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Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Titel: Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung") Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein
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des menschlichen Gehirns gehörig durcheinander.
    Triton war von Neptun weiter entfernt als der Mond von der Erde. Insgesamt 355.000 Kilometer lagen zwischen dem Planeten und seinem Trabanten. Neptun war im Vergleich zur Erde ein Gigant mit einer aktiven Atmosphäre. Würde das Scout-Schiff in das unmittelbare Gravitationsfeld des Riesenplaneten geraten, Schiff und Besatzung wären verloren. Selbst im Jahr 2113, in dem Menschen auf den Monden des Riesenplaneten arbeiteten, wusste noch niemand genau, wie es im Innern des Eisriesen aussah. Moderne Sonden konnten bisher nicht zur Oberfläche des Giganten vordringen.
    »Ich hatte noch nicht die Möglichkeit mich bei Ihnen vorzustellen«, meldete sich Caroline Tubian erstmals zu Wort. »Ich bin der dritte
Mann

    Karokan hatte den Seitenhieb bemerkt und entschuldigte sich mehrmals. »Ich hatte nicht mit einer Kopilotin gerechnet. Umso mehr freut es mich, Sie kennenzulernen.«
    »Ich bin zwar ausgebildete Pilotin der Raumflotte, mein eigentliches Fachgebiet ist die Astrophysik. Der Kommandant hat mich diesem Flug zugeteilt, weil ich hilfreich sein kann. Ich beschäftige mich eingehend mit dem Kuiper-Gürtel und seinen größeren Objekten, unter anderem mit Quaoar.«
    Davis richtete die Hawk neu aus. Die Nase des Jägers zeigte auf einen kleinen Leuchtpunkt, der soeben aus dem Schatten Neptuns auftauchte.
    »Der kleine Reflex im Zielkreuz des Navigationsdisplays ist der Mond Proteus. Um Energie zu sparen, werden wir die Schwerkraft des Trabanten nutzen, um uns im Swing-by Verfahren auf die Nachtseite Neptuns befördern zu lassen. Ich möchte Sie warnen, es werden starke Beharrungskräfte spürbar werden. Es besteht kein Grund zur Sorge. Vor der nächsten Beschleunigungsphase haben wir noch circa fünf Minuten Zeit. Entspannen Sie sich und versuchen Sie das Manöver einfach zu genießen.«
    »In Ordnung«, kam es von Karokan und der Astrophysikerin zurück.
    »Ach Caroline ...« Davis glaubte, auf dem Monitor der Bordsprechanlage ein leichtes Lächeln hinter ihrem Helmvisier zu erkennen. »Willkommen an Bord. Ich freue mich, dass du den Flug mitmachst.«
    Nachdem Davis die neuen Kursdaten verifiziert hatte, rollte er die Hawk in Position, dass eine freie Sicht auf Neptun möglich war.
    »Ein fantastischer Anblick!«, kommentierte Karokan die Aktion des Piloten.
    »Warum hat sich die Mars-Mining für Quaoar entschieden? Was ist für Sie an dem Zwergplaneten interessant? Er ist weit abgelegen«, wollte Davis interessiert wissen.
    Karokan wandte seinen Blick keine Sekunde von Neptun ab. »Quaoar steht momentan günstig zu Neptun. Unser Lander wurde vor fünf Jahren vom Mars aus gestartet und konnte nach langer Flugzeit weich auf dem Kuiper-Objekt aufsetzen. Quaoar ist kein richtiger Planet, wie sie wissen. Er ist aber auch kein Planetoid, sondern stellt einen Grenzfall dar. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat sich der Zwergplanet im Kuiper-Gürtel gebildet. Andere Spekulationen besagen, dass er ursprünglich aus der Oortschen Wolke kommt. Er besteht aus den Zutaten, aus denen sich einst unser Sonnensystem gebildet hat. Das macht ihn für uns interessant.«
    Caroline Tubian, die kurzzeitig die Kontrollüberprüfung der Flugdaten übernommen hatte, steuerte ihre Antwort bei. »Quaoar besitzt eine leicht elliptische Umlaufbahn. Sein Orbit ist um ein paar Grad gegen die Ekliptik geneigt. Der Orbit ist stabil und nicht ganz so extrem ausgeprägt, wie etwa bei Sedna. Quaoar ist mit rund 1300 Kilometer Durchmesser so groß wie der Pluto Mond Charon. Er besitzt eine kalte und felsige Oberfläche, mit einer hohen mittleren Dichte. Das Kuiper-Objekt ist kein eisiger Schneeball, sondern es besitzt einen felsigen Kern. Meiner Meinung nach würde es sich nicht lohnen auf Quaoar nach einem häufigen Abbauprodukt wie etwa Eisenerz zu suchen.«
    Karokan lächelte unergründlich. »In der Tat, diese Art Rohstoffe kann man im Asteroidengürtel mit weitaus geringeren Kosten einfach aufsammeln. Darum geht es uns nicht.«
    Der Techniker betrachtete das Thema damit für beendet und ließ seinen Blick aus dem Seitenfenster schweifen. Davis zuckte kurz mit den Schultern.
Gut
, dachte er,
wir sind nur seine Taxifahrer
.

Swing-by
    Als die Hawk in den Swing-by Orbit um Proteus einschwenkte, wurden die angekündigten Beharrungskräfte spürbar. Der Mond Proteus war zwar klein, hatte aber genügend Gravitationswirkung, um das Scout-Schiff auf einen neuen Flugvektor zu zwingen. Gleichzeitig wurde die Hawk

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