Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Schatz! Ein Schatz!« Sie klatschten sich begeistert ab.
    »Henry geht es gut! Henry geht es gut! Henry geht es gut!«, jubelte Nele und knutschte vor Erleichterung den Felsen ab.
    Lukas und Tanne wechselten einen bedeutungsvollen Blick und Lukas tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. »Jetzt ist sie ganz durchgedreht«, stöhnte er.
    »Super, dass es dir gut geht, Henry«, brüllte er auf die andere Seite des Felsens. »Aber ich hoffe echt, der Schatz ist noch ganz! Sonst flippe ich aus.«

Das elfte Kapitel
    bringt ein wenig Licht ins Dunkelbeschert Henry einen gebrochenen Zehbeweist, dass Henry einfach nicht locker lässtund endet mit
    Ein richtiger Schatz

    »Wo ist der Schatz?«, brüllte Lukas.
    Er leuchtete mit der Taschenlampe durch den Felsenspalt und quetschte sich als Erster hindurch. Nele und Tanne kamen gleich hinterher. Nele stürmte auf Henry zu, der etwas blass, aber mit strahlendem Gesicht auf dem Boden saß, und drückte froh seine Hand.
    Sammy bellte sich vor Freude, dass endlich alle zusammen waren, seine Kehle heiser und wedelte stolz mit dem Schwanz. Schließlich hatte er ganz alleine Henry aufgestöbert.
    »Da in der Ecke«, sagte Henry und zeigte auf eine schlichte Holzkiste mit schweren Eisenbeschlägen. Sie schien ungeöffnet.
    »Ich habe die Kiste da oben in der Nische entdeckt, und als ich mich auf einen Stein stellte, um sie herunterzuheben, ist sie mir aus den Händen gerutscht. Ist verteufelt schwer das Ding«, berichtete er.
    »Hast du noch gar nicht nachgeguckt, was drinnen ist?«, fragte Lukas ungläubig und strich über den Holzdeckel.
    Henry schüttelte den Kopf. »Nein. Ich wollte auf euch warten.«
    Lukas sah Henry gerührt an. »Du bist ein echt cooler Typ«, sagte er und klopfte Henry anerkennend auf die Schulter.
    »Seht mal alle her«, rief Nele plötzlich. »Wenn man genau guckt, sind da auf dem Deckel die Umrisse eines Eichhörnchens zu erkennen.« Sie holte das zerknitterte Eichhörnchenbild aus ihrer Hosentasche. »Hab ich in deinem Zimmer gefunden, Henry«, sagte sie.

    »Ja genau«, rief Tanne. »Die Eichhörnchen haben uns auf deine Spur gebracht.«
    »Na, eigentlich Sammy«, berichtigte Nele sie.
    » Auch Sammy«, sagte Lukas.
    »Und wie kriegen wir die Kiste jetzt auf«, fragte Tanne. Ihre Stimme zitterte vor Aufregung.
    »Mit Henrys Spezialwerkzeug natürlich«, sagte Nele mit kaum zu unterdrückendem Stolz in ihrer Stimme. »Vor Henry ist kein Schloss sicher.«
    Aber es dauerte dann doch noch eine ganze Weile, denn die vier Schlösser hatten es in sich. Endlich sprangen alle vier Schlösser gleichzeitig auf.
    »Henry, klapp du den Deckel hoch«, sagte Lukas ehrfürchtig. »Du hast den Schatz schließlich gefunden.«
    Henry schüttelte den Kopf. »Nein, wir alle zusammen.«
    »Ich hab überall Gänsehaut vor Aufregung«, stöhnte Nele.
    »Und ich kipp gleich aus den Latschen«, ergänzte Tanne.
    Ganz langsam hoben sie den Deckel auf und Lukas leuchtete mit seiner Taschenlampe hinein, damit sie auch nichts übersahen.
    Einen Augenblick blieb es totenstill. Dann riefen alle vier wie aus einem Mund: »Haselnüsse!!!«
    Tatsächlich. Die Kiste war randvoll gefüllt mit Haselnüssen.
    Lukas sagte mit Grabesstimme: »Eichhörnchenfutter. So ein Quark!«
    »Graf Kuckuck hat uns veräppelt«, jammerte Tanne. »Das ist der Beweis, dass es ihn wirklich gibt.«
    Henry schüttelte heftig den Kopf. »Ich glaub das nicht! Ich glaub das nicht!«, sagte er. Er wühlte mit beiden Händen in der Kiste herum.
    »Pass auf, dass dich keine Mausefalle erwischt«, sagte Nele spöttisch. Aber eigentlich war ihr eher nach Weinen zumute.
    »Hah!«, brüllte Henry plötzlich und zog triumphierend seine linke Hand heraus. »Guckt euch das mal an.«
    Er hielt einen Lederbeutel hoch, der sorgfältig zusammengeschnürt war.
    Diesmal öffnete er ihn ganz alleine und kippte den Inhalt sogleich auf dem Fußboden aus.
    »Münzen!«, kreischte Tanne los.
    »Ganz aus Gold!«, stöhnte Lukas.
    »Du bist ein echter Schatz«, jubelte Nele. Und diesmal knutschte sie keine Felswand, sondern gab Henry vor Freude einen echten Kuss mitten auf den Mund. –
    »Ich bin gleich nach Hause geradelt, habe Sammy geholt und bin runter ins Verlies, ohne dass mich jemand erwischte«, berichtete Henry, nachdem alle lang genug geschrien und sich einigermaßen eingekriegt hatten.

    »Mir war nämlich wieder eingefallen, dass ich an der Geheimtür so ein Eichhörnchen gesehen hatte, und das kam ja auch in den