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Nehmen Sie doch Gift darauf!

Nehmen Sie doch Gift darauf!

Titel: Nehmen Sie doch Gift darauf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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an die beschlagenen Brillengläser, um das Thema zu wechseln.
»Johnnys Partnerin.«
    »Sehr erfreut, Miss Seidlitz«,
erwiderte er mit so gepreßter Stimme, als habe er geschwollene Mandeln. »Ich
bin Stuart Hatchik der Dritte .«
    Er nahm die Brille ab und
betrachtete mich mit hoffnungsvollem, kurzsichtigem Blinzeln. Dem ekstatischen
Ausdruck seiner trüben Augen nach zu urteilen, schien er mich nicht genau zu
erkennen, sondern noch von der Erinnerung zu zehren.
    »Der Dritte ?« erkundigte ich mich im Plauderton. »Mein Gott, wie fühlt man sich denn als der
jüngste von Drillingen, Mr. Hatchik ?« Seine Reaktion
war nicht sonderlich ermutigend, daher fuhr ich mit ehrlicher Begeisterung in
der Stimme fort: »Es wäre mir ein Vergnügen, auch Ihre beiden älteren Brüder
kennenzulernen. Oder sind es Schwestern ?« Er stierte
mich noch immer wortlos an, so daß ich einen letzten Versuch unternahm.
»Vielleicht sind es ein Bruder und eine Schwester ?«
    »Mr. Hatchiks Großvater war Stuart Hatchik der Erste«, knirschte Johnny, während er mich mit
Blicken durchbohrte. »Sein Vater war Stuart Hatchik der Zweite, und Mr. Hatchik
selbst ist natürlich Stuart Hatchik der Dritte !«
    »Oh, das tut mir aber leid, Mr.
Hatchik«, sagte ich teilnehmend. »Es ist eine Schande, daß Ihrem Großvater und
Ihrem Vater keine anderen Vornamen für ihre Söhne eingefallen sind. Dabei ist
das doch gar nicht so schwer, nicht wahr? Mir fallen auf Anhieb massenhaft
hübsche Vornamen ein, zum Beispiel Michael oder Nicky oder Eddie oder
Richard...«
    »Schluß jetzt !« schrie Johnny. »Mr. Hatchik ist gekommen, um ein wichtiges Problem zu
besprechen. Du hast uns schon genug Zeit gekostet .«
    »Nein, nein — bitte !« protestierte der Kümmerling heftig. Dann polierte er
seine Brille und schob sie auf die Nase zurück. Ich konnte mich einer
mitleidigen Aufwallung nicht ganz erwehren, als ich die Begeisterung langsam
aus seinem Blick schwinden sah, weil er realisierte, daß er sich doch mit der
Erinnerung begnügen mußte.
    »Mavis hat sicher noch einen
ganzen Berg Korrespondenz abzuheften«, sagte Johnny mit hämischem Unterton.
»Und wir sollten uns...«
    »Nein !« widersprach Hatchik eifrig und hielt die Hand empor, als wolle er einen
Verkehrspolizisten imitieren. »Ich bestehe darauf, daß Ihre Partnerin an
unserer Besprechung teilnimmt, Mr. Rio. In unserem Fall ist vielleicht gerade
ein weiblicher Gesichtspunkt von besonderer Wichtigkeit .«
    »Ganz wie Sie meinen«, murmelte
Johnny. »Okay, Mavis, hol dir einen Stuhl .«
    »Nein!« Mr. Hatchik war echt
schockiert bei der Vorstellung, daß ein hilfloses kleines Mädchen — wenn auch
etwa doppelt so groß wie er selber — sich einer körperlichen Anstrengung
unterziehen sollte. Er sprang von seinem Stuhl hoch und zog schnell einen
zweiten neben sich.
    »Bitte, nehmen Sie Platz, Miss
Seidlitz .« Er verbeugte sich zuvorkommend.
    Ich setzte mich also und
lächelte ihm dankbar zu, wobei ich mich bemühte, nicht allzu tief zu atmen, da
Nähen noch nie meine starke Seite gewesen ist.
    »Mr. Hatchiks Problem betrifft seine — äh — Verlobte«, erklärte Johnny mit betont neutraler
Stimme. »Vielleicht möchten Sie das etwas genauer ausführen, Mr. Hatchik ?«
    »Selbstverständlich.« Während
er mir den Kopf zuwandte, zeigte sich hinter den dicken Brillengläsern ein
Ausdruck von Entschlossenheit. »Sie müssen wissen, Miss Seidlitz«, er räusperte
sich befangen, »Irma, meine Verlobte, das heißt >Irma der Busen< — das ist
natürlich ihr Künstlername —, ihr richtiger Name ist Irma Sloskowsky — ist — äh...« Sein Adamsapfel bewegte sich heftig. »Also Irma ist sehr
willensstark und nicht bereit, ihre Karriere aufzugeben, obwohl ich ihr als
meiner Ehefrau jeden erdenklichen Luxus bieten könnte. Auch das ist ein ernstes
Problem, das aber hoffentlich die Zeit lösen wird. Jetzt ist jedoch etwas
geschehen, das dringend erforderlich macht, daß sie ihren gegenwärtigen
Arbeitsplatz verläßt. Es ist dort zu gefährlich für sie. Ja...« Er blinzelte
indigniert. »Ich bin fest davon überzeugt, daß sie sich in akuter Lebensgefahr
befindet !«
    »Wo arbeitet sie denn? In einem
Bumslokal?« Ich kicherte über meinen eigenen Witz.
    Johnny gab ein Geräusch von
sich wie eine Katze, der man auf den Schwanz getreten hat. »Miss >Irma der
Busen< ist Schönheitstänzerin«, sagte er mühsam beherrscht. »Sie tritt zur
Zeit im Klub Berlin auf .«
    »Oh?« Ich erinnerte mich,

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