Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Million Jahren, gibst du die Hoffnung nicht auf. Vasina, ist das nicht Wunschdenken? Niemand wird sich mehr an dich erinnern, geschweige denn deinen Führungsanspruch anerkennen. Außerdem, woher wollt ihr wissen, dass die Dunkle Bruderschaft den Minengürtel nicht doch neutralisieren konnte? Soweit ich informiert bin, folgte euer Flaggschiff den Deporteuren. Ihr könnt gar nicht wissen wie der Belagerungszustand eures Sonnensystems damals endete. Wenn die Technik eurer Feinde so weit entwickelt war wie ihr immer behauptet, dann halte ich es für wenig wahrscheinlich diese Macht mit einem simplen Minenfeld aufzuhalten.«
Die Progonautin ballte ihre Fäuste. »Es handelt sich nicht um ein simples Minenfeld, sondern um den komplexesten Verteidigungsmechanismus, den wir jemals entwickelt haben. Die Häscher der Dunklen Bruderschaft sind nicht nur unsere Feinde, sondern die Feinde aller Völker unserer Galaxie! Habt ihr nach dem Vorfall auf Techno-Zenter noch immer nicht begriffen? Ihr solltet...«
Vasinas einsetzender Redeschwall wurde jäh unterbrochen. Eine Serie akustischer Signalen ertönte, die Scorch sichtbar zusammenzucken ließen.
Die Progonautin verstummte und lauschte dem Rhythmus der Töne. Es klang wie ein Schiffsalarm. »Was hat das zu bedeuten?«
»Ich bin mir nicht sicher und prüfe gerade.«
Scorch berührte zahlreiche Sensorfelder und rief Daten ab. »Eines der Bordsysteme hat Alarm ausgelöst. Es handelt sich um das Modul für die Hüllenintegrität!«
Flugziel: Wega-System
Die Wega, ein heißer Riesenstern im Sternbild Leier, knapp 25 Lichtjahre von der Erde entfernt und etwa 200 bis 300 Millionen Jahre alt. Im Vergleich zur heimatlichen Sonne, ein relativ junger Stern, der zu den hellsten Fixsternen des nördlichen Nachthimmels der Erde zählt und seit vielen Jahrzehnten von den Menschen aufmerksam beobachtet wird.
»Aber warum gerade die Wega?«, unterbrach Lai Pi die Gedanken des Mariners.
»Die Wega kam mir einfach als erstes in den Sinn. Es gibt viele Geschichten um diesen Stern, außerdem ist er sehr interessant für unsere Wissenschaftler. Es wird schon lange darüber spekuliert, ob es im System der Wega Planeten gibt. Wir werden diese Frage auf dem Testflug klären und die gewonnenen Informationen später mit nach Haus bringen und unseren Wissenschaftlern vorlegen.«
»Wie wollen sie ihnen das verkaufen? Etwa mit den Worten: Wir sind zu einem kurzen Probeflug mit unserem neuen Superraumschiff von Epsilon Indi zur Wega aufgebrochen und weil wir schon mal da waren, haben wir gleich das System des Sterns erforscht? Unsere Leute werden einen Schreikrampf bekommen.«
Toiber Arkroid schmunzelte verwegen. »Mit Sicherheit werden sie große Augen machen, wenn sie die
Techno-Fähre
das erste Mal sehen. Der Rest erledigt sich von selbst.«
»Ich hoffe wir finden zur
Yax K’uk’Mo’
zurück. Ich habe keine Kenntnisse über kosmische Navigation. Scorch und Vasina werden sich sicher gerade die Frage stellen, wo wir abgeblieben sind.«
Lai Pi sprach eine berechtigte Sorge aus, die auch den Mariner beschäftigte.
»Es ist kein Problem zu unserem Ausgangsort zurückzukehren«, schaltete sich die
Techno-Fähre
ein. »Ich habe den Flugvektor des Pyramidenschiffes und alle zugehörigen Parameter gespeichert und finde zu jedem Zeitpunkt wieder zurück.
»Sehen sie, es besteht kein Grund zur Sorge. Dieses Schiff ist unglaublich.«
Toiber Arkroid lehnte sich entspannt zurück.
»Haben sie eigentlich schon einmal bedacht was passieren wird, wenn wir mit der
Techno-Fähre
über der Erde aufkreuzen? Der Stab der Solaren Union wird Kopf stehen! Man wird versuchen das Schiff bis zur letzten Schraube auseinander zu nehmen um seine technischen Geheimnisse zu entschlüsseln.«
Der Blick des Mariners verfinsterte sich.
»Erstens gibt es an Bord keine Schrauben, zweitens liegt es an uns, den entsprechenden Stellen klar zu machen, von solchen Aktionen die Finger zu lassen. Unsere Wissenschaftler werden die Technik der Techno-Kleriker niemals verstehen. Außerdem reden wir nicht von einem Gebrauchsgegenstand, sondern von einem Schiff, das über ein Bewusstsein verfügt. Es ist also kein Ding! Ich muss zudem an die deutliche Ermahnung erinnern, die
Techno-Fähre
niemals für Missionen zu missbrauchen, die in Konflikt mit der kosmischen Moral ihrer Erbauer steht. Ich habe das Gefühl sie würde sofort ihren Dienst quittieren und uns verlassen.«
»Das wird keine leichte Aufgabe werden...«, sinnierte Lai
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