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Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Purcel.«
    »Hör dir bloß diesen Kerl an«, sagte Cletus. »Ich glaube, wir müssen uns mal privat mit ihm unterhalten. Die Tür hier führt doch ins Kino, oder? Vielen Dank, hab ich mir gedacht.«
    Er öffnete eine kleine Seitentür, hinter der sich der Kinosaal befand, der wie eine umgebaute Garage aussah. Im flackernden Halbdunkel starrten ungefähr ein Dutzend Männer wie gebannt auf die Leinwand.
    »Wie läuft’s denn so, ihr Spanner?« rief Cletus mit lauter Stimme und knipste in schneller Folge das Licht an und aus. »Hier spricht die Polizei von New Orleans. Ich wollte bloß mal kontrollieren, ob auch alles funktioniert. Viel Spaß weiterhin.«
    Die Zuschauer erhoben sich eilig aus ihren Sitzen, gingen geschlossen den am weitesten von Cletus entfernten Gang hinunter und verschwanden durch den mit einem Vorhang verhängten Ausgang.
    »Tolle Sache. Dieselben Kerle sitzen heut abend wieder hier«, sagte Potts.
    »Könntest du mich mal ’n paar Minuten mit Wesley allein lassen?« fragte ich Cletus.
    »Hab mir schon gedacht, daß du das sagst«, antwortete er, stapfte gemächlich über die ruinierten Filmstreifen, verließ das Büro und schloß die Tür hinter sich.
    Ich setzte mich auf eine Ecke von Potts’ Schreibtisch und faltete die Hände auf dem Oberschenkel.
    »Was glauben Sie, wie die Sache ausgehen wird?« fragte ich ihn.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Genau, wie ich’s gesagt habe. Glauben Sie, Sie können überall rumerzählen, daß jemand mich umlegt, und ich verschwinde einfach wieder von hier?«
    Er biß sich auf die Lippen und starrte die Wand an.
    »Erzählen Sie mir mal, was Ihrer Meinung nach jetzt passieren wird«, sagte ich.
    »Ich weiß nicht. Ich hab Sie nie gesehen. Warum sollte ich rumlaufen und Sachen über Sie erzählen?«
    »Wer will mir an den Kragen, Wes?«
    »Ich hab keine Ahnung von so was.«
    »Sie halten mich wohl für einen Dummkopf?«
    »Ich hab keine Ahnung, was Sie sind.«
    »Oh, doch, haben Sie. Ich bin der Kerl, von dem Sie meinten, Sie würden ihn nie zu sehen kriegen. Sie hatten nur so ein verschwommenes Bild von mir im Kopf und dachten sich, Sie könnten sich eins lachen, wenn ich umgelegt werde. Daß ich jetzt hier aufgetaucht bin, muß Ihnen vorkommen wie ein böser Traum, stimmt’s?«
    »Ich hab doch überhaupt nichts gegen Sie«, sagte er. »Ich betreibe ein legales Geschäft. Ich hab Ihnen noch nie irgendwelche Schwierigkeiten gemacht.«
    »Aber jetzt sitze ich plötzlich hier auf Ihrem Schreibtisch. Dasist so, als würde man aufwachen und hätte einen Geier auf dem Bettpfosten sitzen, nicht wahr?«
    »Und was wollen Sie jetzt machen? Den Laden hier auseinandernehmen und mich fertigmachen? Na, und wenn schon.«
    Ich holte mein Puma-Messer aus der Hosentasche und klappte es auf. Mit der Klinge konnte ich einen Barsch filieren wie mit einem Rasiermesser. Sie schimmerte im Schein der Lampe.
    »Guter Gott, Mann, was haben Sie vor?« fragte er.
    Ich nahm seine Zigarre aus dem Aschenbecher, legte sie auf den Schreibtisch, schnitt das glimmende Ende ab und steckte den noch warmen Stummel in Potts’ Hemdtasche.
    »Den Rest kannst du später rauchen«, sagte ich.
    »Was zum Teufel soll das? Sind Sie verrückt geworden, Mann?« Sein Gesicht war kalkweiß. Er schluckte und starrte mich an, die Augen voller Angst und Verwirrung.
    »Du weißt doch, wer Didi Gee ist, nicht?«
    »Klar, weiß doch jeder. Warum fragen Sie nach –«
    »Und was treibt er so?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine, was er so treibt. Komm schon, raus damit.«
    »Alles mögliche. Huren, Lotterie, Gewerkschaften – das wissen Sie doch alles!«
    »Weißt du was? Wir leisten ihm beim Essen Gesellschaft und ich erzähle ihm, was du mir verraten hast.«
    »Was?«
    »Er geht jeden Dienstag um Punkt zwei Uhr in das Restaurant von Jimmie the Gent zum Lunch. Wir beide werden uns an den Tisch neben ihm setzen und ein wenig mit dem fetten Kerl plaudern. Glaub mir, er wird seine helle Freude an dir haben.«
    »Ich geh nicht mit.«
    »O doch, das tust du. Du bist verhaftet.«
    »Wofür denn? Ich hab gar nichts getan«, sagte er verzweifelt.
    »Du hast vorhin was von Geld gesagt. Das klang mir verdammt nach ’nem Bestechungsversuch.«
    Seine Blicke zuckten aufgeregt hin und her. Schweißtropfen traten ihm auf die Stirn.
    »Ich hab kein Wort davon gesagt ... Ich hab Sie bloß gefragt, ob Sie den Laden auseinandernehmen wollen.«
    »Vielleicht bin ich schwerhörig. Wie dem auch sei, ich werde noch mal drüber

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