Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Übergänge machen sich in keiner Weise für euch bemerkbar, da sich das gesamte Schiff mit Besatzung innerhalb eines tachyonischen Feldes befindet und so von allen Einflüssen des Kontinuums abgeschirmt wird. Allerdings entstehen im Normaluniversum gravomechanische Schockfronten, welche die Potentialsprünge markieren. Dabei handelt es sich um Streueffekte der Energieflüsse, die beim Sprung in eine höhere Potentialebene auftreten und auf das Normaluniversum durchschlagen. An den Phasen dieser Gravitationswellen kann man ablesen, ob ein Schiff im tachyonischen Kontinuum auf- oder absteigt.«
Arkroid und Lai Pi sahen sich nur an und versuchten die neuen Informationen wenigstens ansatzweise zu verarbeiten. Noch immer flog die
Techno-Fähre
auf Parallelkurs und hielt konstanten Abstand zur
Yax K’uk’Mo’
.
Toiber Arkroid dachte gerade an einen Probeflug mit tachyonischer Geschwindigkeit, da begannen auch schon die Außenaufnahmen zu verblassen. Anstelle des gewohnten Bildes war nur noch ein helles Flimmern zu sehen.
»Was ist geschehen?«, fragte Lai Pi aufgeregt. »Ist etwas schief gegangen?«
»Ich melde mich, wenn es zu unerwarteten Störungen kommt. Es ist jedoch alles in Ordnung. Wir fliegen mit tachyonischer Geschwindigkeit, sind soeben auf die Mittelspur gewechselt und werden in fünfundzwanzig Minuten eurer Zeitrechnung das Zielgebiet erreichen«, kommentierte die
Techno-Fähre
.
»Unglaublich!«, stieß Arkroid aus und wurde eine Spur blasser.
»Was bedeutet das? Von welchen Zielgebiet spricht die
Techno-Fähre
?«
»Ich habe mir einen Testflug zur Wega gewünscht. Offenbar hat das Schiff meinen Befehl verstanden und ohne zu zögern ausgeführt.«
»Aber Arkroid! Zur Wega sind es viele Lichtjahre und die
Techno-Fähre
benötigt nur fünfundzwanzig Minuten?«
»Auf der Mittelspur«, scherzte der Mariner und zwinkerte Lai Pi zu, sah aber immer noch in das unbewegte Gesicht des Asiat.
»Beruhige dich, Pi. Ich weiß das klingt unglaublich.«, entgegnete der Mariner freudig. »Absoluter Wahnsinn, oder nicht?«
Das Refugium
Vasina wartete seit mehreren Minuten vor dem zentralen Schott der Kommandoebene. Der Schiffsbereich dahinter war ihr und den beiden Menschen bisher verwehrt geblieben. Der Schwacke hatte stets darauf geachtet, dass seine Gäste sich in den unteren Sektionen der
Yax K’uk’Mo’
aufhielten, doch das war Vasina in diesem Moment vollkommen gleichgültig. Sie war wütend.
Als sie vergeblich Einlass forderte, trommelte sie schließlich erzürnt mit bloßen Fäusten gegen das schwere Tor. Das feuchtheiße Klima brachte sie noch mehr in Rage. Ihre gesamte Kleidung war bereits durchnässt.
Neben Vasina baute sich plötzlich eine lebensgroße holografische Abbildung des Schwacken auf, die offenbar auch über ein Akustikfeld verfügte.
»Dieser Bereich des Schiffes gehört zu meinen Privattrakt! Ihr habt hier keinen Zutritt!«
Die Progonautin warf ihr Haar zurück und funkelte das Holofeld böse an.
»Du lässt mir keine andere Wahl! Seit einer halben Stunde versuche ich dich zu erreichen, doch du antwortest nicht!«
»Ich bin mit der Schiffsführung beschäftigt. Deine zwei menschlichen Freunde haben die
Yax K’uk’Mo’
vor zirka einer Stunde verlassen.«
»Was?«, entfuhr es Vasina überrascht. Ihr Zorn war schnell verflogen. »Was haben sie vor?«
»Sie unternehmen einen Testflug mit dem kleinen Schiff der Techno-Kleriker«, antwortete der Schwacke schnell. »Sie sind vor kurzem auf die Tachyonenspur gewechselt. Das Schiff ist vor wenigen Sekunden aus meinem Ortungsbereich verschwunden. Meine Tachyonentaster konnten die
Techno-Fähre
seltsamerweise nicht verfolgen. Es ist einfach aus dem Ortungsbereich verschwunden.«
Vasina stemmte beide Hände in die Hüften. Mit dem goldenen Schild auf den Rücken sah sie aus wie ein Racheengel. »
Techno-Fähre
? Arkroid und Lai Pi können das Schiff nicht fliegen, dazu fehlt ihnen die erforderliche Qualifikation! Wie sollten sie mit diesen Voraussetzungen einen Überlichtflug programmieren?«
Scorch schien jedoch nicht über Fakten diskutieren zu wollen, denn er antwortete reserviert.
»Ich bin nicht an Bord der
Techno-Fähre
und kann nicht kommentieren wie sie das fertig gebracht haben, es ist ihnen aber offensichtlich gelungen. Was kann ich also sonst für dich tun?«
Vasina atmete schwer, dann antwortete sie: »Ich möchte, dass du mich in die Zentrale einlässt! Ich muss dringend mit dir sprechen und habe Fragen.«
»Ich
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