Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
des Flaggschiffes. »Wo sammelt sich die übrige Flotte der Deporteure?«
Die Antwort erfolgte sofort. »Die Schiffe des Feindes werden jenseits des zehnten Planeten gemeldet. Sie umkreisen den kalten Mond Taupir.«
Vasina schloss kurz die Augen und schien nachzudenken, dann wies sie ihren Kommandanten an: »Hellas, aktivieren Sie den Tarnschirm! Wir gehen auf Schleichfahrt und verfolgen die feindliche Flotte. Ich will wissen, wo unsere Leute hingebracht werden.«
Verwirrende Einblicke
Toiber Arkroid wusste nicht, wie ihm geschah. Um die Hawk loderte ein helles Flammenmeer, ein Indiz dafür, dass der Jäger mit hoher Fahrt die äußeren Schichten der Erdatmosphäre durchstieß. Doch der Mariner spürte keinerlei Andruckkräfte, die seinen Körper belasteten. Auch Applos schien desorientiert zu sein. »Haben wir die Schleuse verlassen oder sind wir tot?«, fragte der Paläontologe sichtlich verwirrt.
»Wir entfernen uns mit Höchstbeschleunigung von der Orbitalstation!«, schaltete sich der Pilot über die Bordsprechanlage ein. »Sehen Sie auf das Display der Außenbeobachtung! Sie stürzt gerade in die Atmosphäre!«
Arkroid verschlug es die Sprache. Der gigantische Rotationszylinder der Orbitalstation fiel schnell zurück, glühte an vielen Stellen und zeigte Spuren von kürzlich erfolgten Explosionen. Es waren Beschädigungen und Stauchungen zu erkennen, die auf externe Gewalteinwirkung schließen ließen.
Die Schockwellen
!
Als die Station mit hoher Geschwindigkeit auf die äußern Bereiche der Erdatmosphäre prallte, begann sie wie in Zeitlupe auseinanderzubrechen.
»Was ist los?«, fragte der Pilot verblüfft. »Ich spüre keinerlei Beharrungskräfte. Nach den Instrumenten beschleunigt die Hawk noch. Wie geht es Ihnen im Passagierraum?«
»Dasselbe Phänomen«, antwortete Arkroid lächelnd. Der Mariner hatte nach anfänglicher Verwirrung mittlerweile verstanden, was diesen ungewohnten Effekt verursachte.
Die Trägheitsdämpfer des Schwacken! Wir haben sie in die Hawk verladen und sie scheinen zu funktionieren! Scorch hatte nicht zu viel versprochen! Das ist unglaublich!
Eine grelle Explosion kündigte das Ende der Raumstation an. Arkroid musste geblendet die Augen schließen. Die Orbitalstation leuchtete auf, zerfiel in mehrere große Fragmente und stürzte der Oberfläche entgegen. Viele Bruchstücke verglühten sofort, andere waren groß genug, um noch auf der Oberfläche aufzuschlagen. Der Mariner hoffte inständig, dass dies nicht über bewohntem Gebiet geschah.
Dafür wird er bezahlen
, dachte der Chef der SEA wütend. Der Seelenwanderer hatte den Tod vieler Menschen in seinem barbarischen Akt bewusst mit einkalkuliert. Er wollte die Menschheit schockieren! Nur dank Arkroids schnellem Entschluss, die Station zu evakuieren, war es bisher zu keinen Verlusten an Menschenleben gekommen.
Als der Mariner sich kurz versichern wollte, dass es Sammy Atkins gut ging, bemerkte er, dass der junge Psychologe die Augen geöffnet hatte.
Gegen die Empfehlung der Automatik, öffnete der Mariner die Anschnallvorrichtung und hangelte sich vorsichtig an den vorgesehenen Haltegriffen zur Trage seines Freundes.
Die Ärzte sahen Arkroid mit großen Augen entgegen und konnten nicht fassen, was er soeben tat. Doch der Mariner vertraute auf die Technik des Schwacken und setzte sich vorsichtig neben der Trage nieder.
»Wie geht es dir, Sammy?« Seine Stimme klang sanft und beruhigend.
Atkins Augen richteten sich auf den Mariner und begannen zu tränen.
»Ich habe dich verletzt und es tut mir so leid. Ich konnte nichts gegen die Kraft in mir ausrichten. Ich habe mich gewehrt, aber es war zwecklos.«
Nun folgte Applos dem Beispiel des Mariners und öffnete vorsichtig die Verschlüsse der Gurtvorrichtung.
»Ist schon in Ordnung, Sammy«, antwortete Arkroid leise. »Ich weiß über den Seelenwanderer bescheid. Scorch hat ihn verjagen können und ich hoffe es geht dir bald wieder besser.«
»Noch zehn Minuten bis zur
Blue Moon
«, meldete sich der Pilot.
Applos ließ sich auf der anderen Seite der Liege nieder und sah Arkroid fragend an. Dieser nickte nur stumm.
»Vielleicht können wir unser Gespräch während des Fluges fortsetzen?«, fragte der Paläontologe vorsichtig an. »Ich möchte gern von Ihnen erfahren, ob Sie uns etwas über die rätselhaften Äußerungen des Seelenwanderers sagen können. Was für Menschen haben ihn einst besiegt und wie haben Sie das fertiggebracht?«
Sammys Augen begannen,
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