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Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Teil geschah es ohne mein Wissen, aber letzten Endes bin ich dafür verantwortlich. Deshalb möchte ich Ihnen eine Entschuldigung anbieten. Ich erwarte jedoch nicht, daß Sie sie annehmen.«
    »Ich bin auch aus einem persönlichen Grund zu Ihnen gekommen. Nicht ich werde es sein, der mit einem Haftbefehl zu Ihnen kommen wird. Das macht ein anderer. Aber ich glaube, ich bin der einzige, der wirklich versteht, warum Sie sich an diesem Projekt ›Elephant Walk‹ beteiligt haben, oder wie immer Sie es nennen.«
    »Und was macht Sie zu einem so guten Kenner meiner Seele, Lieutenant?«
    »Sie waren der Inbegriff eines Soldaten. Sie sind keiner von diesen verrückten Rechtsradikalen. Sie stehen in dem Ruf, ein ehrbarer Mann zu sein. Ich nehme an, daß Leute wie Wineburger, Julio Segura und Philip Murphy Ihnen eine Gänsehaut überden Rücken jagen. Aber Sie haben sich auf die andere Straßenseite begeben und mit den Pennern und Paranoikern und Ganoven eingelassen, um Waffen nach Mittelamerika zu verkaufen. Ein paar unschuldige Menschen in diesem Lande mußten deswegen sterben, und Gott allein weiß, welchen Schaden diese Waffen da unten in Guatemala und Nicaragua angerichtet haben mögen. So also sieht es aus, wenn ein Mann, der nie was für Politiker übrig hatte, plötzlich Teil einer politischen Verschwörung wird. Irgendwie paßt das alles nicht, oder? Ich nehme an, es hat was mit Ihrem Sohn zu tun.«
    »Sie mögen durchaus gute Absichten haben, aber Sie dringen sehr tief in mein Privatleben ein.«
    »Ich war auch drüben, General. Das, was Sie wissen, und was ich auch weiß, wird nicht einfach verschwinden. Aber Sie müssen versuchen, die Dinge so sehen, wie sie nun mal sind. Sie können etwas Schreckliches nicht tief in Ihrem Innern vergraben und dann so tun, als wär’s gar nicht vorhanden, und gleichzeitig einen anderen Krieg führen, der Sie zwingt, gegen Ihre eigenen Prinzipien zu verstoßen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich spreche von dem Massaker in My Lai. Sie geben Ihrem Sohn die Schuld daran. Oder Sie geben die Schuld den Vietcong, die ihn gezwungen haben, diese Minen zu legen.«
    »Nein.«
    »O doch. Lassen Sie’s endlich mal aus sich raus und betrachten Sie es bei Licht. Die haben ihn damals in der Nähe von Pinkville gefangengenommen und ihn gezwungen, diese Reisfelder zu verminen. Und dann wurden Calleys Leute von eben diesen Minen zerrissen, bevor sie nach My Lai kamen.«
    Er legte die Orange und das Schälmesser vor sich auf den Tisch. Seine Hände lagen flach auf der Tischplatte. Er zwinkerte wiederholt, und ich konnte den Puls an seiner Halsschlagader sehen. Die Eichenblätter, unter denen er saß, bewegten sich im Wind und erzeugten ein ständig wechselndes Muster von Licht und Schatten auf seiner tiefgebräunten glatten Haut.
    »Ich habe versucht, mich bei Ihnen zu entschuldigen. Ich bedaure zutiefst, was Ihnen zugestoßen ist. Aber Sie haben kein Recht, das zu tun, was Sie jetzt tun.«
    »Ihren Sohn trifft keine Schuld. Er wurde gezwungen, diese Minen zu legen, und Sie müssen ihm dafür vergeben. Vielleicht sollten Sie sogar den Leuten vergeben, die ihn dazu gezwungen haben.«
    »Wissen Sie, was die ihm angetan haben?« Eines seiner blauen Augen zuckte verdächtig.
    »Ja.«
    »Sie haben ihn mit dem Kopf in einen Käfig voller Ratten gesteckt.«
    »Ich weiß.«
    »Er hat die Armee nie gemocht. Er hatte eigentlich Medizin studieren wollen. Aber er hat nie vor etwas Angst gehabt und sich nie gedrückt.«
    »Ich wette, er war ein großartiger junger Mann, General. Ein Freund von mir, der drüben an der Magazine Street wohnt, hat ihn gekannt. Er sagte mir, Ihr Sohn sei wirklich ein erstklassiger Kerl gewesen.«
    »Ich habe keine Lust, weiter über dieses Thema zu sprechen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »In Ordnung.«
    »Ihr Vorgesetzter ... Sie sagen, er sei ein guter Polizist?« Er nahm die Orange wieder in die Hand und begann geistesabwesend ein Stück der Schale abzureißen.
    »Ja.«
    »Wird er dafür sorgen, daß Sie Ihre Stellung zurückbekommen?«
    »Ich nehme es an.«
    »Ich bin sicher, er ist ein Mann, der sein Wort hält. Was glauben Sie, wie lange wird es dauern, bis sie zu mir kommen?«
    »Heute. Morgen. Wer weiß? Wahrscheinlich hängt’s davon ab, wer die Jurisdiktion übernimmt. Warum kommen Sie ihnen nicht zuvor und gehen freiwillig hin?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Sie werden inzwischen erfahren haben, daß Wineburger verhaftet worden ist. Der verkauft Sie für das Gold

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