Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Notruf abzusetzen, damit man uns abholt!«
»Das war kein Unfall«, antwortete Fitz bestimmt. »Es war auch kein Zufall, dass der Techno-Kleriker ausgerechnet hier abgestürzt ist. Vielleicht wurde er von demselben Phänomen angezogen, welches auch die Globuster manipulierte.«
»Globuster sind aber doch organische Wesen, zwar fremdartige Monster, aber keine Roboter«, erwiderte Bruno zweifelnd. »Ich kann den Bezug nicht erkennen.«
Fitz erhob sich und deutete in Richtung des Kraters. »Ich will mir die Einschlagsstelle ansehen. Globuster besitzen Körperimplantate aus Entarteter Technik. Sie sind nicht vollkommen organisch. Denken Sie an das Aggressormodul.«
Bruno hielt den Atem an. »Was vermuten Sie, Professor?«
Fitz schritt entschlossen aus und hielt direkt auf den Rand des Kraters zu. Bruno folgte ihm nur zögerlich. »Professor?«
Fitz atmete tief ein. »Ich bin zwar kein Spezialist, aber dieser Absturz erscheint mir ebenfalls rätselhaft. Den Techno-Klerikern wird nachgesagt, dass sie vollendete Konstruktionen seien, sogar einer kosmischen Moral sollen die Roboter folgen. Eine Selbstzerstörung passt nicht in das Bild, welches wir von den Maschinen haben. Der Techno-Kleriker muss außerdem unsere Hawk bemerkt haben. Diese Maschinen besitzen sehr sensible Sensoren. Dem Roboter war bewusst gewesen, welche Wirkung sein Einschlag in direkter Nähe unseres Schiffes hat. Trotzdem hat er sich hier, direkt vor unseren Augen, in den Boden gerammt! Ich glaube, ich habe eine Vermutung, warum er sich so verhalten hat.«
Bruno blieb kurz stehen und hielt den Atem an. »Sie haben eine Vermutung? Welche?«
Fitz wandte sich kurz zu Bruno um, doch das reflektierende Visier ließ keinen Blick auf das Gesicht des Professors zu. »Der Roboter muss wahnsinnig geworden sein! Irgendetwas auf diesem Planetoiden hat seine Programmierung aufgehoben und ihn zu einer rasenden Bombe werden lassen. Ich bin entschlossen herauszufinden, was für diese Verhaltensänderung verantwortlich war. Ich glaube der Grund befindet sich unter der Oberfläche.«
Über dem Zentrum der Galaxis
Die
Techno-Fähre
fiel für einen Orientierungsaustritt in den Normalraum zurück. Sofort aktivierten sich die holografischen Displays der Außenansicht. Sie zeigten nur blendende Helligkeit und energetische Wirbel. Das Schiff schien in einen Raum aus Licht gesprungen zu sein, aus dem sich nur vage Silhouetten schälten.
Toiber Arkroid wurde sichtlich nervös. Schweiß stand auf seiner Stirn. Ungeduld war in sein Gesicht geschrieben.
Wo sind wir hier? Warum unterbrechen wir den Flug
, dachte er hektisch.
Der SEA-Chef sandte seine Anfrage über die mentale Brücke an Nautilus:
Wir haben keine Zeit zu verlieren!
Die Parasitengalaxis ist jetzt ganz nah, kommentierte die KI der Techno-Fähre in Arkroids Gedanken, ohne die übrige Besatzung zu informieren
.
Arkroid wusste genau, dass die KI mit »nah« nicht den räumlichen Abstand ansprach, sondern die interdimensionale Annäherung.
Die Dimensionsverzerrungen nehmen zu und das Navigieren im tachyonischen Kontinuum wird immer schwieriger. Ich befürchte, in wenigen Stunden ist ein verlässlicher Überlichtflug nicht mehr möglich. Bereits jetzt muss ich mich orientieren und meinen Kurs korrigieren, da sich die Bezugsparameter rasant ändern. Tun wir das nicht, dann verfehlen wir das Sonnensystem und materialisieren Lichtjahre vom Ziel entfernt oder noch schlimmer, im Zentrum eines Sterns
, übermittelte Nautilus an Arkroid.
Aufgeregte Rufe erfolgten nun auch von Vasina und Tranos.
»Ihr Sternengötter!«, rief der Schildträger beim Anblick der Außenaufnahmen erschrocken. »Wir sind direkt über der Zentrumsregion unserer Galaxis in den Normalraum eingetreten! Kein progonautisches Schiff hat sich je an diesen Ort gewagt. Die Sterne stehen so dicht, dass sie sich fast berühren. Eine unglaubliche Ballung an Energie und Masse. Die Strahlungsschauer vom Zentrumskern unserer Galaxis sind absolut tödlich! Wer sich in diesem Sternendschungel verirrt, ist verloren.«
Arkroid schloss die Augen und dachte intensiv:
Ich hoffe, Tranos hat unrecht. Warum hast Du ausgerechnet hier deinen Orientierungsstopp gesetzt? Besteht Gefahr
?
Gefahr besteht an jedem Ort des Universums, kam es über die Mentale Brücke. Würden wir längere Zeit an diesem Ort bleiben, dann würden uns die Kräfte, die in diesem Sektor wüten, früher oder später vernichten. Meine Navigationssysteme sind jeder progonautischen Einheit weit
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