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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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tot.«
    »Ist sie gestorben, weil sie den Schmutz gegessen hat?«
    »Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, warum sie gestorben ist. Um das rauszufinden, muss ich wissen, was passiert ist. Es ist ganz wichtig, dass du dich genau erinnerst, ob du irgendwas oder irgendwen gesehen hast. Einen Mann oder eine Frau, vielleicht ein Auto?«
    Seine Augen wurden kreisrund, und er überlegte angestrengt. »Nee, ich glaube nicht. Da war nur der Rollstuhl und die alte Frau und der Käfer. Und dann habe ich mich so erschrocken, dass meine Bronchien gepfiffen haben, aber richtig. Und dann war meine Jacke so eng am Hals, die hat mir Tobi später aufgemacht. Und ich hatte ganz viel Spucke im Mund und musste sogar kotzen.«
    »Marek!« Frau Schulz hatte sich offensichtlich von Joki freimachen können. »Ich denke, es reicht jetzt. Er hat ihrem Kollegen doch schon alles erzählt.« Sie funkelte Marga an.
    »Okay, Marek. Danke für deine Hilfe und gute Besserung. Wir besprechen später noch mal alles in Ruhe, ja?« Marga winkte ihm zu, er winkte zurück.
    Frau Schulz schob sich an Marga vorbei in das Innere des Rettungswagens, und Joki ließ Luft ab, als der Krankentransporter startete. »Himmel, war die gute Frau aufgelöst, die ging ja am Stock. Wenn du mich fragst, hätte die auch auf eine Bahre gehört, nicht nur der Lütsche.«
    »Sie war besorgt um ihr Kind.«
    Joki wusste doch, wie das war. Marga stopfte die Hände tief in die Hosentaschen. Seite an Seite liefen sie auf die kleine Gruppe Menschen zu, die Steven-Brian gerade wie eine Schafherde zur Seite trieb. Der Rettungswagen schob sich schwerfällig auf die Landstraße und fuhr davon. Joki hatte keinen Grund, den Abgeklärten zu mimen. Als sein Enkel sich vor kurzem beim Schlittschuhlaufen verletzt hatte und genäht werden musste, hatte Joki tagelang von nichts anderem gesprochen: eine Betäubungsspritze direkt in die Wunde und sieben Stiche. Bis es sogar die Spülhilfe in der Kantine am Fischteichweg wusste, die nur alle vierzehn Tage stundenweise arbeitete. Marga spürte die vielen Blicke. Sie und Joki wurden genau beäugt. Ein Blondschopf mit weißen Wimpern und massig Sommersprossen im Gesicht und ein aschblonder Junge mit einrasiertem Wellenschliff im Nacken seines Kinderkopfes waren Mareks vorbildliche Freunde. Joki entließ sie mit einem Dankeschön, aber Fehlanzeige. Der eine scharrte mit den Füßen im Dreck, der andere kaute am Nagel seines kleinen Fingers. Beide hatten Ohren groß wie Topfdeckel. Ein dunkelhaariger Mann mit Schnauzer stellte sich als Hermann Tjaden vor. Als Uttumer Ortsvorsteher war er schwer in Sorge, ob sich die Einwohnerzahl seines Dorfes verringert hatte. »Es ist doch hoffentlich niemand aus dem Ort? Die Jungen haben sie jedenfalls nicht erkannt.«
    Marga verzog den Mund. Die Kinder waren also schon ausgequetscht worden.
    »Wir können im Augenblick noch nichts Genaues sagen«, setzte Joki an.
    »Wir dürften es auch gar nicht«, warf Marga dazwischen.
    »Richtig, Frau Terbeek«, fuhr Joki fort, »aber allem Anschein nach handelt es sich bei der Toten um eine Vermisste aus Pewsum.« Er wandte sich an den Ortsvorsteher. »Ich möchte Sie bitten, mir eine Liste aller Anwesenden zusammenzustellen, wir müssen im Rahmen der Ermittlungen noch einige Befragungen durchführen. Wem gehört eigentlich das Grundstück, auf dem die Bruchbude steht?« Joki rieb sich die Hände. »Leev kolt hem ji dat hier. Können wir nicht irgendwo reingehen? Hier draußen bekommen wir sonst alle Iesjöckels an’t Fauten.« Er wechselte willenlos vom Plattdeutschen ins Hochdeutsche und wieder zurück.
    Tjaden schlug das Dorfgemeinschaftshaus vor. Joki war selig. »Sehr gut. Sagen wir in einer Dreiviertelstunde?«
    Tjaden willigte ein und zog ab, das halbe Dorf im Schlepptau.
    »Warum hast du das gemacht? Das sind schließlich alles Tatverdächtige.« Marga puffte Johann in die Seite.
    »Ach, nu hol upp! Ich hab denen doch nichts erzählt, was die nicht längst wussten. Die haben den Kindern schon alles aus der Nase gezogen, das glaub mir man. Außerdem war das Taktik. Die sind hier alle so …« Joki legte den Mittelfinger über den Zeigefinger und schüttelte sein Fingermakramee vor Margas Gesicht. »Wenn du denen gleich am Anfang doof kommst, kriegst du gar nichts raus.«
    Marga biss sich auf die Unterlippe. Da war was dran. So ausgebufft kannte sie Joki gar nicht. Sie hatte eher auf kollegiale Geschwätzigkeit unter Männern getippt. Söcker stand bei einem älteren Mann,

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