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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sie können sich auf den Weg machen.«
    Goodly seufzte erleichtert auf. »Ja, das können sie.«
    Nur ...
    ... Wo zum Teufel steckten Nathan und Trask?
    Tief in seinem Innern meldete sich eine ungebetene Stimme mit einer ganz anderen Frage zu Wort: Und wo werden sie morgen um diese Zeit wohl stecken? Und wo wir gerade dabei sind, Goodly, alter Junge, wo wirst du dann sein? Ihm war klar, dass hier sein Talent am Werk war; aber noch nicht einmal ein Hellseher vermag allzu weit in die Zukunft zu blicken. Und manchmal, wie zum Beispiel jetzt, hegte er sogar einen ausgesprochenen Widerwillen dagegen, es überhaupt zu versuchen ...
    Nathan hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, nicht jedoch Trask. Und nach einem einzigen Blick, der ersten Kostprobe, dem ersten Eindruck, den er vom Möbiuskontinuum erhalten hatte, zweifelte Trask bereits, ob er sich je daran gewöhnen würde. Oder es überhaut wollte.
    Was hältst du davon?, dachte Nathan. Denn im Möbiuskontinuum hatten selbst Gedanken Gewicht, und Trask »hörte« sie ebenso klar und deutlich wie ein laut gesprochenes Wort in der profanen Alltagswelt. Das begriff er auf Anhieb und antwortete: Wenn ich wieder k-k-klar denken kann, lasse ich es dich wissen!
    Nathan kicherte nur in sich hinein, sonst erwiderte er nichts. Aber Trask war viel zu sehr damit beschäftigt, das Möbiuskontinuum – alles, was er davon aufnehmen konnte – rings um sich her wahrzunehmen, als dass er sich ärgerte. Und es ging ihm nicht anders als der kleinen Hand voll Menschen, die bislang vor ihm hier gewesen waren, sodass ihm, als er endlich wieder klar zu denken vermochte, in etwa dieselben Gedanken durch den Kopf gingen. Dasselbe, was auch Nathan gedacht hatte:
    Eben war ich mit Nathan noch in der Einsatzzentrale, dann haben wir einen Schritt gemacht, und – weg waren wir. Und jetzt sind wir hier, auf der anderen Seite eines Möbiustores. Nur ... wo, zum Teufel, ist »hier« eigentlich!?
    Denn »hier« lag alles in völliger Dunkelheit, der Urdunkelheit, die bereits existiert hatte, bevor dieses Universum geboren wurde. Es war ein Ort, der alles negierte, noch nicht einmal eine parallele Existenzebene, weil hier ja überhaupt nichts existierte. Zumindest nicht unter normalen Bedingungen. Wenn es je einen Ort gegeben hatte, an dem die Dunkelheit das Antlitz der Tiefe bedeckte, dann war er hier. Plötzlich kam Trask der Gedanke: Vielleicht wurde hier Gott geboren, ehe er seinen ersten Schritt ins Universum des Lichts unternahm. Möglicherweise entstand so das stofflich greifbare Universum, als er es von dieser dunklen metaphysischen Leere abspaltete. Denn das Möbiuskontinuum war in der Tat ohne Gestalt und leer.
    Zu sagen, Trask sei lediglich überrascht, hieße, die Bandbreite der Emotionen, die ihn überfielen, herunterzuspielen. In der Tat überkam ihn, anders als bei seinen Vorgängern, die vor ihm hier gewesen waren, ein völlig neues, einer vollkommen neuen Erfahrung entsprechendes Gefühl. Noch nicht einmal der Necroscope Harry Keogh, obwohl er doch der Erste gewesen war, und dessen Sohn Nathan hatten je etwas Derartiges empfunden. Denn sie hatten zumindest etwas vom Möbiuskontinuum begriffen – sie hatten es in ihrem Geist erstehen lassen und heraufbeschworen. Trasks Geist hingegen war ganz der Welt zugewandt, wenn auch einer Welt, in der einzig und allein die Wahrheit zählte.
    Und, falls überhaupt, machte dies es nur schlimmer, denn er begriff, dass das Möbiuskontinuum wahr war, dass es außerhalb der Welt der Menschen und jenseits aller menschlichen Existenz und selbst des Vorstellungsvermögens lag und höchstens in den geheimsten Gedanken seit langem verstorbener Mathematiker und der »Magie« von Mystikern und Metaphysikern existierte.
    Und dennoch war er hier und spürte es!
    Hier gab es keine Luft, allerdings auch keine Zeit, so dass er der Notwendigkeit zu atmen enthoben war. Und da es keine Zeit gab, existierte auch kein Raum. Diese unabdingbaren Bestandteile, diese wesentlichen Grundlagen eines jeden normalen, aus Materie bestehenden Universums existierten hier einfach nicht! Und trotzdem litt Trask keinen Schaden. Er brach nicht auseinander, löste sich nicht auf, und es riss ihn auch nicht in Stücke, denn wohin hätten die Stücke gesollt?
    Trask erkannte die Wahrheit, nämlich dass er im NIRGENDWO war. Dies war jedoch zugleich auch der Ort, an dem das Über-All und Jeder-Zeit entsprungen waren. Der Ursprung des Universums! Der Schoß der Welten! Das Einzigartige, das

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