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Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Titel: Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung") Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein
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rief in den Raum hinein: »Warum verkommt dieser Tempel auf diese beschämende Art und Weise? Wie ist das möglich? Wo seid ihr, Hüter der Synthia?«
    Herimos brummte abfällig: »Niemand kümmert sich mehr um diesen Ort, trotzdem haben wir ein Problem.«
    Ramir wirkte noch immer verstört. Die Worte des Neo-Sapiens drangen nur langsam in sein Bewusstsein.
    »Ein Problem?«, fragte er irritiert.
    Herimos nickte. »Wenn Schanthier einst die Jamal-Spange hier versteckt und deponiert hat, dann wird es schwierig werden, sie zu finden. Offenbar wurde der Tempel mehrmals umgebaut und restauriert, bis er vor langer Zeit aufgegeben wurde. Der Verfall hat längst eingesetzt.«
    Herimos trat vor die Göttin und machte eine Handbewegung, als wolle er einen Schleier wegwischen. Der Raum verdunkelte sich plötzlich, das holografische Modell verblasste langsam, die Göttin verlor ihren goldenen Glanz und setzte Patina an. Die imposante Statue verwandelte sich in ein durch Korrosion zerfressenes Abbild, welches an ebenso morschen Ketten an der abgeblätterten Decke befestigt war und leicht hin und her pendelte.
    Ramir starrte mit aufgerissenen Augen auf die vor ihm stehenden Stahlgerippe, die einst Sitze waren, deren ehemals komfortabler Bezug längst zerfressen und zerfallen war.
    Der junge Chot stieß einen Schrei des Entsetzens aus und sank langsam auf seine Knie. Er konnte nicht glauben, was er sah. Herimos trat zu ihm und legte beruhigend seine Hand auf die Schulter des Progonauten.
    Das Gesicht des Progonauten war kalkbleich, als er zu Herimos aufblickte.
    »Wer bist du? Wie hast Du mich an diesen schrecklichen Ort gebracht?«
    Herimos Gesichtsausdruck zeigte Bedauern.
    »Es tut mir leid, Ramir. Du warst schon immer hier. Ich brauche deine Hilfe, aber dafür musst Du mit eigenen Augen sehen, wie dieser Ort wirklich ist.«
    Das melodische Brummen, als einziger Eindruck der alten Wirklichkeit noch verblieben, nahm plötzlich tiefe, bedrohliche Töne an.

Der Temporal-Integrator
    »Ganz egal, was der Fremde namens Gloon damit ausdrücken wollte: »Im Sonnensystem seid ihr sicher!«, rief Nok der Menge entgegen und versuchte die Delegierten zu beruhigen. »Innerhalb des Dimensionsschirms kann euch nichts passieren. Er wird uns alle schützen.«
    »Woher willst Du das wissen?«, rief ein Wesen aus der Menge und musterte Nok neugierig mit seinen vier Stabaugen. Der Achtfüßer ähnelte entfernt einem überdimensionalen Skorpion. Allerdings besaß das Wesen keinen Schwanz nebst Stachel, sondern vier scherenbewehrte Arme, die dicht unterhalb seines kugelförmigen Kopfes aus dem Hals wuchsen. »Ihr versteht diese Technologie nicht. Selbst meine Wissenschaftler konnten die Energiematrix noch nicht entschlüsseln. Wie könnt ihr dann behaupten, dass dieser Energieschirm uns tatsächlich Schutz vor der Großen Erschütterung gewährt?«
    »Und was ist mit unseren Völkern, die auf den Heimatwelten zurückgeblieben sind?«, rief ein anderes Wesen, das einer aufrecht stehenden Raupe ähnelte.
    Nok war sichtlich irritiert. Die Extraterrestrier hatten prinzipiell Recht. Die Menschen verließen sich bisher auf das Wort der Chiropter. Nok fehlten die Worte. Sie sah hilfesuchend zu ihren wissenschaftlichen Beratern, doch die wichen ihren Blicken aus. Eine Erklärung kam von ganz anderer Seite.
    »Der Dimensionsschirm wird die Schockwelle nicht abhalten. Die Matrix wurde niemals für diesen Zweck erstellt«, erklärte der Techno-Kleriker plötzlich. Seine Worte ließen Noks Miene gefrieren. Die Kommandantin war sprachlos und sah den kugelförmigen Roboter fassungslos an.
    »Die Chiropter haben uns aber versichert ...«, setze Nok an, wurde aber von dem Techno-Kleriker sanft unterbrochen. »Die Chiropter kennen den wahren Sachverhalt nicht. Sie wurden einst ausgewählt, um den Dimensionsspiegel zu bauen, nicht um das Sprachrohr der Galaktischen Bruderschaft zu werden.«
    Die Kommandantin musste sich sichtlich beherrschen, konnte aber ihre wankende Stimme nicht verbergen. »Was soll das nun bedeuten?«
    Der Techno-Kleriker schwebte langsam auf die Gruppe der Extraterrestrier zu.
    »Dieser Wissenspool erschloss sich mir seit der Aktivierungsschaltung, die durch den Impuls ausgelöst wurde, den auch der Techno-Hybride empfing. Erst seit jenem Moment wissen wir von unserer Aufgabe.«
    »Du schuldest uns eine Erklärung«, entgegnete Hassan Khalil ruhig. »Ja, auch ich habe diesen Impuls empfangen, aber ich kann ihn immer noch nicht einordnen. Wer

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