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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Befehle auch wirklich ausgeführt worden seien und Nathan in das Tor zu Hölle geworfen wurde ...
    Die ganze Nacht ging es so, und als der Morgen graute, war das Fieber des jungen Lords gewichen. Als er erwachte, verschwand er stolpernd im nebelverhangenen Wald. Wenn er auf der Sonnseite sterben sollte ... nun, dann war es eben so. Doch falls er es über das Grenzgebirge zurück auf die Sternseite schaffte ...
    ... wer vermochte schon zu sagen, welche Folgen das hätte? Auch wenn die Lepra sich verbreitete, würde sie nicht alle Wamphyri dahinraffen; das hatte sie noch nie geschafft. Aber sie würde mit Gewissheit einen Rückschlag bedeuten, was für die Lidescis und die Traveller insgesamt einer Atempause gleichkam.
    Das Einzige, was weder Uruk noch seine Leute bedacht hatten, war die Möglichkeit, dass Nestor zurückkehren könnte. Denn in all den Jahren, die die Kolonie nun bestand, war kein Vampir je aus freiem Willen hierhergekommen ...
    Beinahe von Anfang an war Lardis klar gewesen, was er gleich hören würde. Was, vor zwanzig Sonnaufs? Am Tag von Nathans Hochzeit mit Misha? In jener Nacht hatte Nestor seinen Bruder angegriffen, und Lardis persönlich hatte den Flugrochen mit Silberschrot verwundet und Nestor bei der Gelegenheit auch gleich eine Ladung verpasst! Anscheinend hatte er beide Male gut getroffen! Hm, nun kannte er also die ganze Geschichte, und nun war ihm auch klar, weshalb sie nur für seine Ohren bestimmt war – weil Uruk der Langlebige es nicht an die große Glocke hängen wollte, dass jemand, der einst ein Lidesci war, für die Tat von heute Nacht verantwortlich war. Nicht dass man irgendeinem Menschen, geschweige denn einem der Szgany Lidesci, die Schuld daran geben könnte. Doch wie dem auch sein mochte, Lardis verstand ihn jedenfalls.
    Er neigte den Kopf und flüsterte rau: »Ich danke dir vielmals, Uruk Piatra. Aber ich weiß nicht ... wie ich mich dir erkenntlich zeigen soll. Es gibt nichts, was ich für dich tun kann!«
    Uruk bewegte schwach den versengten Schädel. »Doch«, meinte er gequält. »Da gibt es noch etwas ...«
    Lardis begriff. »Das ist zu grausam, dir so ein Ende zu bereiten. Dein Leben war doch schon schwer genug.«
    »Und soll mein Tod jetzt noch ... schwerer sein? Ich möchte es, Lardis Lidesci, und zwar ... von deiner Hand!«
    Lardis konnte es ihm nicht abschlagen. »Nun gut! Hinterher ... hm, die anderen müssen brennen, Uruk – diejenigen, die nicht bereits verbrannt sind. Du weißt, weshalb! Aber ich werde mich darum kümmern, dass man dich an einer verborgenen Stelle draußen auf dem Grasland begräbt!«
    »Ahhh!«, erwiderte Uruk mit einem ersterbenden Seufzen, das letzte Lebenszeichen, das er von sich gab. Damit war Lardis seiner schweren Aufgabe enthoben, und er war froh darum ...
    Minutenlang blieb er einfach nur sitzen, bevor er Uruks Gesicht bedeckte, bis er mit einem Mal merkte, dass Misha vor ihm stand. Sie konnte noch nicht lange da sein, dessen war er sich sicher; sie hatte nichts von seiner Unterhaltung mit Uruk mitbekommen. Außerdem hatte sie im Moment ohnehin etwas ganz anderes im Kopf, nämlich jemanden, der ohnmächtig unter einem Fell auf einem der Zugschlitten lag.
    »Wie geht es ihm?«, wollte Lardis wissen, indem er sich stöhnend, mit krachenden Gelenken, erhob.
    »Er hat Fieber«, erwiderte sie. »Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    Fieber, dachte Lardis. Ganz wie sein Bruder, als er das letzte Mal hier war. Beim einen war es der Körper, bei dem anderen ist es die Seele. Und wenn er aufwacht, muss ich ihm dann sagen, dass Nestor dies alles angerichtet hat? Ich glaube schon. Und dann? Wo der eine das letzte bisschen an Menschlichkeit verloren hat, wird der andere jeden Gedanken an Liebe oder Mitleid, den er noch haben mag, aufgeben und tun, was zu tun ist. Brüder, ja, das sind sie: Blutsbrüder, aus demselben Schoß geboren. Und doch waren sie von Anfang an völlig verschieden, und nun haben sie gar keine Gemeinsamkeiten mehr.
    Laut dagegen sagte er nur: »Bring mich zu ihm!«
    Ben Trask und die meisten seiner Gefährten aus den Höllenlanden saßen bei Nathan, und keiner schien sich größere Sorgen zu machen als Trask. »Es kann nur die Trauer sein.« Er stand auf, als Lardis kam. »Er hat seine Mutter sehr geliebt. Nennt es Trauer, Erschöpfung, Aufregung ... wie ihr wollt. In den letzten paar Tagen hat Nathan eine ganze Menge mitgemacht – und das gleich in zwei Welten! Jetzt muss er sich erst einmal wieder erholen.«
    »Dann seht zu,

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