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Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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grauenHimmel, und die Schwimmer strebten eilig dem Ufer zu, als über mir der Donner rollte und ich meinen Wagen zum Eastern Expressway steuerte und die ersten Regentropfen auf meine Windschutzscheibe klatschten.
    Er hatte sein Büro in dem großen Schnapsladen, den er sich an der Huey P. Long Avenue in Gretna eingerichtet hatte und von dem aus er seine beiden Biervertriebe, einen Catering-Service und einen Parkplatz-Service sowie ein halbes Dutzend Delikatessenläden leitete. Der Schnapsladen nahm fast den gesamten Häuserblock ein, mit breiten, hell erleuchteten Gängen und auf Hochglanz gebohnertem Fußboden, Musikberieselung aus versteckten Lautsprechern, Tradeskantien und Philodendron in den Fenstern, gläsernen Spendentöpfen zugunsten verkrüppelter Kinder und Plakattafeln mit dem Spielplan der Football-Mannschaften von LSU, Tulane und den Saints vor dem Tresen. Die Kunden gingen mit Drahtkörben am Arm durch die Gänge. Der separate Kühltresen mit Delikatessen war voll mit geschälten Shrimps, Tintenfisch, Eiern in scharfer Sauce, Lachs, Käse in Scheiben und Würsten und Schinken aus aller Welt.
    Wahrscheinlich wollte er mit diesem Laden in gewisser Weise den Mangel kompensieren, unter dem er in seiner Kindheit gelitten hatte. Das Angebot an Lebensmitteln und Getränken war fast unbegrenzt. Die Inneneinrichtung bestand aus Glas, Kunststoff, Chrom und Edelstahl – den Materialien der Technologie, den Materialien von heute –, und die Leute, die hier ihren Schnaps und ihre Gourmetspeisen kauften, gehörten dem Timber Lane Country Club an und brachten ihm den Respekt entgegen, der einem erfolgreichen Geschäftsmann gebührt. Von hier aus war es nicht allzuweit bis zu dem am Fluß gelegenen Viertel in Algiers, wo er aufgewachsen war, selbst wenn es so schien, als sei es Lichtjahre entfernt seit damals, als der bloße Anblick seines offenen Wagens mit dem blutverschmierten Baseballschläger auf dem Rücksitz genügte, damit die italienischen Kaufleute und Händler mit Schweiß auf der Stirn an den Bordstein kamen, den mit Klebeband verschlossenen braunen Umschlag bereits in der Hand.
    Ich spürte einen leichten Anflug von Angst ganz weit hinten in der Kehle, als hätte ich eine eitrige Stelle am Kehlkopf, als ichdurch die elektronisch gesteuerten Automatiktüren schritt. Ich hatte mir den Lederriemen meines Geldbeutels um die Hand gewickelt und fühlte, wie die Sammlung von Kugellagern, Radschrauben und die große Eisenmutter beim Gehen an meinen Oberschenkel schlug. Die Kunden, die langsam durch die Gänge des Ladens spazierten, waren die gleichen Typen, wie man sie nur nachmittags in den Schnapsläden antrifft: Im großen und ganzen Amateure, die aufmerksam die Etiketten auf den Flaschen studieren, weil sie nicht wissen, was sie eigentlich wollen, und sie bewegen sich mit der entspannten Gelassenheit von Leuten, die das, was sie kaufen, erst Stunden oder Tage später trinken werden. Im hinteren Teil des Ladens befand sich eine Art Büro, das mit einem Mahagonigatter vom Einkaufsbereich abgetrennt war, ähnlich dem Bürobereich einer kleinen Bank. Didi Gee saß hinter einem Chefschreibtisch mit Glasplatte und unterhielt sich mit einem Angestellten in einer grauen Schürze und zwei mittelalten Männern mit dem breitschultrigen, massiven Körperbau und der leicht gebeugten Haltung, die man bekommt, wenn man sein Leben lang Gewichte stemmt oder schwere Güter schleppt und ißt und trinkt, was einem Spaß macht, ohne Rücksicht darauf, wie man aussieht. Didi Gee sah mich zuerst und unterbrach seinen Redefluß, und gleich darauf wandten mir alle den Kopf zu. Ihre Gesichter waren genauso ausdruckslos und nichtssagend, als stünden sie auf der Straße und hielten nach dem Bus Ausschau, der jeden Augenblick eintreffen müßte. Ich sah, wie sich Didi Gees Lippen bewegten, und dann kamen die beiden mittelalten Männer auf mich zu, den Angestellten hinter sich im Schlepptau. Er war sehr viel jünger als die beiden anderen und scheute sich, mir fest in die Augen zu sehen.
    Wir standen in der Mitte des breiten Ganges, und ich spürte, wie die anderen Kunden plötzlich auf Distanz gingen, ihre Augen leicht verkniffen, die Brauen zusammengezogen, als käme eine drohende Gewalt nur dann über sie, wenn sie ihr direkt ins Auge blickten. Die beiden bulligen Männer trugen lange Hosen und kurzärmlige Hemden und hatten einen leichten, federnden Gang, wie er Boxern und alten Berufssoldaten eigen ist.
    »Was wollen Sie?« fragte

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