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Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Titel: Neptuns Tochter (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Waiden
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Schlafzimmer eindringen und sie nackt im Bett erwarten.
    Erschrocken hielt sich Mika die Hand vor den Mund, presste die Augen ganz fest zusammen. Doch das half nicht, um die Bilder zu verdrängen. Sie glaubte fast, das kühle Laken und Timeas heiße Blicke zu spüren. Mika keuchte auf. Sie rannte förmlich in die Küche und holte sich ein Glas eiskaltes Wasser. Wie eine Verdurstende trank sie es leer. Aber es kühlte nicht. Wie hatte sie es nur geschafft, jetzt hier zu stehen, mit in Flammen stehendem Körper? Und das nach dem gestrigen Tag. Mika presste sich das Glas an die Stirn. Langsam wurde ihr Atem ruhiger. Auch die Gewissheit, dass diese Träume niemals wahr werden würden, half. Noch einmal füllte sie das Glas und ging damit zurück ins Kaminzimmer.
    Das wird heute ein ganz langer Tag. Vielleicht könnte sich Mika mit Kopfschmerzen entschuldigen und nach Hause fahren? Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Dann müsste sie auch die nächsten Tage oder Wochen zu Hause bleiben. Was natürlich keine Option war. Dafür sehnte sie sich zu sehr nach Timeas Nähe. Auch wenn ein paar Räume dazwischen lagen. Und mein Gott, es war ihr zwar unangenehm, dass Timea jetzt Bescheid wusste, aber nach deren Rückzug zu urteilen, ging es ihr nicht anders.
    Entschlossen, auch morgen wieder zu kommen, verließ Mika am Abend das Haus.
    Auf der Straße traf sie unvermutet auf Gernot Hampf. Er schien sie erwartet zu haben.
    »Guten Abend, Frau David«, begrüßte er sie mit einem teuflischen Grinsen.
    »Wie ich sehe, erinnern Sie sich, Herr Hampf«, erwiderte Mika und wollte weitergehen.
    Gernot Hampf stellte sich ihr in den Weg. »Sie kommen sich wohl sehr gerissen vor, Frau David.«
    »Was soll ich sagen, Herr Hampf?« Mika klopfte sich mit dem Zeigefinger auf die Lippen. »Doch, ja«, erklärte sie ihm. Sie machte einen Schritt zur Seite, aber ihr Ex-Chef ließ sie immer noch nicht vorbei.
    »Bei all Ihrer Intelligenz, Frau David, haben Sie eines vergessen.«
    Dieses Ekelpaket hatte irgendeine Gemeinheit vor, erkannte Mika. Sein überheblicher Gesichtsausdruck bestätigte das. Jetzt wurde sie doch etwas nervös. Abwartend schaute sie ihn an, bemüht darum, sich nichts anmerken zu lassen.
    »Ich kann Sie wegen Ihrer Aktion mit der Sprinkleranlage immer noch anzeigen«, ließ er die Bombe platzen.
    Der Schreck musste einen Feuerstreif auf Mikas Stirn hinterlassen haben. Für sie war dieses Thema erledigt gewesen. Und jetzt knallte es ihr völlig unvorbereitet gegen die Brust.
    »Wie ich sehe, habe ich jetzt Ihre Aufmerksamkeit«, sagte Gernot Hampf zufrieden.
    Mika starrte ihn an. Immer noch unfähig, einen Ton von sich zu geben.
    »Ich kann das Ganze vergessen, wenn Sie mir ein klein wenig entgegenkommen.«
    Für sein hämisches Grinsen wollte Mika ihn am liebsten in die Hölle schicken. Was allerdings für diesen Teufel wie Heimkommen wäre, dachte sie sarkastisch. »Was wollen Sie von mir?«, krächzte sie.
    »Informationen, mit wem Timea Illay Geschäfte macht, vor allem wenn es um die Familie Grossmann geht. Kurz gesagt: Ich will alles wissen, was Timea Illay betrifft«, forderte Gernot Hampf.
    »Das können Sie vergessen«, knurrte Mika. Niemals würde sie Timea verraten. Egal, welche Konsequenzen das für sie selbst hatte. Schließlich war sie es, die diese idiotische Aktion gestartet hatte. Timea würde dafür niemals büßen müssen.
    Gernot Hampfs Gesicht wurde zu einer drohenden Fratze. »Ihnen ist schon klar, dass Sie das viel, sehr viel Geld kosten wird. Können Sie sich das leisten, Frau David?«
    Milde lächelte Mika ihren Ex-Chef an. »Finanziell vielleicht nicht«, sagte sie, »aber menschlich auf alle Fälle.« Sie schob Gernot Hampf zur Seite. »Das kann aber jemand wie Sie nicht verstehen.«
    »Überlegen Sie es sich gut, Frau David. Privatinsolvenz, vielleicht sogar Gefängnis. Wollen Sie das?«
    »Das muss ich dann wohl in Kauf nehmen, Herr Hampf.«
    Gernot Hampf setzte wieder sein arrogantes Grinsen auf. »Wie dem auch sei, Frau David.« Er machte den Weg frei. »Ich werde mein Ziel auch ohne Ihre Hilfe erreichen.«
    So gelassen wie möglich ging Mika zur Bushaltestelle, immer noch das Lachen ihres Ex-Chefs im Ohr. Sie hatte Angst, richtig Angst. Nicht um sich selbst. Um Timea. Mika hatte doch mitbekommen, wie sehr ihr die ganze Sache zu schaffen machte. Was auch immer diese Sache war. Wenn Mika es bloß wüsste.
    »Geht es Ihnen heute besser?«, fragte der Busfahrer, als Mika ihm ihren Fahrschein

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