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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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Verbindung setzten.
    Aber anstatt sich zu beruhigen, wurde sie noch wütender. „Ich bin doch kein kleines Kind, was ständig beaufsichtigt werden muss. Ich habe ein Recht auf mein eigenes Leben und auch auf meine Wut!“
    Sie stand auf und sagte leise zu sich selbst: „Ich muss dringend hier raus – sofort!“
    Sie stürmte aus ihrem Zimmer und griff ihre Jacke.
    Gerade als sie die Wohnungstür öffnen wollte, schaute J verwundert aus seiner Tür. „Wo willst du denn jetzt noch hin?“
    „Oh nein, J. Nicht du auch noch!“, zischte sie gefährlich leise und funkelte ihren Mitbewohner wütend an. „Ich bin erwachsen und kann machen, was ich will! Und jetzt gehe ich eine Runde raus AN DIE FRISCHE LUFT!“
    Die letzten Worte hatte sie laut geschrien.
    J war völlig perplex. „Hey Prinzessin, was ist denn los? Du bist schon seit zwei Wochen völlig gereizt…“
    Das reichte. Nun rastete Victoria völlig aus: „JA, GENAU DAS BIN ICH! DARUM BRAUCHE ICH JA AUCH FRISCHE LUFT!“
    J sah sie entgeistert an und stellte sich ihr in den Weg. Dann sagte er mitfühlend: „Ist irgendwas mit Jaromir? Hat er dir was getan? … Oder Schluss gemacht?“
    Jetzt kamen ihr vor Wut auch noch die Tränen. „So eine Scheiße! Warum können mich nicht alle einfach nur in Ruhe lassen?!“ , dachte sie und brüllte dann: „NEIN, WEDER DAS EINE NOCH DAS ANDERE – ICH KANN MICH NUR SELBST NICHT AUSSTEHEN UND JETZT LASS MICH ENDLICH RAUS HIER.“
    J sah ihr fest in die Augen. „Nachdem du vor knapp drei Wochen überfallen worden bist, werde ich dich um diese Uhrzeit wohl kaum allein durch die Straßen laufen lassen.“
    „DANN TU EBEN, WAS DU NICHT LASSEN KANNST!“, rief sie, drängte sich an ihm vorbei und stürmte die Teppen hinunter.
    J schnappte sich seine Jacke und folgte ihr wortlos.
    Sie lief in Richtung Förde und J ging mit ein paar Metern Abstand kopfschüttelnd hinter ihr her.
    Nachdem Victoria einen Kilometer fast gerannt war, beruhigte sie sich wieder und wurde langsamer. Sie war völlig fertig. Sie liebte Jaromir über das Ertragbare hinaus und konnte sich auf nichts anderes mehr konzentrieren. „Ich verstehe das alles nicht. So ist es einfach nicht richtig. SO sollte Liebe nicht sein! … oder doch?“
    Und dann war da diese ständige Angst, entdeckt zu werden und alles zu verlieren. Sie brauchte so dringend Ruhe, um mal wieder zu sich selbst zu finden, aber nicht einmal mehr in der Mathematik konnte sie Entspannung finden. Ja, sie verstand die Mathematik nicht einmal mehr. Selbst jetzt konnte sie nur an IHN denken.
    „DAS ERTRAGE ICH NICHT MEHR. Was soll ich denn bloß machen?“ Das Leben, wie sie es gekannt hatte, entglitt ihr jeden Tag mehr. Es war einfach alles zu viel. Die Tränen liefen über ihre Wangen und dann spürte sie, dass J seinen Arm um sie gelegt hatte.
    Er sagte leise: „Hey Prinzessin… Erzähl mir einfach, was los ist … es gibt für alles eine Lösung.“
    Sie sah zu ihm auf und blickte in seine Gedanken. Er machte sich die größten Sorgen um sie.
    Das hatte er nicht verdient. Er war ihr bester Freund und der letzte Rettungsanker, der sie jetzt noch in der Normalität hielt.
    Sie schniefte, seufzte tief und erzählte ihm alles: Dass sie seit drei Wochen nichts mehr auf die Reihe bekam und nur noch an Jaromir denken konnte und dass sie das völlig verrückt machte – schließlich bestimmte sie ihr Leben gern selbst.
    J sah sie aufmerksam an und fragte dann: „Und empfindet er genauso für dich?“
    Sie schnieft noch einmal und nickte dann. „Ich glaube schon…“
    J lachte leise. „Ach Prinzessin, wo ist dann das Problem? Ihr seid eben völlig verrückt aufeinander.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Dass ich langsam verrückt werde, merke ich doch selbst! Ich meine, mein Gehirn kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.“
    J widersprach: „Ach Süße, du hast vorhin gesagt, dass du dich in seiner Nähe sehr wohl konzentrieren kannst. Warum machst du deinen Mathekram denn nicht bei ihm?“
    „Ich will ja aber gerade NICHT, dass er mir hilft! Ich will mein Studium allein schaffen!“, gab sie trotzig zurück.
    Ihr Mitbewohner grinste. „Das sollst du doch auch. Ich meine ja nur, dass du deine Aufgaben bei ihm machen kannst. Er kann in der Zeit ja was anderes machen. Hauptsache, du kannst dich wieder konzentrieren.“
    Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. Sie war viel zu sehr darauf fixiert gewesen, den Anschein zu wahren, dass sich in ihrem Leben nichts geändert hatte.
    Sie

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