Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Ordnung. Ich glaube, dass die Botschaft echt ist.«
»Scorchs Fragen sind jedoch ebenfalls berechtigt«, gab Nexus Tor zu bedenken. »Warum diese kurze Fassung, ohne weitere Details?«
Eine Antwort kam von unerwarteter Seite. 40028 schwebte erneut an Noks Seite und pulsierte leicht.
»Wer die Zukunft sieht, der verändert sie und wird automatisch ein Teil von ihr. Arkroid war sich vielleicht nicht sicher, wie viele Informationen er uns übermitteln kann, ohne die Zeitlinie auszulöschen. Allein seine Warnung hat genügend Potential für ein Paradoxon.«
»Arkroid hat also wirklich die Zukunft gesehen?«, wollte Nok nervös wissen. »Wie soll das möglich sein?«
»Der Bibliothekar!«, rief der Klorianer ihr zu. »Wesen dieser Art können offenbar die am wahrscheinlichsten eintreffende Zeitlinie ermitteln. Er hat gewisse Informationen in Arkroids Bewusstsein implantiert.«
»Wenn das wahr ist und Arkroid über die Brisanz dieser Informationen weiß, dann müssen wir seine Warnung ernst nehmen!«, rief Nok energisch.
»Es gibt dennoch einen Widerspruch«, meldete sich noch einmal Hassan Khalil zu Wort. »Wenn die Große Erschütterung eine Sonnenanomalie hervorrufen sollte, dann scheint für Arkroid logischerweise festzustehen, dass die Katastrophe eintreffen wird. Warum jagt Arkroid dann noch immer hinter den Jamal-Schlüsseln her?«
Nok sah den Techno-Hybriden einige Sekunden lang durchdringend an. Ihre Gedanken überschlugen sich.
Hassan Khalil hat ein Gespür für die richtigen Fragen, doch welches Verständnis haben wir Menschen schon von der Zeit, möglichen Paradoxen und einer Zukunft, die sich erst entwickeln soll? Können wir überhaupt abschätzen, wie sich die Kenntnis über eine mögliche Zukunft in uns auswirkt? Würden wir nicht dennoch versuchen alles zu tun, um die Katastrophe zu verhindern, auch wenn wir bereits wüssten, dass es aussichtslos ist?
»Scorch, ich bitte dich als Freund der Menschheit!«, bat Nok noch einmal inständig.
»Ich bin kein Flottenbefehlshaber«, erklärte Scorch. »Jeder Schwacke ist Herr über sein eigenes Schiff. Ich kann den anderen Kapitänen nichts befehlen, aber sie bitten, sich mir anzuschließen. Ich werde unverzüglich zu meinem Schiff zurückkehren und den Start vorbereiten.«
Der Schwacke kroch direkt vor das Zentraldisplay und winkte Klori’Tar mit seinen Tentakeln zu.
»Es scheint so, als ob wir gemeinsame Freunde hätten! Ist es dir möglich, eine Botschaft von mir an die übrigen Pyramidenraumer meines Volkes abzustrahlen, um diese Angelegenheit abzukürzen? Wie es scheint, ist deine Kommunikationstechnik in der Lage die Störungen durch die Bake zu kompensieren.«
»Wir Klorianer haben schon immer anderen Wesen geholfen, wenn sie in Not waren!«, behauptete Klori’Tar steif und fest.
Der Schwacke gluckste.
»Jammerschade, dass wir uns noch nicht begegnet sind. Deine direkte Art gefällt mir.«
Keine zehn Minuten, nachdem Klori’Tar Scorchs Nachricht an die schwackischen Kapitäne weitergeleitet hatte, hoben 76 Pyramideneinheiten mit tosenden Triebwerken von der Oberfläche Tritons ab und nahmen Kurs auf Merkur. Nok atmete hörbar auf und bat Scorch als Sonderbotschafter direkt die Erde anzusteuern. Es war wichtig, Admiral Friedberg und die Unionsregierung über die neueste Entwicklung zu informieren.
»Friedberg soll die Menschheit auf das Schlimmste vorbereiten. Ich wage nicht mir vorzustellen, was seit der Aktivierung der Bake auf der Erde geschehen ist. Ich vertraue dir, Scorch!«
Der Schwacke verließ die Zentrale und ließ eine sehr nachdenkliche Kommandantin zurück. Hassan Khalils letzter Einwand beherrschte noch immer ihr Denken.
Die Globusterhöhle
»Der Einschlagkanal ist tiefer als ich es erwartet habe«, kommentierte Stephano Bruno mit gepresster Stimme. Er blickte unsicher nach oben, wo am Rand des kreisrunden Loches Fitz zu ihm herabsah, umrahmt von der wallenden Aura des solaren Schutzfeldes und hell erleuchtet durch die unbekannte Lichtquelle am Himmel.
Er winkt mir zu, als wäre dies ein Spaziergang
, dachte Bruno angespannt und räusperte sich, bevor er sagte: »Unter meinen Füßen geht es noch circa zehn Meter nach unten. Ich hoffe, das Kunststoffseil hält.«
»Es hält auf jeden Fall«, kommentierte Fitz überzeugt. »Und wenn nicht, dann werden Sie es als erster bemerken.«
Nach einigen Sekunden des Schweigens folgte leises Lachen. Der Professor amüsierte sich köstlich. »Keine Sorge, das Seil gehört zu
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