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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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das die Szgany weben, aber bei Weitem fester!«
    Sie zuckte erneut die Achseln. »Wir könnten in vielerlei Hinsicht Nutzen aus ihnen ziehen, aye.«
    »Wie ich sehe, hast du den da noch nicht verwandelt.« Er warf einen Blick auf Tzonov, der klug genug war, seine Augen weiterhin gesenkt zu halten, nicht allein aus Respekt vor Vormulacs Stellung, sondern auch weil Devetaki aufpasste wie ein Schießhund.
    »So etwas ist leicht getan, aber nicht mehr rückgängig zu machen«, erwiderte sie. »Ich will, dass er seine eigenen Gedanken denkt, wenigstens noch eine Zeit lang. Denn wie du wohl weißt, wird er als mein Sklave genau das sagen, was ich möchte, und nichts anderes tun als das, was ich will.«
    »Das ist nicht immer der Fall«, grunzte Vormulac. »Ich halte ihn für einen ziemlich starken Charakter. Aber ich begreife, was du meinst. Du möchtest, dass er sein wahres Wesen behält, damit du ihn besser verstehen kannst.«
    »Bevor ich ihn zu meinem Sklaven mache, aye. Die Dinge wie er zu sehen oder doch wie Leute seiner Art, könnte uns zum Vorteil gereichen.« Und da sie vielleicht eines Tages gezwungen sein könnte, die Wahrheit preiszugeben, fügte sie hinzu: »Außerdem glaube ich ... ich halte es für durchaus möglich, dass die beiden über gewisse Talente verfügen. Sie haben so etwas wie eine Aura um sich. Die Verwandlung in einen Vampir mag manchen Talenten zwar förderlich sein und sie verstärken, andere hingegen sollen dadurch unterdrückt werden. Schon viel zu lange haben die Wamphyri Unwiederbringliches zerstört. Äh ... war dies nicht eine der Schlussfolgerungen, zu denen wir im Verlauf unseres Gespräches gelangten, mein Lord?«
    Vormulac kratzte sich am Kopf. »Wirklich? Nun ja, ich glaube schon ...« Damit schien er zufrieden. »In Ordnung, ich lege alles in deine fähigen Hände, Devetaki. Verfahre nach Gutdünken und finde heraus, was du herauszufinden vermagst.«
    »Eines kann ich dir jetzt schon sagen«, meinte sie rasch, als er sich abwandte.
    »Hm?«
    »Die Wirkung ihrer Waffen ist verheerend!«
    »Tatsächlich? Und doch bist du ohne eine Schramme zurückgekehrt?«
    »Mein überlegener Mentalismus! Als ich in ihre Hirne eindrang, sah ich, was mir und den meinen bevorstand. Also wich ich dem aus und überlebte und nahm obendrein noch Gefangene!« Dies war die reine Wahrheit. Während sie Vormulac aus dem Krater hinausbegleitete, warf Devetaki einen Blick zurück über die Schulter zu Turkur Tzonov. Ihre blutroten Augen versprachen ihm: Keine Angst, mein Hübscher, ich komme bald zurück. Dann unterhalten wir uns weiter!
    »Sie befanden sich also in einem Pass, der zur Sonnseite führt. Aber wie viele von ihnen?«
    »Mindestens noch ein weiteres Dutzend. Und alle bis an die Zähne bewaffnet!«
    »Was denn, etwa mit hölzernen Pfählen, Messern, Speeren und Armbrüsten?«
    Devetaki schüttelte den Kopf. »Oh nein. Ihre Waffen sind unglaublich! Ich kann sie nicht beschreiben. Am besten, du würdest sie einmal persönlich erleben!«
    »Wie? Ich soll mich ihnen selbst aussetzen?«
    Oh, wenn das nur machbar wäre! Und es wäre durchaus möglich gewesen, hätte ich nur mehr Zeit zum Nachdenken gehabt. Aber nein, denn hättest du aufgrund irgendeines unglücklichen Zufalls überlebt ... Die Abschirmung um den Geist der jungfräulichen Dame war undurchdringlich wie nie zuvor – wie Eisenholz in seiner Rinde –, als sie erwiderte: »Oh nein, doch nicht du, mein Lord! Als oberster Befehlshaber wärst du ohnehin nur als Beobachter dabei gewesen. Aber wie wäre es denn mit ... Lord Wamus zum Beispiel?«
    Sie standen allein an den Lava-Hängen. Er blickte sie an und lächelte, wenn auch grimmig. »Ich verstehe! Du bist der Meinung, wir sollten die ›Missgeburten‹ vorschicken, um herauszufinden, was uns erwartet.«
    Devetakis lächelnde Maske entsprach voll und ganz ihrem Gesichtsausdruck, als sie lächelnd das Haupt neigte und seinen Blick unerschrocken erwiderte. Im Glanz der Sterne hätte Vormulac sie um ein Haar für schön gehalten. Doch er wusste, was unter der goldverzierten Bleimaske lag: blanker Knochen, von dem das Fleisch gefetzt worden war, das nackte Grauen.
    Doch selbst er erkannte nicht die volle Wahrheit und damit auch nicht das wahre Ausmaß der Lüge.
    Und obgleich Vormulac mit einem Mal fröstelte und ihm ein Schauer über den Rücken lief, dachte er: Was macht es schon, dass sie entstellt ist? Schließlich ist Schönheit bei jedem von uns nur eine Frage der äußeren Erscheinung!

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