Necromancer - The Death of the Necromancer
du.«
»Ah, jetzt versteh ich.« Nicholas stieß ein missglücktes Lachen aus. »Das ist im Augenblick wirklich unsere geringste Sorge.«
Made line zögerte. »Der Zauberer …«
»… will uns allen ans Leder, richtig. Aber auch darauf wollte ich nicht hinaus. Donatien ist tot, Madeline. Es ist vorbei.«
Bei der Erwähnung dieses Namens schaute Madeline unwillkürlich zur geschlossenen Tür. »Aber sie wissen doch nicht …«
»Ich vermute, dass Ronsarde Bescheid weiß. Ob er dieses Wissen gegen uns verwenden wird, kann ich nicht sagen.
Wahrscheinlich eher nicht, nachdem wir ihm das Leben gerettet haben. Außerdem ist er noch immer auf unsere Hilfe angewiesen.«
Einige Sekunden schwieg sie. »Also ist es vorbei.«
»Ja.«
Sie wandte den Blick ab, als könnte sie es immer noch nicht recht glauben. »Und ist das so schlimm?«
Nicholas spannte die Kiefermuskeln an. »Das heißt, dass auch der Plan gegen Montesq gestorben ist.«
Erschrocken starrte ihn Madeline an. »Das hatte ich völlig vergessen. Bei diesem ganzen Wirbel … Wie konnte ich das nur vergessen!« Sie schüttelte den Kopf. »Aber das können wir nicht einfach aufgeben. Vielleicht …«
Jetzt war es Nicholas, der ihrem Blick auswich. Dass ihr diese Sache immer noch am Herzen lag, war eine große Erleichterung für ihn, aber er wollte sich nichts anmerken lassen. »Wir können nicht länger gegen Montesq vorgehen. Ronsarde würde es wissen, und das würde dem Plan seine ganze Pointe rauben.«
Madeline lief auf dem Fliesenboden auf und ab und setzte mehrmals zu einer Erwiderung an, die sie dann wieder verwarf. Schließlich blieb sie mit den Händen in den Hüften stehen. »Das wär’s also. Wir lassen Montesq einfach so davonkommen?«
Nicht unbedingt. Nach Lage der Dinge musste er Montesq eben selbst töten. Das war sicher weniger elegant, als dafür zu sorgen, dass ihn die Krone für ein Verbrechen hinrichtete, das er nicht begangen hatte. Doch letztlich war damit das gleiche Ziel erreicht, selbst wenn Nicholas nicht überleben sollte. »Mehr oder weniger.«
Made line tat ihm den Gefallen, ihn nicht skeptisch anzusehen,
sondern besorgt. »Donatien würde Ronsarde umbringen.«
Nicholas stieß sich von der Theke ab. »Du bist diejenige, die sich in ihren Rollen verliert, meine Liebe. Außerdem ist Donatien Schnee von gestern. Ich habe jetzt das Sagen.«
»Und das soll mich beruhigen?«
Da Nicholas keine passende Antwort darauf einfiel, trat er wortlos hinüber in die offene Tür zum Salon. Die Lampen brannten, und Crack hatte ein Feuer im Herd angezündet, das bereits anfing, die feuchte Kälte aus dem Zimmer zu vertreiben.
Von dem breiten Diwan war die Abdeckhaube entfernt worden, und Dr. Halle bemühte sich um Ronsarde. Dieser wehrte ihn mit galligen Bemerkungen über Ärzte ab, die ihre Dienste für unverzichtbar hielten. Halle seinerseits ließ diesen Sarkasmus routiniert von sich abgleiten und behandelte weiter ungerührt die Verletzungen des Inspektors. Nicholas wartete, bis Halle fertig war und seine Utensilien wieder in den Arztkoffer packte. Dann suchte er Reynards Blick. »Ich würde gern unter vier Augen mit dem Inspektor reden.«
»Natürlich«, antwortete Reynard leichthin und bedeutete dem Arzt mit einer Geste, ihm voranzugehen. Dieser verließ mit reservierter Miene den Raum. Auch Reynard schien ein wenig beklommen, allerdings musste man ihn genauer kennen, um es ihm anzumerken. Nicholas setzte ein verkniffenes Lächeln auf. Reynard war sich also nicht sicher, welche Haltung Nicholas gegenüber ihren neuen Verbündeten einnehmen würde.
Der Einzige, der völlig ungerührt schien, war Ronsarde selbst, der ihn erwartungsvoll anlächelte, als Nicholas die Tür schloss. Der Inspektor hatte ein geschwollenes Auge
und eine dunkelrote Prellung am Kinn, aber nachdem jetzt der Riss an seiner Stirn vernäht und das Blut abgewaschen war, sah er trotz seiner Blässe schon erheblich besser aus. »Was wollten Sie sagen?«
Nicholas zögerte. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was Ronsarde meinte. »Pardon?«
»Über den Zauberer, der in diese Angelegenheit verwickelt ist. Dieser Gedankenaustausch, den ich vorhin an - geregt habe, Sie erinnern sich noch?« Als wäre in der Zwischenzeit nichts Bedeutsames geschehen, setzte Ronsarde offenbar das Gespräch fort, das sie kurz nach der Flucht ins Gefängnis begonnen hatten.
Nicholas ließ sich darauf ein. »Ich wollte sagen, dass es gut möglich ist, dass er sich für Constant Macob
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