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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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warum? Du wirst doch nicht hier bleiben.
    Aber das weiß er nicht. Außerdem bin ich ein Szgany, und ich muss ihm noch etwas heimzahlen.
    Aber Perchorsk?
    Rein und raus, das ist alles, erwiderte Nathan entschlossen. Es reicht, wenn sie uns sehen. Und dir wird es auch nicht schaden. In Zukunft wird Turkur es sich zweimal überlegen, ehe er versucht, dich oder das E-Dezernat reinzulegen.
    Weißt du denn, wie ... wie man dahin gelangt?
    Oh ja! Ich war dort, das weißt du doch! Aber unterwegs würde ich mir gerne noch etwas anderes ansehen.
    Trask hatte sich etwas beruhigt, aber es fiel ihm schwer, nicht atmen zu können – nicht atmen zu müssen. Ach, wirklich? Und was, wenn ich fragen darf?
    Die Vergangenheit, antwortete Nathan. Und die Zukunft! Ich bin nämlich auf Harrys Zeittüren gestoßen, aber noch durch keine hindurchgegangen. Keine Angst, das habe ich auch nicht vor. Noch nicht. Ich möchte es mir nur nochmal ansehen. Und, Ben, überleg doch, was Ian darum geben würde, jetzt an deiner Stelle zu sein.
    Nicht viel, entgegnete Trask, während er spürte, wie sie sich in Bewegung setzten. Ian Goodly mag die Zukunft nicht besonders. Sie ist lediglich etwas, das ihm einfach widerfährt. Genau gesehen ist sie etwas, was uns eigentlich allen zustößt. Sie ist genauso unabwendbar wie der Tod. Vielleicht mag er sie deswegen nicht. Er würde viel lieber alles dem Zufall überlassen und gar nicht wissen ...
    Sie bewegten sich mit hoher Geschwindigkeit auf einen hellen Punkt zu, der sich innerhalb eines Augenblicks zu einer glänzenden Tür ausdehnte. Kurz vor der Schwelle brachte Nathan sie beide zum Stehen. Ein pulsierendes blaues Licht drang von jenseits der Tür hervor, das dennoch warm und keineswegs künstlich wirkte. Das Licht des Lebens! Trask wusste natürlich, dass dies der Wahrheit entsprach, ohne dass man es ihm erst sagen musste. Doch nun, da er mit Nathan vor der Schwelle stand oder vielmehr war und beide sich vor dem warmen blauen Schein abhoben, fragte er trotzdem:
    Die Zukunft? Unsere Zukunft? Die der Menschheit? Und was haben die blauen Fäden zu bedeuten?
    Nach kurzem Schweigen antwortete Nathan und flüsterte genauso ehrfürchtig wie Trask: Die Fäden ... sind Menschen! Jeder steht für das Leben eines Menschen ... Und indem er Trask näher an die Schwelle heranzog, sie mit ihm eigentlich schon betrat, fügte er hinzu: Sieh nur, Ben! Das bist du, der blaue Faden deines zukünftigen Lebens!
    Jenseits der Tür in die Zukunft war alles ein einziges Chaos aus Millionen blau leuchtender Lichtstrahlen, und Trask stellte fest, dass einer davon seinen Ursprung in seinem eigenen Dasein nahm. Wie ein merkwürdiger Anhang aus Ektoplasma strömte er von ihm aus, raste als blauer Faden in die Zukunft – seine Zukunft, bis er sich in der Ferne verlor. Ein weiterer Faden schoss aus Nathan hervor, auf und davon in den sich immer weiter ausbreitenden Dunst eines ungewissen Morgen ...
    Eine Zeit lang blickten sie auf die Farbenpracht der sich vor ihnen entfaltenden Zukunft; ob eine einzige Minute oder eine ganze Ewigkeit ... vermochte Trask nicht zu sagen. Aber schließlich meinte Nathan:
    Selbst hier läuft uns die Zeit davon. Zumindest kommt es mir so vor. Außerdem weiß ich ja ohnehin, wohin meine Zukunft mich führen wird. Zurück auf die Sonnseite.
    Trask erwiderte nichts darauf. Die Schönheit dessen, was er da sah (und das Wissen darum, was es war), hatte ihn sprachlos gemacht, und mit einem Mal nahm er einen Laut wahr, ein lang gezogenes vielstimmiges Ahhhhhhhh!, beinahe wie von einem Engelschor. Es musste sich in seinem Kopf abspielen, denn er nahm an, dass die Zeit selbst nicht minder lautlos war als das Möbiuskontinuum. Natürlich, denn wenn jeder Laut der gesamten Zukunft zu hören wäre, wäre es ein einziges unerträgliches Chaos.
    Und all diese blauen Lebensfäden schlängelten sich, in Trasks Innerem seufzend, von morgen zu morgen vorwärts. Einige von ihnen verblassten und erloschen allmählich, wenn Menschen starben, andere dagegen schossen aus dem Nichts heraus in ein glänzend neonblaues Leben hinein, während ihre Besitzer geboren wurden. Trask hatte das Gefühl, dass er ewig hier stehen und zusehen könnte. Und tatsächlich stand er ewig hier – zumindest solange die Zukunft währte.
    Aber es gibt auch eine Vergangenheit, erklärte Nathan, indem er ihn zu einer Tür in die Vergangenheit führte. Nur dass die leuchtenden Lebensfäden hinter dieser neuen Schwelle, anstatt sich zu vermehren und

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