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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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abseits und dirigierte das Kampfgeschehen. Ihr Flugrochen war ein riesiges, aus mehreren in die Länge gezogenen und entstellten, umgewandelten und neu geformten Menschen, die in der Brühe eines Bottichs der Maskenstatt vollkommen neu gestaltet worden waren, zusammengebautes Geschöpf. Es handelte sich um dieselbe Bestie, die sie sicher über die Große Rote Wüste getragen hatte. Devetaki saß am Ansatz des langen, aus zahllosen Wirbeln bestehenden Halses, dort, wo dieser in die sich zu mächtigen Mantaschwingen hin biegenden Schultern überging, in einem natürlichen Sattel aus knorpeligen Höckern (einst Schulterblätter). Der aus drei lang gestreckten, hintereinandergefügten Torsos gebildete Körper wirkte insektenartig. Drei gewaltige Herzen pumpten das dünne Blut durch den Kreislauf. Aufgrund seiner enormen Spannweite war das Wesen mit seinem einstmals normalen Arm- und Beinskelett, dessen grotesk verlängerte Finger und Zehen durch die umhüllende, grau glänzende Membranhaut hindurchschimmerten, wie geschaffen für den Gleitflug. Die Kreatur bestand zur Gänze aus Herz, Muskeln, hohlen Knochen und biegsamem Knorpel, vor allem jedoch aus Schwingen.
    Hinter Devetaki klammerte sich Alexei Yefros mit Knien und Fersen wie ein Blutegel an dem langen Hornsattel fest, während er seine durch die Vampirkräfte verstärkte Lokalisierungssonde auf die Wrathhöhe ausrichtete, um herauszufinden, wo sich das Hauptgeschehen abspielte und sich die größten Gruppen kampfbereiter Männer und Ungeheuer befanden. Durch ein simples Ausschlussverfahren geriet der Russe zu einem unschätzbaren Bestandteil von Devetakis Aufklärungsarbeit. Während sie ihren Mentalismus einsetzte, um die Schlacht zu leiten und in die Gedanken der Verteidiger des letzten Felsenturmes einzudringen, konzentrierte Yefros sich darauf, die Schwachstellen des Turmes ausfindig zu machen.
    Und die gab es! Darauf konnte man Gift nehmen. Sehr schnell stellte Devetaki fest, dass es mit der Moral der Verteidiger der Saugspitze nicht zum Besten stand, außerdem entdeckte sie dort keinen wirklich mächtigen Geist. Offensichtlich gab es im vorletzten Stockwerk keinen Lord, genau wie sie vermutet hatte, als ihr Unterhändler lediglich mit einem Leutnant sprach. Der angebliche Nekromant Lord Leichenscheu war also entweder nichts als ein Hirngespinst oder bereits selbst eine Leiche, verwest und den Weg allen Fleisches gegangen.
    Den Männern in den untersten Geschossen schien es ebenfalls an Mut zu mangeln, Gorvisumpf war äußerst schlecht verteidigt. Die diversen Gänge, die sie durch den Schutt und das Geröll gegraben hatten, waren weniger eine Falle für Eindringlinge als vielmehr für die Verteidiger! Devetaki wies Tangiru den Grunzer an, seine gewaltigsten Krieger auf den Erdwällen, die der Aushub bildete, landen zu lassen, wo allein ihr Gewicht ausreichte, alles zum Einsturz zu bringen. Wer oder was auch immer dort im Hinterhalt lag, wurde verschüttet. Zugleich blockierten sie damit jeden nur möglichen Fluchtweg.
    Devetaki konnte es zwar nicht wissen, aber Gorvi der Gerissene hatte sich bereits abgesetzt. Er war geflohen, indem er einem unterirdischen Wasserlauf folgte, den er vor dreieinhalb Jahren, gleich in der ersten Nacht, in der er die Stätte in Besitz nahm, entdeckt hatte. Zweifellos stammte der Gang noch aus den alten Zeiten. Ein früherer Bewohner musste ihn als Fluchttunnel angelegt haben; dies war bei Weitem nicht der erste Blutkrieg auf der Sternseite.
    Fast drei Kilometer nordöstlich der Wrathhöhe war Gorvi wieder ins Freie gelangt, im Schutz der Trümmer eines eingestürzten Felsenturmes, wo ein wohlgenährter Flieger auf ihn wartete, den er eigens zu diesem Zweck hier angepflockt hatte. Nun befand sich der Gerissene bereits auf dem Weg nach Osten. In geringer Höhe jagte er dahin, um den Schwierigkeiten zu entgehen. Sein Ziel war die Schlucht von Turgosheim. Er wollte zurückkehren und nachsehen, wie die Dinge dort standen.
    Was nun die übrigen Rebellen anging:
    Wrans Gedanken glänzten durch Abwesenheit, schließlich war der Rasende weg. Aber sein abscheulicher Bruder machte dies mehr als wett. Spiro Todesblicks bösem Blick vermochte niemand zu widerstehen, und die Irrenstatt wurde ziemlich in Ruhe gelassen, während die Angriffe sich auf die übrigen Stätten konzentrierten. Wie von Devetakis Unterhändler berichtet, hatte Wratha die obersten Geschosse inne. Ihrem Geist entströmte ein unablässiger Schwall giftiger Schimpfworte,

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