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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Augenblick jedoch nichts unternehmen, um diesem Mistkerl auf die Schliche zu kommen.
    Oder belog sie mich?
    Ich verwarf den Gedanken. Ich wollte ihr vertrauen, auch wenn sie in der Angelegenheit mit Möbius einen Fehler gemacht hatte. Ihr Leben und nichts Geringeres hatte jedoch dabei auf dem Spiel gestanden und sie hatte es letztlich in meine Hand gelegt, nur Möbius hatte mir diese Entscheidung wieder abgenommen. Doch er würde nicht ungeschoren davonkommen. Eines Tages musste er sich für diese Tat verantworten.
    Meine Gedanken wanderten weiter und zu Odin. Die Klärung des Rätsels um die Entstehung der Nefilim hatte seinen Plänen um die Erschaffung weiterer Nefilim vorläufig ein Ende gesetzt. Doch er gab nicht auf, plante etwas mit Erebos, unserem mächtigen und hilfsbereiten Gönner.
    Es war eigenartig, aber ich vertraute ihm. Es war, als füllte er eine Lücke in mir ... eine Lücke, die immer vorhanden gewesen war, auch wenn ich mir ihrer erst jetzt bewusst wurde. War es das, was so viele Leute dazu bewog, einem Glauben, einer Religion zu folgen? Oder war es das Gefühl, die Verantwortung jemand anderem überlassen zu können, frei zu sein, von den schwerwiegenderen Sorgen und Nöten?
    Ich schüttelte verwirrt den Kopf.
    Nein.
    Weder war ich religiös, noch wollte ich einem gottgleichen Wesen oder sonstigem Anführer folgen. Erebos war ein Wohltäter, wo Möbius ein Schuft war, doch welche Ziele diese beiden mächtigen Entitäten langfristig verfolgten, würde sich noch zeigen müssen. Ich würde auf der Hut sein und sie beide beobachten.
    »Und was dann?«, fragte ich mich selbst, laut lachend.
    Ich konnte nichts tun - ich war nur Iason, ein Streuner zwischen den Sternen.
    Ich bedachte mit eigenartiger Klarheit, wohin mich meine Reisen geführt hatten und was ich alles bewirkt hatte. Womöglich war ich nicht so hilflos, wie ich immer geglaubt hatte.
    Ich dachte lange über diesen letzten Punkt nach, die Sterne betrachtend, die sich in unermesslicher Anzahl vor dem Panoramafenster des Aussichtsdecks ausbreiteten. Zahllose Möglichkeiten lagen zwischen ihnen und in mindestens einer davon steckte die Chance, dass ich nicht hilflos gegenüber den Kräften war, die mein Schicksal kontrollieren wollten. In einer dieser unendlich vielen Alternativen schuf ich meine eigene Zukunft, frei vom Einfluss fremder Mächte.
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9 - Tauschhandel

    Sämtliche Tests der neuen Cheiron waren abgeschlossen, als wir die Heliopause erreicht hatten. Der letzte Test bestand jetzt nur noch im Metaraumsprung. Ari und Musashi hatten mich auf die Brücke begleitet, wo ich den Sprung initiierte und uns damit innerhalb einer Schrecksekunde in das Zielsystem brachte.
    »Der Metaraumantrieb funktioniert tadellos. Ich lasse dennoch eine Diagnose durchlaufen«, erklärte ich und nahm die entsprechenden Einstellungen vor.
    Kanda-Rim war die Zentralwelt des Systems, in dem sich unser Ziel befand. Der Planet hatte die Sauerstoff atmende Spezies der Kanda hervorgebracht, die in der Nähe der Heliopause eine Anzahl von Handelsposten wie Gana 14 betrieben. Zynische Zungen behaupteten, die Kanda hielten damit Besucher von ihrer Welt fern, doch ich hatte Kanda-Rim einmal besucht und war auf tolerante und gastfreundliche Einwohner getroffen.
    Kanda waren eine zweigeschlechtliche Spezies mit humanoiden Zügen, verfügten über eine außergewöhnlich dicke Haut, träge Bewegungsmuster, aber einen wachen Geist. Sie wurden selten größer als ein menschliches Kind von vielleicht 10 Jahren. Ihre Sinne waren hochentwickelt und sie hatten ein exzellentes Sprachtalent. Nicht selten handelten sie in der Muttersprache ihrer Kunden und konnten in Verbindung mit ihrem wenig bedrohlichen Äußeren höhere Gewinne durch Sympathie erzielen.
    Doch wir wollten uns nur kurze Zeit auf Gana 14 aufhalten. Ich hatte ein anderes Ziel vor Augen. Ich wollte nach Katara II, wo Ipsoor, der letzte Kinuu unter unwürdigen Umständen vor sich hinvegetierte. Ich hatte auf meinen Reisen das eine oder andere Artefakt der Kinuu gefunden und zu ihm gebracht, aber ich war nie auf einen anderen lebenden Kinuu getroffen. Doch was, wenn es noch welche gab? Aristea hatte mich auf diese Möglichkeit hingewiesen und ich war überzeugt, der Sache nachgehen zu wollen. Ob Ipsoor jedoch überhaupt Katara II verlassen wollte, wusste ich nicht.
    Wir würden sehen.
    Wir hatten noch gute zwei Stunden Flugzeit bis zum Handelsposten und ich suchte Aristea, fand sie schließlich in unserer

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