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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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allzu viel sein dürfte. Wratha hat sie ziemlich erschöpft, deshalb verstecken sie sich ja in diesem Felsen. Sieh hin, ihre Fallen wurden alle bereits ausgelöst oder sind ausgebrannt, ihre Verteidigungsstellungen nicht besetzt. Jetzt warten sie wie Hühner im Stall darauf, dass man ihnen den Hals umdreht!«
    Sie passierten den äußeren Halbkreis aus Kriegerfallen (von vielen stieg noch Rauch und von manchen der grässliche Gestank nach verbranntem Fleisch auf), schlugen einen Bogen um die dahinter liegenden Fallgruben und langten schließlich an der Trockensteinmauer an, aus der leer und unnütz die Röhren ragten, aus denen Lardis seine behelfsmäßigen Raketen abschoss. Dahinter wiederum lag wie ein geöffneter Mund der gewaltige Höhleneingang. Und in der Tat sah der Felsen aus wie ein riesiger grinsender Schädel mit einem pockenzerfressenen Gesicht. Als die Wolken allmählich aufrissen, wirkten die Fensteröffnungen im bläulichen Glanz der wie Eissplitter schimmernden Sterne wie leere Augenhöhlen. Nirgendwo brannte ein Licht. Der Zufluchtsfelsen schien verlassen ...
    »Dort!«, sagte Devetaki. »Spürst du es auch? Ein angstvolles Zittern? Sie sitzen hinter diesen Fensteröffnungen und beobachten uns. Und sie sind wehrlos wie kleine Kinder, sonst hätten sie mittlerweile schon den ein oder anderen Bolzen auf uns abgeschossen.«
    Mit einem Mal kam Vormulac sich wie auf dem Präsentierteller vor. Rasch trat er zu Devetaki, die im Windschatten der Mauer kniete. »Nun denn«, meinte er, »und um sie rauszutreiben ...?«
    »... schicken wir unsere Knechte und Leutnante rein, aye«, nickte sie. »Zunächst sollten wir allerdings sichergehen, dass dies auch wirklich kein Hinterhalt ist ...« Damit hob sie ihren brennenden Blick zur Kuppe des Zufluchtsfelsens und sandte den Ruf aus: Komm, mein tapferer Krieger! Deine Herrin Devetaki hat eine Aufgabe für dich!
    Als Antwort erscholl von hoch oben ein Brüllen und das Geräusch stotternd zum Leben erwachender Stoßdüsen. Ein dunkler Schemen stieß sich vom Rand des Felsens ab, dicht gefolgt von einer weiteren, nicht minder grauenhaften Gestalt, als Lord Giftkeim es Devetaki gleichtat und seine Kreatur ebenfalls herabbefahl.
    Zwischen den Verteidigungsstellungen und dem Felsen war der zum Landen verfügbare Platz beengt. Unbeholfen setzten die beiden Bestien unten auf. Sie zischten und fauchten einander an und wollten aufeinander losgehen, bis Vormulac und Devetaki einschritten. Die Rückseiten dem Höhleneingang zugewandt, wurde ihnen befohlen, ihre übelsten Gase unter Hochdruck ins Innere des Felsens zu entlassen. Prompt begann sich das Gewirr aus Gängen und Höhlen mit giftigen Dämpfen zu füllen, die aus den unteren Fensteröffnungen und aus jedem Spalt oder Riss quollen.
    Entsetzte, sich überschlagende Gedanken ... drangen aus dem Innern des Zufluchtsfelsens! Keiner wusste, wohin, alles war in hellem Aufruhr, das reinste Chaos! Aufgrund ihres überragenden Mentalismus nahm Devetaki all diese Empfindungen wahr und erkannte auf Anhieb, dass ... es sich um Lügen handelte! Oh, diese Kerle waren in der Tat durchtrieben! Doch diesmal gingen sie zu weit.
    Was? Nahmen sie etwa tatsächlich an, dass sie damit die jungfräuliche Dame, die Meisterin der Täuschung höchstselbst, hinters Licht führen konnten? Ihr war klar, dass in diesem Felsen der Tod auf sie lauerte. Sie wusste es, Vormulac hingegen ... wusste es nicht.
    »Jetzt höre ich sie auch!«, gluckste er, seine Stimme ein zähes, erwartungsvolles Gurgeln. »Verteilt euch«, befahl er seinen Männern, »und schnappt sie euch, wenn sie rauskommen!«
    »Aber nicht doch!« Devetaki sah ihre Chance. »Dazu sind sie viel zu stolz, mein Lord. Diese Leute würden eher sterben, als vor einem üblen Gestank davonlaufen. Wenn wir sie schnappen wollen, müssen wir sie uns schon holen! Lass mich die Hälfte meiner tapferen Burschen hineinschicken!«
    Vormulac bedachte sie mit einem wütenden Blick. Was, wollte sie ihm zu guter Letzt auch noch die Schau stehlen? »Meine Leute gehen zuerst!«, brüllte er. »Die deinen ... können ihnen folgen. – Los, rein mit euch«, herrschte er sein Dutzend Leutnante und Knechte an, »und räumt mit ihnen auf!«
    Lord Ohneschlafs Männer trieben die Krieger vor sich her und beeilten sich zu gehorchen. Sechs Mann von Devetaki folgten ihnen, die Übrigen jedoch hielten sich dicht bei ihrer Gebieterin. Was da aus dem Felsen zu ihr drang, war das nicht ein Seufzen? Die gespannte

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