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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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hatte, läutete ihr Handy. Es war Dillon.
      »Mensch, Frau, ich versuche seit Stunden dich zu er­ reichen.«
      »Ich war auf einer Hochzeit.«
      »Klasse! Während du dich amüsierst und Champagner schlürfst, bricht hier alles zusammen. Hör zu.«
      Als er mit seinem Bericht am Ende angekommen war,
    bekam Hannah es wirklich mit der Angst zu tun. »Und, was passiert jetzt?«
      »Selim befindet sich bereits auf dem Weg in die Ver­ gessenheit, Ferguson hingegen auf dem Weg nach Rose­ dene, wo ihn Henry Bellamy unter seine Fittiche nehmen wird. Kelly und Tod Murphy? Wenn ich mich nicht irre, würde ich sagen, sie haben sich von Dunkley direkt nach Louth abgesetzt.«
      »Und Ashimov?«
      »Roper weiß, dass gestern eine Falcon der Firma Belov International in Ballykelly gelandet ist und immer noch dort steht. Demnach müsste Belov in Drumore Place zu finden sein. Aber über Ashimovs Verbleib wissen wir nichts. Und wo bist du gerade?«
      »Ich sitze oben in einem Neuner-Bus und fahre nach Hause.«
      »Hör zu, Hannah, dieser Kerl fährt die persönliche Schiene. Er will uns alle, das gesamte Team, sogar die Sal­ ters, und wir haben keine Ahnung, wo er sich rumtreibt. Du fährst jetzt auf direktem Weg nach Hause. Ich komme und hole dich ab. Pass auf dich auf.«

    Ashimov hatte sich hinters Steuer von Gretas Opel gesetzt und fuhr zu ihrem Entsetzen wie ein Berserker durch den abendlichen Verkehr.
      »Um Himmels willen, Yuri, pass auf!«
      Er kochte noch immer vor Wut. »Ich habe mein Leben lang aufgepasst und bin, wie du siehst, noch nicht tot.« Die hässliche Narbe in seinem Gesicht schien anzu­ schwellen. »Ich bin ein Profi im Überleben, vergiss das nicht«, setzte er hinzu, während er hinter einem Lastwa­ gen ausscherte und das Gaspedal durchtrat.

    An der Haltestelle Millbank stieg Hannah aus und machte sich auf den Weg Richtung Victoria Tower Gardens. An der Bordsteinkante blieb sie stehen, ließ den Verkehr vorbei und ging dann hinüber zur Lord North Street. As­ himov erkannte sie sofort, als sie direkt vor ihm die Stra­ ße überquerte.
      »Das ist diese Bernstein«, fauchte Ashimov, schaltete einen Gang runter und folgte ihr.
      Hannah bog in die Lord North Street ein und sah Dil­ lons Mini vor ihrem Haus stehen. Dillon selbst wartete neben dem Eingang. Sie rief, winkte und rannte auf ihn zu, während Ashimov hinter ihr herfuhr.
      Dillon hatte sich umgedreht, war leicht zu erkennen.
      »Die kriege ich, ich kriege sie alle beide!«, rief Ashimov und fuhr direkt auf sie zu. Dillon sah sie, erkannte sie, und seine Lippen öffneten sich zu einem Warnschrei. Hannah drehte sich noch halb zu ihm um, aber ihr blieb keine Zeit. Schon drängte Ashimov sie auf den Gehsteig ab und rammte sie seitlich mit dem Kotflügel. Dillon hatte bereits seine Walther gezogen und feuerte auf den Opel. Der Wagen schleuderte, und die Kugel ging durchs Dach, als der Opel davonjagte.
      »Um Himmels willen, Yuri«, rief Greta Novikova aber­ mals.
      »Halt einfach den Mund«, herrschte er sie an. »Wir müssen so schnell wie möglich zu diesem verdammten Flugplatz«, setzte er hinzu und gab Vollgas.
    Hannah, die auf dem Gehsteig lag, versuchte sich am Ge­ länder hochzuziehen, als Dillon zu ihr geeilt kam. »Du bist okay. Halte dich an mir fest.« Aber ihr lief das Blut übers Gesicht, und er hatte Angst.
      »Das war Ashimov, Sean, und diese Frau«, sagte sie, aber ihre Stimme schien wie aus weiter Ferne zu kommen.
      »Ich weiß. Tu einfach, was ich dir gesagt habe.« Er hievte sie auf den Beifahrersitz, setzte sich hinters Steuer, zog sein Handy heraus und rief Roper an. In kurzen Wor­ ten erklärte er ihm, was passiert war, und ließ den Mini an. »Ruf bitte in Rosedene an. Sag ihnen, dass wir auf dem Weg sind und Bellamy brauchen werden.«
      »In Ordnung, ich kümmere mich drum.«
      Dillon fuhr los, und Hannah lehnte sich stöhnend zu­ rück. Komisch, er spürte keine glühende Wut in sich. Nein, wenn er überhaupt etwas spürte, dann eiskalte Rai­ son und die Gewissheit, dass Ashimov dafür verantwort­ lich war.

    LONDON

    IRLAND

    14.

    Nervös lief Dillon in der Rosedene Klinik den Flur auf und ab und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Rabbi Julian Bernstein saß am Fenster.
      »Sean, setzen Sie sich. Ihr hilft das nicht, und für Sie ist es auch nicht gut.«
      »Wenn irgendwas mit ihr schief geht« – Dillons Gesicht war eine starre Maske –

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