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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Einsatzzentrale eignet sich ideal dazu; genügend Platz, damit Nathan arbeiten kann. Zek kann ihm das Okay geben, sobald ein Packen fertig ist. Er wird sich auf sie konzentrieren und, na ja, sein Ding abziehen.« Mit einem Seitenblick auf Nathan zuckte er entschuldigend die Achseln.
    »Okay«, erwiderte Goodly. »Gib mir etwas Zeit, die Zentrale abzusichern, und dann wird Zek sich wieder bei euch melden – beziehungsweise bei Nathan. In, sagen wir, fünfzehn bis zwanzig Minuten?«
    »In Ordnung«, entgegnete Trask und legte den Hörer auf die Gabel. Indem er sich zu den anderen umwandte, meinte er: »Uns bleiben etwa zwanzig Minuten.« Er blickte Anna Marie English an. »Reicht die Zeit, damit wir deinen Teil der Operation in Augenschein nehmen können?«
    Sie nickte. »Kommt mit!«
    Das Heim war Schule und Hospiz in einem, ein weitläufiges Zuhause inmitten der Wälder für fünfzig rumänische Jugendliche im Alter von sechzehn bis zwanzig Jahren. Nach dem Zusammenbruch des unglückseligen Ceausescu-Regimes, damals in den späten Achtzigern, als sich Rumänien allmählich westlichen Einflüssen öffnete, hatte das E-Dezernat gewisse Personen in Machtpositionen so sehr in Unruhe versetzt, dass sie schließlich einwilligten, ein Haus hier am bewaldeten Ufer der Donau, unweit von Radujevac, zu errichten. Der Standort war keineswegs zufällig gewählt. Das Heim war ein Wachtposten über der Mündung eines unterirdischen Flusses, eines Zuflusses der Donau, der nach seiner dunklen Reise von einer Quelle irgendwo in den Ausläufern der Carpatii Meridionali, der Transsilvanischen Alpen, hier wieder an die Oberfläche trat. Ebendiese Tatsache war der Ursprung aller Vampirmythen und -legenden weltweit, ja, der Grund, warum es auf der Erde überhaupt eine Vampirplage gab.
    Denn hier, ein paar Kilometer den lichtlosen Tunnel über der Höhlung, in der sich das Wasser sammelte, stromauf, gab es ein zweites Tor in unsere Welt. Und auch dieses Tor stellte eine Verbindung in die Parallelwelt namens Starside dar, aus der Nathan stammte. Somit diente das Heim in Rumänien also einem doppelten Zweck: Zum einen war es tatsächlich eine Zuflucht für eine Hand voll der Opfer von Ceausescus albtraumhaft drakonischer Politik, die so tief traumatisiert waren, dass sie auch nach all den Jahren immer noch Hilfe benötigten. Darüber hinaus jedoch war es auch ein Bollwerk gegen das Eindringen der noch albtraumhafteren Wamphyri und all der Schrecken der Sternseite.
    In den Eingeweiden der Anlage, tief unter ihren Grundmauern, war der Flusslauf umgeleitet, kanalisiert und unter Kontrolle gebracht worden. Dort unten gab es Monitore, die die Gegenwart von allem, was sich der Menschheit gegenüber als feindlich erweisen könnte, registrierten. Und es gab ... Mechanismen, die alles, was größer war als eine Elritze oder ein kleiner Aal, zwar hinein-, aber nicht wieder hinausließen. Jedweder Mensch und jede Kreatur, die aus einer anderen Welt durch das Tor kamen und den Fluss hinabgespült wurden, würden hier keineswegs mehr eine sichere Zuflucht finden. Und ob nun tot, untot oder lebendig, das Wesen würde eine keinesfalls metamorphe Verwandlung durchlaufen. Zunächst erwartete es ein tödlicher Stromstoß. Dann würde es aufgeschlitzt, in siedendem Wasser gekocht und durch den Wolf gedreht, um schließlich als Brei oder Paste wieder aufzutauchen und getrocknet und eingeäschert zu werden. Was das anging, ließ das E-Dezernat sich auf keine Unwägbarkeiten ein ...
    Über der Erde erstreckte sich das Heim auf drei Ebenen, wie eine moderne halb versunkene Stufenpyramide, gegen die Flanke einer einst von der Donau geformten Klippe, die nun jedoch ein gutes Stück von den Fluten entfernt lag. Die untere Ebene war auf freitragenden in das Geröll versenkten Stahlpfosten errichtet; die Stahlbetonwände zwischen den Pfosten waren mit herbstlichen Mustern und Formen bemalt. Ein Außenstehender hätte dahinter wahrscheinlich nie einen Keller vermutet, obwohl jemand, der der Wand zu nahe kam, an Regentagen, oder wenn die Wolkendecke niedrig über dem Vorgebirge hing, mit Sicherheit das leise Heulen der Turbinen gehört hätte; vor allem in den Wintermonaten, wenn das wieder an die Oberfläche tretende Wasser die Heizungs- und Beleuchtungsanlage des Heimes antrieb. Unbefugte allerdings wurden durch Gärten und einen hohen Umfassungszaun direkt am Flussufer fern gehalten. Die gesamte Anlage war exterritoriales Hoheitsgebiet, eine kleine britische Enklave

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