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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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du einen Schraubenschlüssel in der Hose vergessen?«, fragte sie nach einer Weile.
    »Ich glaube ja.«
    Wir mussten plötzlich beide laut lachen und hielten inne. Die Spannung zwischen uns verflog.
    Sie legte ihre Beine über die Lehne, ihre Arme um meinen Hals. »Gib mir eine Chance, meinen Fehler gutzumachen.«
    »Ich habe dir verziehen, das weißt du. Nur Möbius kann ich nicht verzeihen.«
    »Darin sind wir uns einig. Ich mache mir Gedanken.«
    »Über ...?«
    Sie kniff die Lippen zusammen. »Ja.«
    »Später.«
    »Ja, später. Ich wüsste im Moment nicht, wie ich Möbius finden könnte.«
    »Es müssen sich Hinweise auf die Existenz seiner Spezies finden lassen. Wir werden einfach die Augen aufhalten.«
    Sie sah mich an und schloss die Augen, gab mir einen langen Kuss. Ich fühlte ihre vollen Lippen und die Wärme ihrer Hände an meinem Hals. Es half, die schmerzhaften Gefühle zu vergessen, die mein Wiedersehen mit Susannah hervorgerufen hatten.
    Waren es stets die unvollendeten Dinge, die uns niemals losließen?
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8 - Unendlich viele Möglichkeiten

    Als Musashi an Bord kam, waren die Vorbereitungen für unseren Abflug getroffen. Wir hatten alle Gebrauchsgüter und Ausrüstungsgegenstände verstaut, verabschiedeten uns von unseren Freunden per Funk und suchten den Zielort heraus.
    »Wir müssen ein paar Dinge gegen Nahrungsmittel tauschen. Unsere Vorräte halten kaum zwei Wochen«, sagte ich und zeigte den beiden den Ort, den ich als erstes Ziel auserkoren hatte.
    »Kanda-Rim Gana 14«, sagte Musashi. »Die Station kenne ich nicht.«
    »Dort kann man Handel treiben. Ganz offiziell ohne Schwierigkeiten mit den sonst üblichen Vorschriften, denn die Kanda nehmen es nicht so genau damit. Wir haben Rohstoffe und tauschen gegen Lebensmittel, dann fliegen wir weiter. Ach ja. Wir brauchen noch einen Arzt. Solltet ihr jemanden auf der Station treffen, der geeignet erscheint, lasst es mich wissen.«
    »Ich werde wohl kaum mit euch auf die Station kommen können«, meinte Musashi. »Meine Tarnfähigkeiten in Bezug auf die Imitation einer menschlichen Erscheinung lassen augenscheinlich zu wünschen übrig.«
    »Nein, die Lustpuppenoptik geht auf keinen Fall! Ich habe einen Mantel mit Kapuze. Und eine Atemmaske. Du trägst einfach eine lange Hose, ein Hemd, Stiefel und Handschuhe, dann bist du nur noch ein verdammt großer Kerl in seltsamem Anzug. Vielleicht noch eine Mütze und eine Schutzbrille.«
    »Wenn sie mich dann nicht aufhalten, grenzt es an ein Wunder. Und was ist mit den Sicherheitskontrollen?«
    »Kanda-Rim hat eine recht entspannte Haltung gegenüber derartigen Dingen. Ich glaube nicht, dass man dich dort untersuchen wird. Und wenn doch, geben wir dich als unseren Roboter aus. Prototyp von den Kalypso-Werken im Testlauf.«
    »Ich trage einfach einen Raumanzug. Dann muss man annehmen, ich vertrage die Atemluft nicht.«
    »Wir haben sicher keinen in deiner Größe«, sagte ich und schüttelte den Kopf.
    »Fliegen wir den ganzen Weg?«, fragte Aristea.
    »Ich denke schon. Wir könnten zwar auch mit deiner Hilfe schnell hinteleportieren, aber betrachtet den Flug als ersten richtigen Test der neuen Cheiron. Odin hat mich darum gebeten und ich bin mir fast schon sicher, dass wir einige Dinge feststellen, die nicht den Erwartungen entsprechen und verbessert werden müssen. Alle weiteren Fragen können wir während des Fluges besprechen.« Ich setzte mich in den Pilotensessel und startete den Antrieb.
    Ein gutes Gefühl.
    Der einzige Wermutstropfen, fiel mir plötzlich auf, war die Tatsache, dass das gesamte Schiff von Erebos' Naniten durchdrungen wurde. Der Vorteil lag auf der Hand, aber es erzeugte in mir das Gefühl, nicht der eigentliche Herr über das Schiff zu sein.
    Ich schüttelte die irrationalen Gedanken ab - es gab keinen Grund, so zu denken.
    Ich ließ die Cheiron vorsichtig in den Himmel steigen und wir alle betrachteten Floxa II, während die Oberfläche unter uns wegfiel. Die gewaltigen Atmosphärenwandler waren noch am Horizont erkennbar, doch was vollkommen fehlte, waren die sonst überall sichtbaren Rauchschwaden von den Feuern, die früher stets und ständig irgendwo gebrannt hatten.
    Eine friedliche Stimmung schien über dem Planeten zu liegen und ich fragte mich wieder einmal, ob ich diesen Ort als meine Heimat sehen konnte. Ich dachte mit einem Lächeln an unsere Wohnung im Frachter, Demis Garten, den Markt am Rand des Trichters, die Gleiter, die dort verkehrten, all die Leute, die sich

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