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Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Titel: Nele und der indische Prinz - Nele ; [6] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Adelheid die Diskussion energisch.

    Im selben Moment tauchte Sir Edward im Schlafanzug in der Küche auf. »Guten Morgen«, gähnte er. »Was seid ihr denn alle schon so munter?« Er streckte sich ausgiebig. »Ach, habe ich heute Nacht wunderbar geschlafen. Und einen Bärenhunger habe ich auch.«
    Er setzte sich auf seinen Platz und begann, sich gleich zwei Marmeladenbrote auf einmal zu schmieren.
    »Dein Bauchweh ist also weg. Das ist schön«, stellte Barbara Winter fest. »Hast du von dem Lärm nichts mitgekriegt?« Sie goss ihm frischen Kaffee in die Tasse.
    Sir Edward schüttelte den Kopf. »Ich habe so friedlich geschlafen wie ein Kleinkind, mit Sammy auf meinen Füßen. Herrlich!«
    Großtante Adelheid runzelte die Stirn. »Wir hätten deine Hilfe gut gebrauchen können. Graf Kuckuck ist heute Nacht durch Usis Zimmer gegeistert. Er war in allerhöchster Gefahr, der Arme. Deshalb schläft er auch noch.«
    Sir Edward köpfte lächelnd sein Ei. »Ach, tatsächlich, meine Liebe? Na, so schlimm wird es nicht gewesen sein. Dein Prinz ist doch hart im Nehmen, oder? In so einem Job gibt es ständig Ärger. Da wird er sich vor so einem harmlosen Geist auch nicht in die Hosen machen. Als ich noch ein junger Mann war, gab es eine Zeit in Schottland, da standen die Schlossgeister richtig Schlange, damit sie spuken durften.« Er biss fröhlich in sein Brot.
    »Ich glaube, du nimmst die Sache nicht ernst genug, Edward«, sagte Adelheid frostig.
    Sir Edward goss sich Kaffee nach. »Da täuschst du dich, mein Herz«, lächelte er. »Ich betrachte die Sache wie ein erwachsener Mann. Der liebe Usi wird sich doch nicht fürchten?«
    Großtante Adelheid blieb ihm die Antwort schuldig. Aber der Blick, den sie Sir Edward zuwarf, machte dem des Grafen Kuckuck ernsthaft Konkurrenz.
    »Plemplem, plemplem!« Plötzlich tauchte der Burgherr höchstpersönlich auf der Fensterbank auf. Er sah durchgefroren aus. Selbst sein Krächzen klang frostig.
    »Plemplem, mein Süßer!«, rief Nele mitleidig und riss die Fensterflügel weit auf.
    »Plemplem«, antwortete der Papagei wehleidig. Er drehte das Köpfchen in alle Richtungen, als ob er erst sicher sein wollte, dass nicht wieder irgendwo ein Äffchen lauerte und ihm sein Frühstück wegmampfte.
    Nele setzte ihn auf ihre Schulter und holte ihn an den Tisch. Liebevoll klaubte sie die Nüsse aus ihrem Müsli und fütterte ihn damit.

    Der Papagei gurrte so täuschend echt wie eine Taube und rieb sein Köpfchen an Neles Hals.
    »Der ist ja so süß«, schwärmte Lukas und strich Plemplem über den Kopf.
    »Uihhh«, kicherte er. »Er fühlt sich so kalt an wie ein gefrorenes Hähnchen.«
    Nele guckte empört. »Gar nicht«, protestierte sie. Aber sie nahm trotzdem einen Schal, der auf der Eckbank lag, und wickelte den Vogel darin ein.
    Plötzlich flog die Tür auf und Prinz Usi stürmte herein. Seine Haare waren zerzaust und in der Eile hatte er seinen langen türkisfarbenen Morgenmantel falsch zugeknöpft. Das Äffchen Kukie folgte ihm dicht auf den Fersen. Mit einem zirkusreifen Satz sprang der Affe direkt auf den Küchentisch und schnappte Sir Edward sein zweites Marmeladenbrot vom Teller. Mit beiden Pfoten gleichzeitig stopfte Kukie sich das Brot ins Maul.
    »Mein Smaragdring!«, rief der Prinz den Tränen nahe und vergaß vor Empörung sogar, Guten Morgen zu sa gen. »Mein kostbarer Smaragdring ist gestohlen worden. Wir müssen die gemeinen Diebe unbedingt finden.«

Das achte Kapitel
    lässt die Polizei aus dem Spieldurchforstet jeden
Winkel auf der Burggeht mit einem schwerwiegenden Verdacht weiterund stellt die wichtigste Frage:
    Wer ist die diebische Elster?

    Prinz Usambara saß vor Aufregung schwitzend auf dem Küchensofa und trank eine Tasse Kamillentee nach der anderen zur Beruhigung.
    »Ohne den Ring kann ich mich nicht mehr zu Hause blicken lassen«, sagte er mit zitternder Unterlippe. »Er ist das kostbarste Stück in der Schatzkammer.« Er wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.
    »Aber wer soll den Ring geklaut haben?«, fragte Robert Winter zum zehnten Mal. »Ich lege jeden Abend den Riegel vor. Und über die hohen Burgmauern gelangt nicht einmal ein Bergsteiger.« Er schaufelte ratlos Zucker in seinen Kaffee. »Vielleicht sollten wir die Polizei informieren. Könnte doch sein, dass eine Diebesbande unterwegs ist. Dann kann uns die Polizei am besten helfen.«
    Prinz Usi schüttelte heftig den Kopf. »Nein, bitte. Keine Polizei. Dann schreibt es jemand in der Zeitung und

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