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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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sah Susannah eindringlich an und dachte kurz nach. »Wir brauchen Beweise dafür, dass die Nefilim, die in deiner Begleitung unterwegs sind, wirklich frei von Gerans Befehlen handeln und auch darüber hinaus keine Gefahr mehr darstellen. Ihr habt einen Weg von mehreren Tagen Flugzeit vor euch. Wir kommen während eures Fluges zurück und stellen Untersuchungen an. Erst dann entscheiden wir, ob wir euch nach Floxa II bringen. Erebos wird sicher auch noch ein Wort dazu verlieren wollen.«
    Ich musterte ihr Gesicht. Es wirkte leer und hart. Sie war nicht mehr die Frau, die ich einst gekannt hatte. Was war mit ihr geschehen? Konnte man ihr noch vertrauen?
    »Wo ist eigentlich Simeon?«, fragte ich.
    Susannah blickte zur Seite und Aristea funkelte sie an.
    Ich stand auf. »Mädels, eine Antwort bitte.«
    Susannah verschränkte die Arme. »Er ist auf Ilion Prime geblieben. Wir waren geteilter Meinung, wie in dieser Situation zu verfahren wäre.«
    »Fliegt auf schnellstem Weg Richtung Heliosphäre. Wir werden euch in den nächsten Tagen aufsuchen. Haltet euch bereit, Besuch von uns zu bekommen.«
    Ich nickte Ari zu und sie teleportierte uns mit einem Wink nach Floxa II, zurück auf die Cheiron. Wir manifestierten auf der Krankenstation, wo uns Demi entgegeneilte, sobald sie den Schrecken unseres unvermittelten Auftauchens überwunden hatte.
    »Was ist passiert? Du blutest, Kind!«
    Aristea sah an sich herab, schloss einen Moment die Augen und ihre Wunden heilten in Sekundenschnelle. Demi trat näher an sie heran und besah sich die Narben, die noch verschwanden, während sie einen Blick darauf warf.
    »Möbius hat das bewirkt?«
    Ari nickte.
    »Was ist denn geschehen? Seid ihr erfolgreich gewesen?«
    Musashi ergriff das Wort. »Es fand eine Spaltung der Gruppe statt. 33 Einheiten konnten aus Gerans Befehlsgewalt befreit werden und scheinen autonom zu sein, wenn auch desorientiert. Allerdings zeigen alle 33 eine Affinität zu Susannah.«
    Demi nickte lediglich, offenbar überraschte sie das nicht.
    Aristea half mir aus dem Anzug, während sie sprach. »Sie sind auf dem Weg hierher, zusammen mit ein paar Menschen und Floit, die mit der Skylla fliehen konnten. Sie wollen Asyl.«
    »Das ist es, was wir beabsichtigt haben. Warum konnte nur ein Drittel der reaktivierten Nefilim von Gerans Direktive befreit werden?«
    Ich schälte mich aus dem Anzug und nahm einen Bademantel von Zweiundvierzig entgegen. »Ich bin auf Probleme gestoßen. Ich ... es ist schwer zu beschreiben. Es gab zwei Sorten Nefilim und bei einer gelang es mir, Gerans Befehle zu vernichten, bei der anderen nicht. Ich weiß nicht, warum. Ich bin mir gar nicht sicher, ob Gerans Befehle sich überhaupt aus ihrer Bewusstseinsmatrix lösen lassen. Ich hatte das Gefühl, dass sie dort stärker gegenwärtig waren, als es der Fall sein sollte. Vielleicht lösen sie sich selbst dann nicht auf, wenn die Kontrolle durch das Implantat endet. Wie kann das sein?«
    Musashi verschränkte die Arme. »Es gab zum Ende der Produktion hin eine gewisse Eile bei der Auswahl der Probanden. Als man nicht genug Freiwillige fand, nahm man Verbrecher mit Schwerststrafen, die man dazu verurteilte, ihr Bewusstsein bereitzustellen. Der Prozess der Bewusstseinsextraktion wurde damals verändert, die Probanden starben, als man mangelhafte Kopien des WBE-Scanners benutzte.«
    »Ist das wahr?«, fragte Demi entsetzt.
    »Amaterasu hat es mir berichtet.«
    »Ich schäme mich so für meinen Vater«, sagte sie und ballte die Hände zu Fäusten.
    Ich fluchte. »Das erklärt das Bild, das ich sah, als ich in Zurvans Bewusstseinsmatrix eindrang. Eine junge Frau im Würgegriff.«
    »Ein Mörder?«, fragte Demi ungläubig.
    Musashi blieb ausdruckslos. »Warum nicht? Mörder, Vergewaltiger, Straftäter jeder Art waren damals in großer Anzahl verfügbar.«
    »So viel zur verdammten Genetischen Revolution«, murmelte ich und fluchte.
    »Was ein Mensch macht oder nicht macht, entscheidet am Ende sein Wille, nicht die Gene«, meinte Demi.
    »Was machen wir jetzt? Uns bleiben nur wenige Stunden, bis die Nefilim, die nicht Susannah folgen, möglicherweise wie Zurvan verschwinden. Das hatten wir so auch nicht vorausgesehen.«
    Demi rieb sich das Kinn. »Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie nicht in der Lage waren, sie wie die anderen aus Gerans Kontrolle zu befreien.«
    Ich überlegte. »Womöglich, weil Gerans Befehle auf besonders fruchtbaren Boden getroffen sind. Ihre eigenen, verborgenen Absichten und

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