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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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« Er stierte unverwandt weiter in Garveys ... Gesicht?
    »Und wenn nicht? Wollen Sie mich dann umlegen? Und die anderen hier ebenfalls? Dies ist die Zentrale des E-Dezernats. Ist Ihnen nicht klar, dass alles, was Sie hier sagen oder tun, aufgezeichnet wird, einschließlich der Tatsache, dass Sie das Sicherheitssystem unseres Aufzugs demoliert haben, um hier hereinzugelangen? Und nicht nur Sie, sondern auch die Leute, die Sie geschickt haben – Sie sitzen alle ganz schön tief in der Scheiße!«
    Paul Garvey war hoch gewachsen, gut gebaut und trotz seiner nunmehr einundfünfzig Jahre noch immer schlank und durchtrainiert. Vor sechzehn Jahren hatte er außerdem noch gut ausgesehen – bevor er sich einem von Harry Keoghs gefährlichsten Widersachern, einem Nekromanten namens Johnny Found, in den Weg gestellt und dabei den größten Teil seiner linken Gesichtshälfte eingebüßt hatte. Seither hatten ihn einige der besten plastischen Chirurgen Englands unter dem Messer gehabt, bis er wieder halbwegs akzeptabel aussah, aber ein richtiges Gesicht besteht nun mal aus mehr als lediglich aus anderen Körperteilen zusammengestückeltem Fleisch. Garveys Gesicht war aus lebendem Gewebe wiederhergestellt worden, zugegeben, aber die Muskeln auf der linken Seite verzogen sich in eine andere Richtung als diejenigen auf der rechten, und selbst nach all der Zeit funktionierten die Verbindungen zwischen den Nerven nicht allzu gut. Mit der rechten Hälfte seines Gesichts konnte er lächeln, mit der linken dagegen nicht. Darum vermied Garvey es normalerweise ganz, obwohl die übrigen ESPer daran gewöhnt waren, ja, in der Regel erlaubte er es sich noch nicht einmal, die Miene zu verziehen.
    Doch wenn Garvey erst aufhörte zu lächeln und wirklich böse dreinblickte, so wie jetzt ...
    Der Zugführer schluckte, sichtlich bemüht, die Fassung zu bewahren. Dann sicherte er seine Waffe und trat einen Schritt zurück. Er blinzelte, wandte seinen Blick von dem Telepathen ab, zog einen in Plastik eingeschweißten Ausweis aus der Hemdtasche und reichte ihn Goodly. »Dies war ein CMI-Einsatz«, begann er wie ein Papagei herunterzuleiern. »Sie sind gesetzlich verpflichtet, kein Wort darüber ...«
    »Raus!«, unterbrach ihn Goodly. »Sie und Ihre Gorillas, Sie bewegen jetzt Ihre Hintern hier raus, und zwar auf der Stelle!«
    Das Gesicht des Zugführers lief puterrot an, er plusterte sich auf und ... machte seinem Ärger in einem enttäuschten Grunzen Luft. Er wandte sich zu seinen Männern um, blickte sie missmutig an und bedeutete ihnen mit einer heftigen Kopfbewegung, dass es an der Zeit sei, zu verschwinden. Aber Goodly war noch nicht mit ihm fertig.
    »Und schreiben Sie sich eins hinter die Ohren!«, sagte er. »Gemäß einem Gesetz, neben dem das Gesetz über die Wahrung von Staatsgeheimnissen wie ein schlechter Scherz aus einem Knallbonbon aussieht, sind Sie verpflichtet zu vergessen, dass Sie überhaupt hier waren! Nun, unter Umständen könnte man Sie sogar dazu bringen, zu vergessen, dass Sie überhaupt geboren wurden! Denn nach allem, was Sie hier gesehen haben, dürfte Ihr Boss – oder vielleicht auch dessen Vorgesetzter – bereits dafür sorgen, dass man für Sie alle eine Lobotomie vorbereitet!«
    Im Gänsemarsch verließen die CMI-Agenten den Saal und wanderten den Flur entlang zum Aufzug. Jetzt erst hatte Goodly Gelegenheit, sie zu zählen: eine halbe Abteilung, acht Mann. Die ESPer wären ihnen zahlenmäßig überlegen gewesen. Doch Paul Garvey meinte: »Wir waren ihnen in so gut wie allem überlegen. Viel haben sie nicht im Kopf. Und trotzdem, sie hatten Befehl, Nathan, wäre er hier gewesen, gefangen zu nehmen oder, falls das nicht gegangen wäre, ihn zu töten.«
    »Hast du das in ihren Gedanken gelesen?«
    »Ja«, nickte Garvey. »Aber sie hatten es lediglich auf Nathan abgesehen, darum konnte ich es mir leisten, den Mund ein bisschen aufzureißen. Im Grunde ist es gar nicht der Rede wert, denn, wie ich schon sagte, ihr Anführer hatte die Hosen voll.«
    »Ich muss Meldung über diesen Vorfall machen«, sagte Goodly mit grimmigem Gesicht. Während er dem Büro des Dienst habenden Beamten zustrebte, wirkte er noch hagerer und bleicher als sonst. Doch als er dort anlangte, begann das Telefon zu schrillen.
    Es war David Chung aus dem Heim in Rumänien. Als er Goodlys Stimme hörte, sagte er: »Okay, Ian, ich bin gut hier angekommen. Am Flughafen gab es ein bisschen Ärger, aber jetzt bin ich hier. Nathan und Trask können ...

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