Nerd forever

– für die netten User in der Variante Kuhfell; für die bösen Tiger-, Leopard- oder, ganz fies, Dalmatiner-Fell;
– ein GPS-Navigations-System für Mittelerde, das dich jederzeit und von jedem Ort nach Beutelsend, dem Nachtwaldfluss, nach Einödland, zu Esgaroth im Langen See, auf die Trollhöhen oder den einsamen Berg schickt, wo du Smaug besiegen musst;
– hierzu gibt es noch passend eine Cam mit Einblick in Bilbo Beutlins Hobbithöhle;
– einen R2D2 als Maus, mit dem du durch sämtliche Winkel im Todesstern wandern kannst;
– eine Druckplatte für falsche galactic credits . (Für alle, die keine Star-Wars -Fans sind. Mit galactic credits kann man auf nahezu allen Planeten – außer der Erde – zahlen.)

    Und dann hat noch ein Mädchen die Idee zu einer Pfuschbrille. Sie schreibt: »Du ziehst sie an und in der Brille spiegeln sich die richtig buchstabierten Worte, sodass du nie wieder in deinem Leben ein Wort falsch schreibst.«
    Keine schlechte Idee. Ich muss grinsen. Eine Pfuschbrille würden die meisten Schüler ganz bestimmt sofort kaufen. Das könnte ein unendliches Geschäft werden. Für einen Moment habe ich Nerdine fast vergessen. Doch dann muss ich wieder an sie denken…

Kapitel 30
Trübe Rübe Loser Nerd!
    Bilbo: »Hast du was zu den Überwachungsfilmen herausgefunden?«
    Ich: »Ein Apple III steht im Schrank des Sekretariats. Fast hätte mich die Sekretärin Nabelbruch erwischt, wie ich bei ihr herumspioniert habe.«
    Bilbo: »Das war sicherlich spannend.«
    Ich: »Zu spannend.«
    Bilbo: »Bedenke stets, dass heute genau jene Abenteuer passieren, von denen wir später bei einem Tee und etwas Zwieback erzählen können. Ich werde also gleich versuchen, einen Blick in diese Computer am Platz der Sekretärin hineinzuwerfen.«
    Ich: »Nein, es sind nicht direkt die Computer der Sekretärin, sondern sie stehen im Schrank neben dem Schreibtisch.«
    Bilbo: »Aber erst, wenn ich mir die Fußhaare geschnitten habe.«
    Ich: »Muss das ausgerechnet jetzt sein?«
    Bilbo: »Du kennst uns Hobbits. Wir haben Regeln.«
    Ja, ich kenne diese Regel: Bilbo hat volles Fußhaar und muss es sich alle drei Wochen schneiden, weil es sonst beim Gehen über den Boden streift. Bevor er es schneidet, muss er es gründlich waschenund eine braune Tönung auftragen, wie jeder Hobbit in seinem Alter dies tut. Tja, das dürfte ihn eine Zeit lang beschäftigen. Dann werde ich mich selbst mal in die Computer hacken. Wenn sowieso nichts gut läuft, fehlt nur noch eine, die mir den Tag absolut vermiesen kann: meine Schwester.

    Sie ist online und schreibt: »Wirf mal einen Blick auf die Seite The Loser Nerd .«
    Das tue ich und sehe 2879 Likes für das Foto vom Container-Desaster . Ich mit Müll auf dem Kopf. Na prima.
    »Hast du The Loser Nerd angelegt?«
    »Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Da steht doch, dass ein Ricardo das getan hat. Aber ich habe Trübe Rübe Loser Nerd! über dem Container-Foto gepostet. Wie gefällt dir das?«
    »Ach lass mich doch in Ruhe.«
    »Niemals! Ich bin deine Schwester. Es ist die Aufgabe einer Schwester, sich mit ihrem Bruder zu streiten. Ehe ich dich in Ruhe lasse, regiert Darth Vader mit Gargarmel zusammen das Barbie-Universum. Wo bleibt eigentlich dein Killer-Ken-Roboter ? «
    Ich klicke Sarah weg, einfach weg … und fühle mich schlecht. Ich bin alleine. Ganz alleine und am Boden.
    Da erscheint Bilbo: »Bin wieder da. Mit einer schlechten und einer guten Nachricht. Welche möchtest du zuerst hören?«
    »Die gute.«

    Er schickt mir das Foto seiner frisch geschnittenen Fußhaare.
    »Nun die schlechte: Die Analyse des Computers im Schrank der Sekretärin sind wenig hilfreich. Ich kann nicht feststellen, ob es Aufzeichnungen vom Diebstahl aus der Überwachungscam der Hausmeisterloge gegeben hat oder nicht. Und deshalb kann ich auch nicht feststellen, wer sie hat oder wo sie sind.«
    Das ist das Ende. Wie soll ich jemals meine Unschuld beweisen? Da bleibt mir nur noch der Köpper aus dem sechsten Stock.
    Es klopft. »Komm rein!« Wieder ein Klopfen. Ich öffne. Vor meiner Tür steht Pinka Panza, zwinkert mich an und hält mir in Kniehöhe einen Zettel hin. Sie lässt ihn fallen, stampft ab und ihre pinken Zöpfe schaukeln hin und her.
    Auf dem Papier bin ich zu sehen und darunter steht :
    The Star-Wurst!
    Witzig ist das nicht. Am liebsten würde ich ihr den Todesstern schicken. Der würde dann bei ihr anklopfen. Sie würde ihre Tür einen Spalt weit öffnen – zu weit. Und schon würde der