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Nerd forever

Nerd forever

Titel: Nerd forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Theisen
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Todesstern aus allen Lasern feuern. Diese würden nicht einfach Sarahs Körper durchdringen. Nein, so schnell würde ich meine Schwester nicht töten. Denn ich würde sie erst noch quälen, so richtig mies und fies. Und so würde mein Killer-Ken erstmal das liebste vernichten, das Sarah besitzt. Ihre Pinka Panza , Alleinherrscherin im Barbie-Universum . Die Zöpfe von Pinka würden glühen und schließlich würde sie implodieren. Doch statt zu Sarah zu gehen, trete ich wütend gegen den Papierkorb. WÜRDE, WÜRDE, WÜRDE. Zehnmal das Wort WÜRDE in zehn Sätzen. Ich bin ein WÜRDELOSER LOSER!!!!

    Und schlucke die Super-Gegenteil-Kapseln von Calvin. Biiiitte Superman!, biiiiitte!, gib mir Superkräfte! Und … aus dem umgekippten Papierkorb schaut mich jetzt der Türsteher an. »Setz
dich, Nerd! Sei still, sitz ruhig!«
    »Nein!«, sage ich.
    »Setz dich! Sei ruhig!«
    Ich schreie »NEEEIIII-INNN!« und verpasse ihm einen Tritt.«Du sagst mir nicht mehr, was ich zu tun hab!« Noch ein Tritt. Auch ein Nerd kann Fußball spielen. Ich bin der Superbrutalokicker Nerd?!
    Der Türsteher fliegt in hohem Bogen gegen die Wand. BÄNG! »Tor!«, rufe ich. »TOOOOOOR!«

    Da liegt er nun, eine hilflose Plastikkreatur mit einem USB-Kabel im Rücken. Ich habe ihn besiegt. Einfach getreten. So etwas habe ich noch nie getan und spüre die Dose mit den Super-Gegenteil-Kapseln in meiner Hosentasche. Ob es ein Fehler war, gleich zwei auf einmal zu nehmen? Bin ich deshalb so wütend?

Kapitel 31
Miese fiese Mrs Mistpickels!
    Der nächste Tag in der Schule. Alle stehen in Zweierreihe auf dem Hof. Ich bin zu spät, denn der Pizzabote hat verschlafen. Der Kopf der Schülerschlange verschwindet in der Hausmeisterloge. Denjenigen, die wieder rauskommen, trocknet Frau Nabelbruch Hände und Arme ab. Bissig fährt wie ein Schäferhund die Reihen entlang. Er bellt: »Zweierreihe! Ist das denn so schwer? Steht gerade! Immer schön in der Reihe bleiben! Hände halten! Jeder ist bei seinem Nachbarn! Gegenseitige Kontrolle! Gebt euch gefälligst die HÄÄÄÄNDEEEE!«
    Bauklo, Ritter Sport, Pompejus, Rita Ranzig, der Politik- und Sozialkundelehrer Benjamin Teilhaber und Religionslehrer Kutte stehen im Lehrerpulk beim Müllcontainer. Sie reden miteinander.

    Ich sehe Nerdine. Sie verschwindet in der Hausmeisterloge und wird dort von Dr. Schmitt zum Handabgleich in Empfang genommen. Da wirft Patrizia ihr Haar nach hinten und zeigt aus der Schlange auf mich. Alle schauen mich an! Sie sind sauer auf mich!
    Ich gehe weiter, bloß nicht umdrehen. Ich laufe ins Hauptgebäude … und Mrs Mistpickels in die Arme. »Na, waru bist du nicht draußen?« Weil sie schielt, weiß ich nicht, ob sie den Feuerlöscher schräg neben mir fixiert oder mich.

    »Meine Hand hat Direktor Schmitt schon gestern mit der des Diebes verglichen.«
    »Wie war das Ergebnis?«
    »Wäre ich hier, wenn ich schuldig wäre?«
    »Sei nicht frech, Nerd.« Ich bin nicht frech, sondern nur logisch. »Also Nerd, du solltest mir lieber helfen, die Schulbücher fürs nächste Jahr zu holen. Ich möchte sie an die Klassen verteilen. Mir geht es noch nicht so gut nach der Krankheit.«
    »Hoffentlich nichts Ansteckendes?« Schließlich habe ich keine Desinfektionsmittel dabei.
    »Nein, der Blinddarm. Nichtsdestotrotz soll ich mich nach der Operation etwas schonen.«
    Das beruhigt mich. Ich folge Mrs Mistpickels ins Lehrerzimmer. Achtzehn zu einem großen Quadrat aneinander geschobene Tische. Das ist mir sympathisch. Sie sind alle gleichmäßig braun. Allerdings liegen auf den Tischen unordentlich Papiere und Buchstapel, stehen Wasserflaschen und Taschen, die eigentlich auf den Boden gehören. Ich greife in meine Hosentasche und öffne die Dose mit Kapseln.
    »Was ist das?«
    »Kryptonische Super-Gegenteil-Kapseln«, sage ich.
    »Wozu sind die?«
    »Superman kommt vom Planeten Krypton.«
    »Was für ein Blödsinn ist das denn?«
    Ich schlucke zwei.
    »Da sind die Bücher, die wir in die Klasse bringen müssen.« Mrs Mistpickels steuert auf einen Schreibtisch mit einem Stapel English for YOU zu.
    »Eines davon ist für dich – for You .« Sie sagt es und lächelt. Sie findet ihr eigenes Wortspiel witzig.

    »Only one is for me?«, frage ich.
    »Du sprichst ja gut Englisch.«
    »Ich trage aber nicht gerne schwere Dinge für andere, die mich schlecht behandeln.«
    Sie schaut mich an wie mein Türsteher nach dem Crash gegen die Wand. »Wie meinst du das?«
    »Ich habe keine Lust, für Leute wie Rick

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