Neobooks - Erotische Frühlingsträume
streng und besteht auf Pflichterfüllung.«
»Geben Sie mir seine Nummer, und ich werde ihn überzeugen.« Lydia zückte bereits ihr BlackBerry.
»Keine Chance.« Craig grinste. »Ich bin sozusagen mein eigener Chef. Und meine Arbeit geht vor.«
»Nichts, was sich verschieben lässt?«, fragte Lydia. Sie würde nicht so leicht aufgeben. Jenna beobachtete sie und versuchte sich abzuschauen, mit welchen Tricks Lydia arbeitete.
»Bedauerlicherweise nein.«
»Haben Sie dann vielleicht einen netten, gutaussehenden Kollegen, den Sie mir als Ersatz empfehlen können?«
»Auch da fürchte ich, dass ich Ihnen nicht helfen kann.«
»Haben Sie denn zumindest einige Tipps, wo ich solche Männer finden kann?«
»Ja.« Er lächelte so charmant, dass Jenna einen Anflug von Neid auf Lydia verspürte. Und nun sah er sie auch noch intensiv an. »Ich werde einigen Leuten Bescheid sagen. Es ist gut möglich, dass jemand dabei ist, der Ihren Vorstellungen entspricht. Und wenn Sie heute Abend noch Interesse an mir haben, stehe ich Ihnen ebenfalls zur Verfügung.«
»Wundervoll«, sagte Lydia. Das fand Jenna auch.
Craig blickte freundlich in die Runde, trank seinen Tee aus, stand auf und verabschiedete sich.
Jenna zwang sich, ihm nicht hinterherzusehen, und gönnte sich lediglich einen flüchtigen Blick auf seine Kehrseite. Knackiges Hinterteil, in Jeans steckende, lange Beine. Bestimmt sah er auch in einem Kilt umwerfend aus.
»So, dann mal an die Arbeit«, forderte Lydia sie auf. »Sucht schon mal passende Locations. Und drückt die Daumen, dass Craig uns wirklich einige geeignete Herren schickt.«
»Das wird er bestimmt«, schaltete sich Caitriona ein. »Auf meinen großen Bruder ist Verlass.«
Jenna hätte sie liebend gerne über ihn ausgefragt. Zum Beispiel, ob er eine Freundin hatte. Einen Ehering trug er jedenfalls nicht, darauf hatte sie geachtet. Aber das ging sie nichts an. Gedankenverloren knabberte sie noch ein Stück Shortbread, dann ging sie mit Simon nach draußen.
»Craig gefällt dir, was?«, bemerkte er.
»Dir doch auch.«
»Klar.« Simon grinste.
»Aber, er …«, Jenna suchte nach Worten, »er steht doch nicht auf Männer. Oder?«
»Nein, leider nicht.«
Das fand Jenna gar nicht bedauerlich, auch wenn sie Simon natürlich wünschte, sich bald wieder zu verlieben. Er war nett, sah gut aus, und man konnte viel Spaß mit ihm haben.
Sie wanderten über die Hügel, machten sich dabei immer wieder Notizen und schossen Fotos. Besonders gut gefiel Jenna die Ruine von Huntly Castle, einer schottischen Burg aus dem dreizehnten Jahrhundert. Die Mauern waren noch erstaunlich gut erhalten und würden eine perfekte Kulisse bilden.
Als sie gegen Nachmittag zur Pension zurückkehrten, hatten Jenna und Simon eine schöne Sammlung geeigneter Locations. Jetzt fehlten nur noch die passenden Männer.
Wie auch in meinem Leben, überlegte Jenna. Einer genügte ja bereits. Sie hatte noch nie einen Freund gehabt. Wenn das Thema zur Sprache kam, behauptete sie stets, zur Zeit glücklicher Single zu sein. Mit zweiundzwanzig ja nichts Ungewöhnliches. Simon war ja auch gerade Single, ebenso Lydia. Doch während Simon noch unter seinem plötzlichen Single-Dasein litt, genoss Lydia es in vollen Zügen. Sie behauptete immer, dass sie nicht heiraten wolle, ehe sie dreißig war – dieser Geburtstag stand in wenigen Wochen an, allerdings sah es nicht so aus, als habe sie einen Kandidaten für eine Ehe gefunden. Schon öfter hatte Jenna beobachtet, wie ihre Chefin hemmungslos mit Männern flirtete. Hin und wieder kam einer in die Agentur und holte sie ab, und oftmals schwärmte sie am nächsten Tag von dem tollen Abend.
Das hätte Jenna auch gerne getan. Unwillkürlich tauchte Craigs Bild vor ihrem inneren Auge auf, und ein leiser Schauer der Erregung durchströmte sie.
Kapitel 2
I ch werde dabei sein. Die ganze Zeit. Und mir bei den Aufnahmen vorstellen, wie meine Hand erst über deine Brust gleitet, dann tiefer wandert. Noch tiefer. Dich umfasst. Kannst du dir vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn meine Finger dich berühren?«
Jenna blieb stocksteif an der Hausecke stehen und schnappte nach Luft. Sie konnte kaum glauben, was sie da gerade gehört hatte. Und noch weniger, was sie sah. Aber die Worte zeigten Wirkung. Der hochgewachsene Mann neben Lydia schien Wachs in ihren Händen zu sein. In Händen, die nun tatsächlich über seine Brust glitten.
Unfähig, den Blick abzuwenden, sah Jenna zu, wie Lydia weiter flirtete
Weitere Kostenlose Bücher