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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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kann man sich immer noch unbemerkt an dich anschleichen, so nah, dass man lediglich auszuholen braucht – nur dass diesmal kein dämlicher Szgany-Bursche in der Nähe ist, der dich mit seiner Tölpelhaftigkeit warnen könnte!
    Gut möglich, dass Wran eingenickt war. Vielleicht döste er auch, in Gedanken versunken, vor sich hin. Doch ganz gleich, was es nun sein mochte, es währte nur einen Augenblick, bis er begriff, was die ölige, schleimige Stimme da sagte ...
    Seine Hand fuhr an den Gürtel zu seinem Handschuh – doch der war nicht da! Er hing am Sattel seines schnarchenden Fliegers! Wran machte Anstalten aufzuspringen, aber eine riesige klauenbewehrte Hand legte sich ihm auf die Schulter und drückte ihn mühelos wieder nach unten. Unter einer düsteren, nachtschwarzen Kapuze blickten zwei blutrote Augen auf ihn hinab, in denen die nackte Gier stand.
    Abermals versuchte er aufzustehen, doch zu seiner Rechten tauchte wie aus dem Nichts plötzlich ein zweiter Schatten auf. Sein sich bereits ausdehnender, vor Speichel triefender Unterkiefer klappte nach unten. »Was? Wer?«, krächzte er.
    Doch er wusste bereits, mit wem er es zu tun hatte. Es war zwar unmöglich, denn er war tot, hatte den wahren Tod erlitten, dennoch stand er hier vor ihm, in eine Kapuze gehüllt, und lächelte ihn an, im Geist zumindest, denn von seinem Gesicht war nichts zu sehen. Sein Lächeln war so ungeheuerlich, dass der schlimmste Albtraum dagegen verblasste.
    »Vasagi!« , gab Wran sich selbst die Antwort auf seine Frage, bevor die Frau mit all ihrer Kraft einen großen Stein auf seinen Kopf herabsausen ließ ...
    Devetaki ließ ihre Streitkräfte in zwei großen Wellen losfliegen, die in einem Abstand von lediglich zehn Minuten starteten. Die Kontingente hingegen, die sie entlang dem Gebirgsgrat postiert hatte, blieben auf ihrem Posten. Denn ihnen hatte sie eine andere Rolle zugedacht. Sie würden ihre Befehle erst später bekommen, abhängig von den Anweisungen des Lokalisierers Alexei Yefros.
    Fanfaren aus Knochenhörnern erschollen. Trommler schlugen auf über Flechtwerk gespannte Resonanzhäute an den lang gestreckten Hälsen ihrer Flugrochen, sodass die Bestien aufschrien und aus dem Tritt gerieten, ehe ihre pulsierenden Mantaschwingen den Rhythmus aufnahmen. Wimpel flatterten über den stachelbewehrten Rücken der Krieger, die die Nachhut bildeten, und das Wummern ihrer Stoßdüsen klang in der allmählich herabsinkenden Abenddämmerung wie Donnergrollen. Weit vor ihnen, gut fünf Kilometer vor der ersten Welle, flog ein einsamer Knecht auf einem Flugrochen, in der Hand eine Lanze, an deren Spitze ein Wimpel zwei einander umschlingende Hände zeigte, das Zeichen des Unterhändlers.
    Der letzte Felsenturm war nicht länger als unbewohnbare Ruine getarnt. Die Wrathhöhe zierten ganz offen die Wappen ihrer Bewohner, überall brannte Licht, und die Schornsteine rauchten. In allen größeren Landebuchten warteten Kampfkreaturen darauf, sich in die Luft zu erheben. Die kleineren Buchten und schwer befestigten Felsvorsprünge waren ebenfalls mit Flugrochen und Reitern bemannt. Aus allen Ecken und Winkeln des düsteren hoch aufragenden Turmes drang das Schimmern von Kampfhandschuhen und der Glanz polierter Lederrüstungen.
    Devetakis Unterhändler kam heran. Mit gebogenen Mantaschwingen ließ seine Bestie sich von dem aus den Eislanden herüberwehenden Wind nach oben tragen, ein winziger Fleck vor dem Hintergrund der Wrathhöhe und dem flackernden Nordlicht. Sie stieg empor, bis sie mit den sonnengebleichten Türmen der Wrathspitze gleichauf war, um sich dann im Zickzack-Kurs vor der Fassade des letzten Felsenturmes allmählich wieder tiefer sinken zu lassen.
    Wratha höchstselbst trat auf einen aus dem Mauerwerk ragenden Balkon und rief:
    He, du – weshalb bist du so erpicht darauf zu sterben?
    Das seht Ihr falsch, Lady! Der Knecht war zwar nervös, aber er hatte seinen Text gut gelernt. Devetaki schickt mich, um zu verhandeln. Ich trage die Parlamentärsflagge, das Zeichen des Waffenstillstands ... so kurz er auch währen mag. Aber ich werde nicht den ganzen Tag hier sitzen. Eine ganze Armee wartet darauf, was du zu sagen hast.
    Wenn Devetaki mit mir reden möchte, entgegnete Wratha, dann soll sie sich selbst zeigen. Sie kann aus eigenem freien Willen hierher auf mein Dach kommen. Sie kennt mich und weiß, dass ich mein Wort auch halte.
    Doch der Knecht schüttelte den Kopf. Es ist nicht üblich, dass der Eroberer beim Besiegten um

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