Nefilim KI 9 - Refugium
nicht mehr versteckten und bekämpften, sondern in Kontakt miteinander traten.
Ja, vielleicht konnte ich diesen Ort eines Tages als meine Heimat annehmen.
Aristea drückte meine Schulter, während der Planet aus unserem Sichtfeld verschwand und wir in den Sternenhimmel vordrangen.
Eine eigenartige Emotion durchflutete mich. Mein wirkliches Zuhause mochte genauso gut hier draußen liegen, im unendlichen Raum, zwischen all den unzähligen Möglichkeiten.
Ich beschleunigte die Cheiron auf Reisegeschwindigkeit und hielt sie damit weit unterhalb ihrer Leistungsgrenze, die in einem Bereich lag, bei dem die gewohnten Dinge ... nun, ungewöhnlich wurden - doch das war mir nicht geheuer und ich wollte keine Extremtests durchführen.
»Heliopause bei gegenwärtigem Tempo in ungefähr 28 Stunden in Reichweite«, las Aristea vom Navigationsschirm ab. »Das Schiff ist so schnell, wie Odin gesagt hat.«
Ich nickte. »Wir können noch mindestens dreißig Prozent schneller fliegen, aber dann wird es seltsam.«
»Die Dilatationseffekte müssen uns nicht kümmern, wenn wir nicht an Bord sind. Wir könnten die Cheiron schnell zu einem Ziel fliegen lassen und mit Aristea bereits dorthin teleportieren«, meinte Musashi.
Aristea stand auf und hielt eine Hand in die Höhe, als ob sie etwas erfühlte. »Sollten wir das Schiff je so schnell bewegen, verlasst euch nicht darauf, dass ich an Bord teleportieren kann.«
»In Ordnung. Aber warum seid ihr alle so in Eile? Sind wir nicht genug gehetzt, in letzter Zeit? Wir können uns doch mal Zeit lassen, oder nicht?«
»Die Realität und deine Planungen weichen leider fast grundsätzlich voneinander ab, Iason«, sagte Musashi und lachte leise.
»Ich wünschte, ich könnte glaubhaft protestieren. Lasst und mal Odins Liste durchgehen.«
Wir verbrachten die nächsten Stunden hauptsächlich mit zahllosen Systemchecks und Prüfungen der Systeme. Es gab jedoch nichts zu beanstanden.
Wir prüften auch die Bordkombüse, wo ich Ari und mir eine Art Eintopf zubereitete. Das Zeug schmeckte einigermaßen und ich überließ Hunderteins und Zweiundvierzig den Abwasch und das Aufräumen.
Danach zog Aristea sich auf die Kabine zurück um »Frauendinge« zu tun, womit alles und nichts gemeint sein konnte und ich nahm an, sie wollte lediglich etwas Zeit allein verbringen. Musashi kletterte währenddessen auf der Hülle herum und führte einige Tests durch, die ihm Odin aufgetragen hatte.
Da ich einen Moment für mich hatte, zog ich mich auf das Aussichtsdeck zurück, einen Becher des abscheulichen Kaffee-Abklatsches in der Faust. Doch die fragwürdige Qualität des Gesöffs kümmerte mich nicht.
Ich hatte ein Schiff.
Ich fühlte mich frei.
Wie immer waren solche schönen Augenblicke die flüchtigsten, und das nächste Unheil drohte am Firmament wie ein Gewitter. In diesem Fall warteten eine Anzahl unerledigter Aufgaben auf uns. Doch wir konnten nicht forcieren, was einfach ein wenig Zeit brauchte.
Odin, Demi und jetzt auch Susannah arbeiteten an einer Möglichkeit, Gerans Nefilim auf gefahrlose Weise aus seiner Kontrolle zu befreien. Sicherlich hatten wir ihn genügend unter Druck gesetzt, aber man musste erwarten, dass er nichts unversucht lassen würde, um seine Macht zurückzugewinnen. Truktock würde allerdings auf den Rat einwirken und die Menschen und Floit in der Enklave in Raronea von unseren Absichten zu überzeugen versuchen. Ich war mir sicher, dass es genug unter ihnen gab, die Geran genauso wenig leiden konnten, wie ich. So gesehen arbeitete dort die Zeit für uns. Wenn der Augenblick gekommen war, mussten wir eine Lösung für die Übersiedlung der Enklavenbewohner finden. Denn Aureol würde anfangen, seine Angriffe auf die terranische Enklave zu verstärken, wenn es merkte, dass sie geschwächt war.
Die Gefahr war, dass Geran sich mit Aureol verbündete, doch das war Erebos so klar wie mir und er würde alles unternehmen, um das zu verhindern.
In einigen Tagen wollte ich dennoch mit Aristea nach Raronea teleportieren und dort die Lage selbst überprüfen.
Und wie es in der Claifex aussehen mochte, würden wir in den nächsten Tagen feststellen. Das Desaster beim Zeitportal im Motaxun-System musste den Großen Drei gehörig eingeheizt haben.
Andererseits standen ihnen unglaubliche Ressourcen zur Verfügung und selbst eine solche Katastrophe war zu bewältigen. Doch der Vorfall musste einfach Auswirkungen zeigen.
Und dann war da noch die Sache mit Möbius. Ari und ich konnten im
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