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Necroman

Necroman

Titel: Necroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fleisch verfaulte, eine tote Ratte im Keller lag oder…
    Er war plötzlich aufgeregt. Sein Herz schlug schneller. Er wusste Bescheid, und trotzdem wollte er es nicht wahrhaben, weil es einfach keinen Grund für diesen Geruch zu geben schien.
    Und doch blieb er.
    Tim stöhnte plötzlich auf, denn jetzt hatte er genau herausgefunden, wonach es stank. Nach Moder!
    Auch weiterhin blieb der Junge sitzen, ohne sich zu rühren. Er verkrampfte sich innerlich und schüttelte nach einer Weile den Kopf, dabei presste er seine Hände gegen den Leib, als sei ihm plötzlich übel geworden. Für ihn gab es einfach keine logische Erklärung.
    Aber den Gestank bildete er sich nicht ein. Süßlich roch es, aber auch streng. Die einzelnen Nuancen fand er nicht heraus. Und so entschied sich Tim für den Ausdruck widerlich, und er fragte sich plötzlich, ob der Geruch etwas mit seinem schrecklichen Traum zu tun hatte. Das war für ihn zwar unlogisch, aber seinen Traum empfand er ebenfalls nicht als logisch.
    Starr hockte er im Bett. Die Müdigkeit war verflogen. Dieser Traum und jetzt der Gestank würden auch weiterhin dafür sorgen, dass er nicht wieder einschlafen konnte.
    Tim war neugierig geworden. Er wollte der Quelle des Gestanks auf den Grund gehen und wuchtete seinen Körper nach rechts, um das Bett zu verlassen. Dabei streckte er den Arm aus und drückte auf den kleinen Knopf am Fuß der Leuchte. Sie stand auf seinem Nachttisch, direkt neben dem Wecker.
    Dann stand der Junge auf, schlüpfte barfuß in die Pantoffeln, reckte sich, sah den Schatten, den sein Körper warf, ging die ersten Schritte, um herauszufinden, woher der Gestank genau kam.
    In der Nähe des Schreibtisches roch es weniger intensiv. Tim Baker drehte sich wieder um. Er schaute jetzt auf die Tür. Die Innenseite war mit dem Plakat eines Gruselfilms dekoriert. Es zeigte Freddy Krueger, den Kinderjäger, in einer überheblichen Pose, und er winkte dem Betrachter dabei mit seinen Stahlfingern zu, während er selbst breit grinste.
    Tim mochte das Plakat, sonst hätte er es nicht aufgehängt. In diesem Augenblick allerdings hasste er es, und er hätte es am liebsten von der Wand gerissen und in den Müll gestopft.
    Der Junge musste den Tatsachen ins Auge sehen. Der Geruch nahm dort zu, wo auch das Plakat hing. Stank es etwa? War Freddys Moder aus dem Papier herausgelaufen?
    Das war unmöglich, und er wusste es auch. Trotzdem ging er auf das Plakat zu, blieb davor stehen und konzentrierte sich auf den Gestank.
    Tim zitterte. Er wollte nicht einmal lachen oder lächeln. Wieder krallte eine besondere Kraft sein Herz zusammen. Eine ungewöhnliche Angst, die aus zahlreichen Armen zu bestehen schien. Sein Blick blieb auf der seltsamen Kiste oder Truhe haften. Doch jetzt, wo der Restlichtschein auch bis in die unmittelbare Nähe der Tür floss, war deutlich zu sehen, dass zwar dort ein kistenähnlicher Gegenstand seinen Platz gefunden hatte. Aber es handelte sich nicht um eine Kiste oder eine Truhe, sondern um eine Puppenstube.
    Zumindest sah das Ding so aus. Es war vorn offen, damit die Puppen, Figuren oder Gegenstände ohne Schwierigkeiten hineingestellt werden konnten. Mädchen spielten mit Puppenstuben. Zwar nicht mehr so häufig wie früher, aber es gab sie noch. Aus dieser Puppenstube jedenfalls wehte ihm der widerliche Gestank entgegen.
    Er war jetzt so intensiv, dass Tim den Atem anhalten musste. Er konnte sich den Gestank nicht erklären, würde ihn auch nicht mehr lange ertragen können, aber fliehen wollte Tim nicht vor ihm.
    Ich brauche Licht, dachte er. Es ist zu dunkel hier. Zum Glück hatte er eine Beleuchtung in seine Puppenstube eingebaut. Das hatte ihn zwar Mühe und Arbeit gekostet, aber es hatte sich gelohnt. Den Schalter fand er an der Rückseite. Um ihn zu erreichen, musste er sich bücken, tastete sich an dieser harten Holzwand entlang, fand den Schalter sehr schnell und presste den rechten Daumen auf den Knopf, wobei er versuchte, den Atem anzuhalten oder nur durch die Nase Luft zu holen.
    In der nach vorn offenen Kiste wurde es hell. Zwei Lampen gaben von verschiedenen Seiten Licht ab. Den Jungen hätte es nicht gewundert, einen nebelhaften, stinkenden Schleier durch das Licht treiben zu sehen, aber das war nicht der Fall. Das Licht blieb normal und beleuchtete die Gegenstände, die der Junge in diese Kiste gestellt hatte.
    Tim kniete sich hin, um in sein kleines Reich hineinschauen zu können.
    Darin befanden sich seine Puppen. Nur waren es keine

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