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Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Titel: Neptuns Tochter (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Waiden
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begann Timea, nachdem sie den Beistelltisch gedeckt und sich zu Mika gesetzt hatte, »ich hätte das nicht sagen dürfen.« Sie saß kerzengerade auf der Kante ihres Stuhls und schaute Mika erwartungsvoll an.
    Mika überlegte. »Wenn du so empfindest, dann bist du nur ehrlich gewesen«, erwiderte sie mit einem Schulterzucken.
    »Das tu ich doch nicht.« Timeas Rücken wurde noch eine Spur gerader. »Aber …«, sie räusperte sich, »die letzten Wochen waren nicht leicht.«
    Es musste eine Qual für Timea sein, sich zu erklären oder sich zu entschuldigen. Die flackernden Augen, die unruhigen Hände, die verkrampfte Körperhaltung – das alles waren dafür eindeutige Zeichen.
    Mika meinte sogar, es selbst zu spüren. Fast hätte sie nachgegeben, vergeben, vergessen. Aber so einfach war das nicht. »Hab ich damit etwas zu tun?«, fragte sie bemüht gelassen.
    »Nein!«, rief Timea. Dann wurde sie still, wirkte wieder in sich gekehrt.
    Mika befürchtete, dass das Gespräch für Timea nun beendet war. Dass das alles war, was Mika an Erklärung bekam. Sie war enttäuscht. Nicht wütend diesmal, sondern traurig.
    »Ich habe ein paar Probleme … nicht deinetwegen … du bist … im Gegenteil«, fuhr Timea wider Erwarten fort. Ihr Stottern wirkte dabei so süß, dass Mika vergaß, warum sie letzte Nacht geweint hatte.
    »Was sind das für Probleme?« Mika hoffte, jetzt endlich etwas zu erfahren. Endlich die Möglichkeit zu bekommen, Timea aus was auch immer herauszuhelfen.
    Timea schüttelte den Kopf. »Das ist eine lange Geschichte«, meinte sie abwesend und schwieg.
    »Ich habe Zeit«, sagte Mika eifrig. »Und ich kann zuhören. Und vielleicht kann ich auch irgendwie helfen.«
    »Wie denn?«, fragte Timea. Dabei zuckten ihre Mundwinkel verdächtig. »Würdest du wieder einen Flur bei der Gernot-Hampf-Immobilien-GmbH unter Wasser setzen?«
    »Wieso nicht?«, entgegnete Mika augenzwinkernd. »Es gibt in dem Gebäude insgesamt acht davon. Wenn ich das im Zwölfwochenrhythmus mache, bin ich zumindest für ein paar Monate beschäftigt. Was in meinem Fall ja nicht das Schlechteste ist.« Sie wurde wieder ernst. »Das heißt also, dass du mit Gernot Hampf Probleme hast.«
    »Ein paar, ja. Aber ich bekomme das schon irgendwie hin.« Timea starrte in die Flammen. In Gedanken war sie offensichtlich wieder weit weg.
    Es durfte nicht sein, dass sich Timeas Stimmung schon wieder änderte. Das musste verhindert werden. Aber wie? »Bestimmt schaffst du das«, begann Mika. »Und zur Not – wer eine Jeannie hat …«, feixte sie.
    Sofort hatte Mika wieder Timeas volle Aufmerksamkeit. »Eine Jeannie?«
    »Petra Lorentz. Sie hat gemeint, dass sie immer dort hilft, wo’s nötig ist.«
    Dafür wurde Mika mit einem leisen Auflachen Timeas belohnt. Geht doch. »Soll das heißen, Mika, dass die Angestellten über mich tratschen?«, fragte Timea.
    Erschrocken fuhr Mika in die Höhe. Hatte sie wieder alles falsch gemacht? Sie schaute in Timeas Gesicht, das vom Schein der Flammen einen weichen Glanz bekommen hatte, in dem ein verschmitztes Grinsen zu sehen war.
    Mika atmete auf. »Machen das denn nicht alle Leibeigenen?«
    »Was? Über die Herrschaften herziehen?«
    Ein kleiner Teufel ritt Mika, als sie mit einem Augenzwinkern sagte: »Das, und sich ihnen mit Leib und Leben hinzugeben.« Am Ende verschwand das Zwinkern. Mika meinte, dass der raue Klang in ihrer Stimme im Raum nachhallte, vom Knistern des Feuers noch unterstrichen wurde. Warum konnte sie nicht den Mund halten? Heimlich in Timea verliebt zu sein, sie zu begehren, war eine Sache. Das aber so zur Schau zu stellen, war nicht gut. Gar nicht gut. Und wenn schon. Dann weiß sie es jetzt eben. Wobei … wieso sollte Timea es wissen? Es war doch nur ein leichtes Geplänkel gewesen. Sonst nichts.
    »Ähm …« Ein leises Räuspern war von Timea zu hören. »Ich …« Sie lächelte verlegen. »Ich muss …«, sie stand auf, »wieder was arbeiten.« Und weg war sie.
    Offenbar hatte Timea doch etwas gemerkt.
    Mika seufzte laut auf und machte sich wieder an die Arbeit, kam aber nicht wirklich voran. Der Ärger auf sich selbst hinderte sie immer wieder daran, sich auf Adrienns Geschichte zu konzentrieren. Am liebsten hätte sie sich geohrfeigt. Wer wusste schon, wie Timea damit umgehen würde? Womöglich würde sie Mika aus dem Weg gehen, nur um nicht angeschmachtet zu werden.
    Dabei bräuchte Timea keine Angst zu haben. Mika würde bestimmt nicht wie ein Groupie in ihr

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