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Nefilim KI 9 - Refugium

Nefilim KI 9 - Refugium

Titel: Nefilim KI 9 - Refugium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Kabine.
    Sie stand vor einem Spiegel und posierte davor. Als ich hereinkam, zuckte sie zusammen und wurde etwas rot. Ein Chaos aus Kleidungsstücken verwandelte den Raum in einen Ort weiblicher Verzweiflung.
    »Was machst du da?«
    »Wonach sieht es aus?«, fragte sie zischend. »Ich versuche, etwas zum Anziehen zu finden.«
    Ich sah mich um. »Mit ein bisschen Glück solltest du den Raum nicht nackt verlassen müssen.«
    Sie zog eine Grimasse. »Ich ... habe mich nie wirklich um so etwas gekümmert. Aber ich will gut aussehen, wenn ... wenn ich mit dir von Bord gehe.«
    Ich sah sie an und es war, als ob ich etwas an ihr bemerkte, das mir zuvor entgangen war. Doch bevor ich es benennen konnte, war der Eindruck verschwunden.
    »Du mochtest Weiß.«
    »Ja.« Sie machte eine hilflose Geste und deutete auf die Sachen.
    »Oh. Ist ja alles weiß.«
    »Ja. Ich bin mir bloß nicht sicher, was gut aussieht.«
    »Hauteng. Betont deine tolle Figur.«
    Sie schnaubte. »Meinst du?«
    Ich nickte, denn daran gab es keinen Zweifel.
    Sie sah mich an und schüttelte den Kopf. »Sieraa wüsste ...« Sie hielt mitten im Satz inne und knüllte das Oberteil zusammen, was sie gehalten hatte.
    Mir fiel ein, dass Sieraa ihr zu einer neuen Garderobe verholfen hatte und sie in jene Mysterien fraulicher Kleidungsstrategien eingewiesen hatte, deren Wunder ich zwar still genoss, aber nie hatte ergründen können.
    Sieraa hatte Ari damit allerdings etwas gegeben, das sie zuvor nicht gekannt hatte. Plötzlich spürte ich, dass die Gefühle in ihr sich um etwas anderes drehten, als die Kleidungsfrage.
    Ich ging zu ihr und drückte sie an mich. »Wir finden sicher einen Händler, der dir etwas Schickes heraussucht.«
    Sie verzog den Mund und sah mich an, sagte nichts.
    »Ja, ich vermisse sie auch«, flüsterte ich.
    Sie presste den Kopf an meine Brust und wir verharrten einen Augenblick so. Dann löste sie sich von mir und gab mir einen Kuss auf die Wange.
    »In Ordnung. Dann wirst du mir eben helfen müssen, etwas Neues zu finden.«
    Sie schlüpfte in einen willkürlich herausgesuchten Overall, der den ganzen Charme einer getragenen Socke hatte. Ich half ihr, die übrigen Sachen zurück in die Schränke zu verbannen und gemeinsam gingen wir zum Lagerraum neben dem Hangar, wo wir unsere Rohstoffe zum Transport vorbereiten wollten.
    »Wäre schön gewesen, wenn wir einen der Replikatoren aus der Dilisa an Bord hätten. Schade, dass Odin keine Zeit mehr hatte, einen neuen Replikator zu bauen«, sagte Ari.
    »Ich nehme an, wir werden Gelegenheit zur Nachrüstung haben. Ich wette, er hat einen fertig, wenn wir das nächste Mal zurückkehren. Bis dahin müssen wir eben ein wenig Tauschhandel betreiben. Ich finde es gar nicht so schlecht. Es bringt uns unter die Leute.«
    Odin hatte uns eine Auswahl sehr wertvoller Metalle, Mineralien und einige seltene Chemikalien aus den Wracks mitgegeben, die wir in wenigen Kisten transportieren konnten. Ich rief die Gaias, damit sie die Sachen auf einem Lastengleiter neben der Hauptschleuse bereitstellten.
    Hunderteins kam allein.
    »Wo ist Zweiundvierzig?«
    »Er befindet sich im Werkstattbereich.«
    »Was macht er da?«
    »Er führt Ihren Befehl aus.«
    »Was für einen Befehl?«, fragte ich perplex.
    Hunderteins deutete auf die Abdeckung seines Schädels. »Er versucht, die Metalloberfläche in diesem Bereich zu polieren. Da die Farbeschichtung es verhindert, bemüht er sich, diese zu entfernen.«
    »Was?«, fragte Aristea.
    Ich fluchte. »Da ist doch was faul.«
    Wir eilten in die nahegelegene Werkstatt, wo das Geräusch schwerer Maschinen von größerem Unheil kündete.
    Funken flogen von der Werkbank, wo Zweiundvierzig seinen Kopf bearbeitete und ich rief entsetzt aus. »Halt! Hör sofort auf damit!«
    Der Gaia legte das Werkzeug beiseite und sah uns an. Seine Schädelplatte war mit einem einfachen Schleifgerät grob von der Farbbeschichtung befreit worden, was die Abdeckplatte darunter beschädigt hatte.
    »Was hast du nur gemacht?«, jammerte ich und schaute mir den Schaden an.
    »Ich habe Ihren Befehl ausgeführt.«
    Ich seufzte. »Was für einen Befehl meinst du denn überhaupt?«
    »Sie sagten, ich solle mir die Blechrübe polieren. Meine Wortdatenbank referenzierte den Begriff Rübe mit der Bezeichnung für Kopf oder Haupt. Da mein Systembauteil 12a hauptsächlich aus Metall besteht, nahm ich an, Sie würden mich anweisen, die Oberfläche von 12a so zu bearbeiten, dass eine Politur das Ergebnis wäre. Mein

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