Negative Glaubenssaetze
bist du nicht willkommen."
Diese schwelende Wunde hatte ich zugedeckt und verschüttet und jahrzehntelang nichts davon gewusst. Jetzt brach das alles auf und wurde spürbar. Und plötzlich verstand ich auch, wie ich zu meiner fatalen Selbstverurteilung gekommen war: In den Situationen der Verlassenheit hatte ich gefühlt, dass etwas Grundsätzliches fehlte, etwas Unabdingbares.
Und da ich als Kleinkind meine Eltern, die Säulen meiner Welt, nicht in Frage stellen konnte, blieb mir nur übrig, den Fehler bei mir selbst zu suchen. Etwas stimmte ganz und gar nicht, und es musste an mir liegen. Ich bekam nicht, was ich unbedingt brauchte und erwartete: ich war wohl nicht willkommen. Das war meine Schlussfolgerung, die das Geschehen erklärte.
Und in der ganzen Verzweiflung und Verwirrung hatte sie etwas Schützendes: Solange ich davon ausging, dass ich eh’ nicht willkommen war, erwartete ich weder die Erfüllung meiner Bedürfnisse, noch die Geborgenheit und Zugehörigkeit, die ich ersehnte. Mit dieser Grundannahme war es sogar stimmig, wenn ich nicht bekam, was ich brauchte und war dadurch leichter auszuhalten.
Umgekehrt war es schlimmer: Wenn ich davon ausging, dass ich willkommen war, erwartete ich ganz selbstverständlich, dass ich versorgt und geborgen war – und fand mich offenen Herzens und schutzlos jeder Enttäuschung ausgeliefert. Da war es besser, wenn ich davon ausging, dass ich nicht willkommen war. Das schützte mich davor, den bodenlosen Schmerz in meinen Grundfesten aufzurühren. So gesehen war meine Negative Selbstdefinition das "geringere Übel".
Ich bereicherte meine Arbeit mit meinen Schülern um diese Erkenntnis, und es wurde offensichtlich, dass unterhalb des Grundthemas immer das zu finden war, was ich "existenzielle Verlassenheit" nannte. Wie viel Aufatmen und Erleichterung konnte ich in den Gesichtern meiner Schüler sehen, wenn der einfache Satz bei ihnen ankam:
Und wenn wir "Gemeinschaft" in den Gesamtzusammenhang stellen, können wir sagen: Das Grundthema entsteht durch die Wunde die wir als menschliche Seele davon tragen, wenn wir in eine Gesellschaft hineinkommen, die uns nicht ausreichend in unserer Einzigartigkeit annehmen und willkommen heißen kann. Die uns stattdessen unter enormen Anpassungsdruck stellt.
Mit der Entdeckung von Existenzieller Verlassenheit als Ursache der Negativen-Selbst-Definition war mir nun das Grundthema in allen seinen Aspekten bekannt und zugänglich. Ich wusste wie es entstand, es war klar wie sich aus der Negativen-Selbst-Definition ein ganzes Geflecht von Verhaltensweisen entwickelte und wie sich insgesamt das ergab, was wir das Grundthema nennen.
Negative Gefühle?
Hier ist es nötig etwas Grundlegendes klar zu machen: Das Grundthema ist verbunden mit lange unterdrückten Gefühlen von Verlassenheits-Angst, abgrundtiefer Trauer, Wut und Verzweiflung...
Solange wir diese Gefühle als negativ empfinden (und kulturell wird uns das so vorgegeben), so lange werden wir einen schweren Stand bei der Heilung des Grundthemas haben. Es braucht dazu nämlich, dass wir uns den Standpunkt unserer Seele zu eigen machen und diesen Gefühlen erlauben sich "zu ende zu bewegen".
Wenn wir den wahren Charakter der "negativen" Gefühle verstehen fällt uns das wesentlich leichter. In einem anderen Kindle eBook habe ich das ausführlich beschrieben. Um es bei Amazon zu finden geben Sie dort "negative Gefühle" ein oder klicken bitte hier: www.amazon.de/dp/B0080GYDF4
Wer oder was bin ich?
Wer spürt, dass der Boden wackelt, auf dem er bisher seine Persönlichkeit aufgebaut hat, der fragt sich: "Wer bin ich wirklich?", "Was ist das Zentrum, aus dem heraus ich leben kann?" Und jeder muss darauf seine eigene Antwort finden.
Ich spreche hier für mich und alle, die sich in meinen Worten wiederfinden: Ganz weit innen bin ich unendlicher Raum, aus dem meine Seele jeden Moment entsteht – genau so, wie alles, was ist. Mein Seelenursprung ist das universelle Bewusstsein.
Und meine Seele ist ausgestattet mit allem, was ich brauche, um als seelischer Organismus auf dieser Erde meine Erfahrungen zu sammeln und daran zu reifen. Dazu gehört unter anderem mein Sinn für Selbsterhaltung, mein Sinn für Selbstausdruck und auch mein Sinn für Seelenmitte – die Seelenkraft, die dafür sorgt, dass all meine Anteile zusammen ein Ganzes bilden und nicht in alle Winde auseinander fliegen. Die Seelenkraft, die das Zentrum herstellt, von dem aus ich wahrnehme, fühle und
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