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Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Titel: Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung") Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein
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unserer Spezial- und Kletterausrüstung. Bei der geringen Schwerkraft könnte man damit einen Elefanten abseilen.«
    »Wie beruhigend«, kommentierte Bruno trocken und biss die Zähne zusammen.
    Was hat mich nur geritten seiner Bitte zu folgen? Ich muss verrückt gewesen sein
, dachte Bruno und stemmte beide Beine gegen die glatte Wand des Tunnels. Er bemühte sich, den Oberkörper mit festem Griff in der Waagrechten zu halten. Mit kleinen Schritten arbeitete er sich an der Tunnelwand hinunter und fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut.
    »Ich erkenne jetzt ein leichtes Flimmern, direkt unter mir. Das könnte ein schwaches Energiefeld sein«, rief Bruno überrascht aus. »Wie kommt das hierher?«
    »Nur keine Aufregung. Ich habe damit gerechnet«, erwiderte Fitz und klang kaum überrascht. »Solange es nicht tiefrot scheint, können Sie es ohne Bedenken durchdringen. Ignorieren Sie es einfach und setzen Sie den Abstieg fort.«
    »Ich soll ...«, setzte Bruno an und schluckte. Er klammerte sich fest an das Spezialseil und verhielt an seiner jetzigen Position. »Haben Sie mich deshalb zuerst in dieses Loch geschickt? Bin ich Ihr Versuchskaninchen?«
    »Reden Sie keinen Unsinn!«, kam es leicht verärgert zurück. »Sie sind der Jüngere und Kräftigere von uns beiden, außerdem können Sie mit der Waffe umgehen, ich nicht. Ich bin sicher, dass es da unten keinen Globuster gibt, aber falls doch, dann haben Sie deutlich bessere Chancen als ich.«
    »Globuster?«, rief Bruno erschrocken und machte Anstalten, die Kletterrichtung zu ändern. In plötzlicher Panik begann er sich nach oben zu ziehen und rutschte dabei mit beiden Beinen an der glatten Wand ab.
    Mit einem lauten Schrei klammerte er sich an das Trageseil und versuchte vergeblich ein Bein einzuschlingen. Ohne die abstützende Hilfe seiner Beine rutschte das Kletterseil durch seine Handschuhe. Bruno verlor den Griff und begann zu fallen.
    »Ich stürze ab!«, schrie er entsetzt und fühlte ein kurzes Kribbeln, als sein Körper das blasse Energiefeld durchdrang. Mit beiden Beinen voraus, fiel er dem Boden entgegen. Es war kein Schweben, aber auch kein schneller Fall. Der Aufprall würde zu überstehen sein; dennoch packte Bruno das Grauen. Noch bevor er den Grund des Schachtes erreichte, öffnete sich unter ihm ein weit größerer, horizontal verlaufender Tunnel. Der gewaltsam geschaffene Kanal mündete direkt in diese unterirdische Struktur.
    Bruno kam etwa mit der Geschwindigkeit eines Fallschirmspringers auf. Er federte den Aufprall so gut es ging mit den Beinen ab und rollte zur Seite. Reglos blieb er liegen und lauschte.
    Wenn mein Anzug beschädigt ist, dann müsste ich kurz vor meinem Tod ein Zischen hören, bevor es mir
die Atemluft aus den Lungen reißt.
    Doch nichts dergleichen geschah. Nur die aufgeregte Stimme von Fitz war zu hören: »Bruno, geht es Ihnen gut? Bruno!«
    Diesen Schreck gönne ich ihm von Herzen, dachte Bruno und drehte vorsichtig den Kopf zur Seite. In beiden Richtungen lag der Gang, in den er hineingefallen war, in tiefer Dunkelheit. Direkt über ihm klaffte ein kreisrundes Loch in der Decke. Auf demselben Weg flutete Licht in die unterirdische Anlage und erhellte die Absturzstelle. Bruno fühlte sich wie durch einen Scheinwerfer angeleuchtet.
Wer immer dieses Licht an Haumeas Himmel angezündet hat, ich bin dankbar dafür!
    »Bruno, antworten Sie!«
    Der junge Assistent überhörte vorerst die Rufe und richtete sich halb auf. Prüfend sah er sich in der näheren Umgebung um. Das Material, welches die Tunnelwand überzog, war nicht mineralisch. Um die gewaltsam geschaffene Öffnung in der Decke, waren deutliche Schmelzspuren zu sehen. Das Energiefeld, welches er kurz zuvor durchstoßen hatte, lag genau über dieser Öffnung und wirkte wie eine neue dünne Haut, die eine offene Wunde überzog und schließen wollte.
    Bruno prüfte das gummiartige Material mit seinen Händen, welches rings um ihn herum überall zu sehen war. Durch die dicken Handschuhe konnte er nur feststellen, dass es nachgiebig war.
    Ich bin tatsächlich in eine verdammte Globusterhöhle gestürzt
.
    »Bruno! Wenn Sie nicht sofort antworten, dann ...«
    »Kommen Sie dann womöglich zu mir herunter?«, vollendete er den Satz seines Professors und lächelte sarkastisch. Trotzdem verfehlte Brunos Antwort ihre Wirkung nicht, denn für eine Sekunde lang hatte es Fitz die Sprache verschlagen.
    Seine Freude, meine Stimme zu hören und mich am Leben zu wissen,

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