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Nehmen Sie doch Gift darauf!

Nehmen Sie doch Gift darauf!

Titel: Nehmen Sie doch Gift darauf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Tisch betrachtete. Aber statt mich, wie ich befürchtet
hatte, postwendend zu vergewaltigen, gab er lediglich merkwürdig gurgelnde
Geräusche von sich, wankte zu seinem Sessel zurück und ließ sich hineinfallen.
Ich wartete, bis mir die Lage sicher schien, und richtete mich dann vorsichtig
auf. Es bestand kein Zweifel — der dicke Affe lachte!
    »Was ist da so komisch ?« fauchte ich.
    »Es war großartig, Kindchen !« Er brach in eine neue Lachsalve aus. »Du bist engagiert !«
    »Wovon faseln Sie eigentlich ?«
    Er wischte sich mit einem
riesigen gepunkteten Taschentuch die Augen, röhrte noch einmal los und
beruhigte sich schließlich so weit, daß er wieder sprechen konnte.
    »Du und dein Gerede von wegen
Anfängerin! Da hast du mich ja schön an der Nase rumgeführt, Baby. Die Nummer
ist ganz große Klasse !«
    »Wie?« Ich musterte ihn
mißtrauisch.
    »Drei Auftritte pro Abend,
sechs Abende die Woche, zweifünfzig wöchentlich für den ersten Monat und
anschließend, wenn alles glatt geht, dreihundert. Okay ?« ratterte er wie ein Maschinengewehr.
    »Sie meinen...« Ich mußte
zweimal schlucken. »Sie wollen mir den Job geben ?«
    »Was denn sonst, du Schaf?« Er
mußte schon wieder kichern. »Das eine muß ich dir sagen, du bist die erste
Striptease-Tänzerin mit Sinn für Humor. Bei den anderen ist doch alles nur
Fleischbeschau. Natürlich brauchen wir für deine Nummer ein paar Requisiten,
den Schreibtisch, den Schrank und so weiter. Sie muß auch noch ein bißchen
ausgebaut werden, vor allem gedehnt, würde ich sagen. Und irgendwo müssen wir
einen Trick einbauen, wie du auch dein Höschen verlierst, nicht ?«
    »Ich muß...« Mehr brachte ich
nicht heraus, da ratterte das Maschinengewehr schon weiter.
    »Dann brauchen wir natürlich
einen Mann, der dich durch die Gegend jagt, und auch die Garderobe wird ganz
schön was kosten, wenn du pro Abend drei Garnituren zerfetzt .« Er runzelte einen Augenblick die Stirn. »Ich denke, Sadie — das ist die
Garderobiere — kann an die Sachen einfach Druckknöpfe nähen. Es wird schon
alles klappen, mach dir keine Sorgen, Kind .«
    »Besten Dank, Mr. Adler«,
murmelte ich, während mir der Kopf von all den Komplikationen schwirrte, die
sich plötzlich aus unserer Jagd durch sein Büro ergeben hatten. »Wann soll ich
anfangen ?«
    »Sofort«, sagte er energisch.
»Am besten gehst du erst einmal zu Sadie, damit sie schon mit der Garderobe
anfangen kann. Ich beschaffe dir einen Assistenten, rede mit dem Requisiteur, der
die Möbel auftreiben muß, und auch gleich mit Joe, dem Burschen, der sich für
den Kapellmeister hält. Dann müssen wir eine Zeitlang proben — und all das
kostet mich eine Stange Geld, mein Kind. Vergiß das bitte nicht .«
    »Nein, ich denke dran«, sagte
ich aufrichtig.
    »Du kannst mich Marcus nennen«,
grunzte er. Dann starrte er mich an, und mir wurde plötzlich bewußt, daß ich
von der Taille aufwärts unbekleidet war. Ich wollte gerade den Versuch
unternehmen, seinen Blick in eine andere Richtung zu lenken, als er mit
eindringlicher Stimme sagte: »Für eine Probevorstellung mag das ja noch angehen,
Kind, aber wenn du Publikum hast, darfst du niemals ohne auftreten.
Verstanden?«
    »Ohne was, Mr. — ich meine
Marcus ?« stammelte ich.
    »Die Hütchen, Kind!« Er
schüttelte gemessen den Kopf und senkte dann die Stimme, als fürchte er, bei
dem Gebrauch unanständiger Worte belauscht zu werden. »Die Hütchen und das
Feigenblatt, das mußt du dir immer vor Augen halten, Kind, sind alles, was
zwischen uns und der Sittenpolizei steht. Ich führe ein gutes, anständiges
Lokal, in dem auch Jugendliche jederzeit willkommen sind. Wenn sie nicht
kommen, ist das nicht meine Schuld, stimmt’s ?«
    »Sie werden schon wissen, wovon
Sie reden, Marcus«, lächelte ich schmachtend. »Ich weiß es nämlich nicht .«
    »Nun ja«, seine Miene erhellte
sich, »gehen wir also zu Sadie .« Er blickte mich
wieder an, aber diesmal hatte ich die Arme über der Brust gekreuzt. »Oder
vielleicht sollte Sadie lieber heraufkommen, wie ?« schlug er vor. »Deine Sachen müssen erst zusammengeflickt werden, sonst
bekommen die Leute draußen noch eine Gratisvorstellung .«
    »Ja, danke, Marcus«, sagte ich
erleichtert. »Ich könnte mich auch erkälten .«
    »Ich werde sie holen«, sagte er
gönnerhaft. »Bin gleich zurück .«
    »Wunderbar, Marcus!« Soviel Entgegenkommen
hatte ich ihm gar nicht zugetraut. Allerdings, wenn ich es recht bedachte,
schienen mir zwei

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