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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Die Tatsache aber, dass Ciprian den Auftragskiller gespielt hat, scheint mehr als nahezulegen, dass die ’Ndrangheta zu den Beteiligten gehörte. Antonio Rossi und die ’Ndrangheta vertrauten Christopher James Huntington und Asterion offenbar nicht voll und ganz, sie wollten eine eigene letzte Instanz im Spiel haben. Ciprian war neben Vlads Handlanger auch der handverlesene Attentäter der ’Ndrangheta. Aber wir werden niemals erfahren, wer er wirklich war.«
    »Und die Bettler?«, fragte Jutta Beyer. »Europas Sklaven?«
    »Ungeklärte Situation«, antwortete Hjelm. »Es bleibt fraglich, ob die nationalen und regionalen Einheiten ihre Aktivitäten ohne zentrale Führung weiterbetreiben können. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Leider ist unklar, ob aufgrund unseres Ermittlungserfolgs besonders viele Bettler befreit werden, jedenfalls wird daraus kein Auftritt. Das Foto des dänischen Mafiamitglieds vom Amsterdamer Hafen gibt trotzdem Anlass zur Hoffnung. Von dort ausgehend, können wir uns vielleicht durch die Hierarchie arbeiten.«
    »Wenigstens zwei Personen haben wir befreien können«, sagte Donatella Bruno. »Cheng und Shuang Ricci haben die Räume von Notos Imports in Oud-Zuid in Brand gesteckt, und in Schiphol verliert sich ihre Spur. Ich konnte ihnen nicht bis zum Flughafen folgen. In dem niedergebrannten Gebäude fanden sich jedoch zwei verkohlte Leichen, deren DNA sie als die Brüder Ricci identifizieren ließ. Und heute kam die Nachricht, dass Wang Yunli, die vorgestern abgereist ist, bei einem Autounfall in Beijing ums Leben gekommen ist.«
    »Unsere Zwillinge haben viel gelernt!«, sagte Hjelm. »Hoffen wir, dass es für ein neues Leben reicht. Wenn man irgendwo untertauchen kann, dann in China.«
    »Ferner wurde Doktor Jaap Van Hoensbroeck gefasst«, meldete Sifakis, »und hat angefangen auszupacken. Außerdem sind die markierten Geldscheine aufgetaucht. Zusammen mit den Informationen auf den Magnetstreifen lässt sich allmählich ein recht klares Bild von der Organisationsstruktur der europäischen Bettlermafia erstellen. Auch wenn wir die obersten Verantwortlichen nicht gefasst haben, wissen wir nun doch, dass die Mafia auch im europäischen Menschenhandel aktiv ist.«
    »Zwar haben wir zu unserem Bedauern den Kontakt nach Kalabrien gestern verloren«, erklärte nun Hjelm. »Zuvor hatten wir doch ein paar Tage lang tatsächlich direkten Kontakt zur Führungsriege der ’Ndrangheta. Wir haben Antonio Rossis Bewegungsmuster in San Luca und anderen in der Nähe liegenden Städten in Kalabrien und Umgebung aufgezeichnet. Aber dann war plötzlich Schluss. Der Sender hörte auf zu blinken. Wir versuchen mithilfe unserer Techniker noch die exakten Gründe dafür herauszufinden, aber es scheint kompliziert zu sein. Wir wissen nicht genau, wann und wo Rossi verschwunden ist. Wir müssen darauf hoffen, dass wir das Problem lösen und wieder eine Verbindung zu dem Chip herstellen können. Es könnte auch ein rein technischer Fehler sein.«
    Er hielt inne, ließ den Blick über das Auditorium schweifen und seufzte tief.
    Dann sagte er: »Wenn wir uns die Ergebnisse der letzten Wochen genauer ansehen, so ist das eine Polizeiarbeit, die – wie ich hoffe – bald ihre angemessene Anerkennung erfahren wird. Leider ermitteln wir ja immer noch inoffiziell, und es scheint nach wie vor unklar, wie lange dieser Zustand noch Bestand haben wird. Aber, meine Freunde, das war eine hervorragende Polizeiarbeit. Ein großes Dankeschön euch allen.«
    Die Opcop-Gruppe erhob sich und sammelte ihre Stifte ein. Paul Hjelm musterte seine Leute. Bessere Kollegen gab es nicht. Es war ein Geschenk, in dieser äußerst kritischen Zeit für Europa ein Teil dieser Truppe zu sein.
    Als sie alle etwas unschlüssig die Neue Kathedrale verließen, räusperte er sich und sagte: »Außerdem haben wir Europa ein bisschen sauberer gemacht.«
    Er hoffte, dass es kein schallendes Gelächter war, was er da als Antwort zu hören bekam.
    *
    Das kleine Wesen umklammerte die Bettkante und zog sich hoch. Felipe Navarro war sich sicher, dass der kleine Félix zu ihm aufsah, während er selbst dazu gezwungen war, auf der rechten Seite zu liegen. Auf der linken Seite oder gar auf dem Rücken zu liegen war undenkbar. Doch, sein Sohn sah ihn tatsächlich an, wenn auch nicht mit den Augen.
    Dann begann Félix, am Fußende des Bettes hochzuklettern. Er stemmte sich gegen den Körper seines Vaters und robbte zu ihm, bis zu seinem Gesicht.
    Felipe

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