aber die Schmetterlinge schlugen jede Vorsicht in den Wind. Wenn sie an seine schönen, braunen Augen dachte, spürte sie wieder das warme Glück in sich aufsteigen und konnte das Treffen kaum noch abwarten.
    Sie musste einfach hingehen!
    Im Nebenraum hörte sie J husten. Sie stand auf, zog sich wieder an und kämmte sich die Haare. Dann ging sie in die Küche und machte Wasser für einen Tee heiß.
    Als der Wasserkocher zischte, steckt J seinen blonden Schopf durch die Tür. „Na Schlafmütze, geht es dir wieder besser?“
    Sie nickte. „Ja… doch. Das Nickerchen hat mir echt gut getan.“
    „Das ist prima. Machst du mir auch einen Tee?“
    „Na klar, J.“
    Er lächelte sie an. „Vielen Dank noch mal für das deliziöse Mittagessen. Das hat mir den Tag gerettet. … Ach ja, wie war denn Geometrie?“
    Plötzlich schlugen die Schmetterlinge wieder Purzelbäume und Victoria musste es einfach loswerden. „Ich treffe mich heute Abend mit Custos Portae!“, berichtete sie aufgeregt.
    Sie grinste idiotisch, aber J war so verblüfft, dass ihm die Kinnlade runterfiel. „Kein Scherz?“
    Sie lachte. „Kein Scherz! Drück mir die Daumen.“
    Jetzt grinste J hinterhältig. „Und wofür genau soll ich dir die Daumen drücken? Was soll denn im besten Fall passieren?“
    Victoria zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Es soll nur nicht schief gehen.“
    „Na, du hast ja sehr konkrete Vorstellungen von deinem ersten Date“, sagt J ironisch. „Wann und wo trefft ihr euch überhaupt?“
    Wenn sie ihm jetzt die Wahrheit sagte, würde J antworten: „Welcher ehrenhafte Mann schlägt so einen Treffpunkt vor? Und welche halbwegs vernünftige junge Frau geht darauf ein? Mann, Victoria! Das kannst du doch nicht machen!“ Und dann würde er darauf bestehen, sie zu begleiten und das ging schon mal gar nicht!
    Dabei hatte er eigentlich recht.
    Trotzdem sagte sie: „Wir treffen uns gegen acht im Keenlein.“
    Das traf bei J auf Zustimmung. „Lecker Cocktails – das lockert die Stimmung!“ Er lachte und sprach weiter: „Ich werde dann wohl nicht auf dich warten, aber morgen musst du mir alles haarklein erzählen!“
    Victoria lächelte still. „Wir werden sehen…“
    Das Wetter war an diesem Freitag herrlich. Es war Anfang Mai und angenehm warm, so dass Victoria entschied, etwas früher aufzubrechen und noch ein paar Fotos zu schießen.
    Sie schnappte sich ihre Kamera und verabschiedete sich gegen sechs von J, der verwundert bemerkte: „Früh ist ja gut, aber du bist wirklich viel zu früh!“
    Sie hielt die Kamera in die Luft. „Das Licht ist gerade der Wahnsinn! Ich will noch ein paar Bilder machen.“
    „Na dann, viel Spaß!“ Er hielt ihr seine beiden gedrückten Daumen hoch und grinste. „Wird schon werden. Und wenn er gemein zu dir ist, ruf mich an, dann mach’ ich ihn fertig! Professor hin oder her!“
    Sie lächelte. „Danke J!“
    Dann verließ sie die Wohnung und machte sich auf den Weg zum Gehölz. Sie knipste tatsächlich noch ein wenig, aber die meiste Zeit dachte sie einfach nur nach.
    Ihr Leben war gerade in der letzten Woche so dermaßen aus der Bahn geraten, dass sie an ihrem Verstand zweifelte. Da war die Sache mit dem Gedankengespräch in der Vorlesung. Als wäre das an sich noch nicht heftig genug gewesen, wurde sie den Eindruck nicht los, dass Jaromir Custos Portae kein normaler Mensch war. Er sah zwar wie einer aus, aber irgendwie war er mehr. Ein Drache? Victoria musste laut lachen – sie hatte eindeutig eine Meise! Sie brauchte endlich Antworten, damit sie nicht verrückt wurde.
    Zu allem Überfluss war sie auch noch schwer in ihren Professor verliebt. Das konnte doch nur im Chaos enden! Aber sie fühlte sich so unbeschreiblich stark zu ihm hingezogen.
    „Klar, und wenn er mich dann auch nur zufällig berührt, spielt mein Kopf verrückt, ich sehe wirre Bilder und werde ohnmächtig. Alles in allem sind das wohl die besten Voraussetzungen für eine unkomplizierte Beziehung“ , dachte sie

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