Netzwerk des Boesen
vergessen. Sie brauchen uns!«
Er beendete das Gespräch, und Greta fragte sofort: »Was ist denn passiert, um Gottes willen?«
Er setzte sie ins Bild, und als er geendet hatte, meinte sie: »Es könnte nicht gut für uns aussehen, richtig?«
»Möglich. Was meinst du wohl, wie Belov reagieren wird? Vor allem, wenn er erfährt, dass Fahy diesem Dillon seine ganze Lebensgeschichte erzählt hat? Meine Karriere, meine Beziehung zu Belov, da steht einiges auf dem Spiel.« Wütend tippte er eine Nummer in sein Handy. »Archbury? Verbinden Sie mich mit Captain Kelso.«
»Fliegst du?«, fragte sie.
»Ich glaube, es wäre klug, wenn wir beide das Feld räumen.« Kelsos Stimme drang aus dem Lautsprecher. »Ich bin es«, sagte Ashimov. »Ich habe Major Novikova bei mir. In fünfundvierzig Minuten sollten wir draußen sein. Ich erwarte, dass die Maschine bis dahin startklar ist. Ziel: Ballykelly.«
»Und was machen wir mit Belov?«, wand sie ein. »Am besten bringen wir dieses Gespräch gleich hinter uns.«
»Das denke ich auch.« Er wählte Belovs private Han dynummer; Belov ging sofort dran.
»Yuri, ich warte schon ungeduldig. Wie sieht es aus?«
»Ich habe gute und schlechte Nachrichten.«
Ashimov gab ihm einen knappen Bericht von den jüngsten Ereignissen. Dann folgte eine lange Pause, und schließlich brach Belov die Verbindung ohne ein weiteres Wort ab.
Ashimov kochte innerlich vor Wut. »Fergusons Leute und sein ganzes Unternehmen haben mir seit Manhattan nur Ärger eingebracht, und dieser Dillon ist wie ein Stein in meinem Schuh. Die ganzen Jahre, in denen ich vor Be lov gekrochen bin und seine Dreckarbeit erledigt habe, sind den Bach runter, alles umsonst. So was wie Nach sicht oder Anerkennung kennt dieser Mann nicht, Greta.« Er stand auf und zog sie unsanft am Arm. »Komm, wir gehen.«
»Zur Botschaft?«
»Bestimmt nicht. Geradewegs nach Archbury. Ich gehe kein Risiko ein. Ich schaue nicht einmal mehr bei mir zu Hause vorbei.«
In Huntley Hall hatte ein Sanitätsoffizier inzwischen Fer gusons linke Schulter notversorgt. Die Kugel hatte den äußeren Schulterrand durchschlagen.
»Ich fürchte, ich kann Ihnen einen Aufenthalt in Rose dene nicht ersparen, General«, sagte der junge Captain. »Ich habe Sie fürs Erste nach allen Regeln der Kunst ver sorgt, aber zum einen wäre eine Ultraschallaufnahme nö tig, und zum anderen ist Professor Henry Bellamy ein Künstler, was die Feinarbeiten an Wunden betrifft. Und so einen brauchen Sie. Diese Sturmgewehre hinterlassen hässliche Wunden.«
»Sprechen Sie aus Erfahrung, Wilson?«
»Sechs Monate Irak, Sir. Die zweite Injektion, die ich Ihnen gegeben habe, wird Sie schmerzfrei nach London bringen, aber Sie müssen den Arm in der Schlinge ruhig halten. Warten Sie, ich helfe Ihnen beim Anziehen.«
Während er Ferguson ins Jackett half, erkundigte sich dieser: »Und, Dr. Selim?«
»Eingepackt und wartet auf den Abtransport, General.«
»Lassen Sie ihn ins North-London-Krematorium brin gen. Dort haben sie neue Brennöfen, die kaum mehr als eine Stunde brauchen. Übrig bleiben dann nur noch sechs Pfund graue Asche. Ach, sagen Sie, gefällt es Ihnen nach dem Irak hier in meiner Abteilung, mit all den Dienstgeheimnissen und so?«
»Aber selbstverständlich, Sir. Hier ist es sehr viel inte ressanter.«
»Solange Sie die Wichtigkeit unserer Arbeit anerken nen. Wir führen hier auch Krieg, Captain.«
Er ging hinaus in die Diele, wo er auf Dalton und Miller traf. Dalton berichtete, dass Dr. Selims Leiche so eben abgeholt worden war.
»Gut, dann können wir nach London zurückfahren.«
Von der Rückbank des Land Rover aus rief er Dillon an, der in seinem Mini zurück zu Ropers Wohnung gefahren war. Sie hatten schon vorher miteinander telefoniert, als Dillon nach Kellys Behauptung, neben Selim auch Fergu son erwischt zu haben, sofort in Huntley Hall angerufen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war der General gerade ärzt lich versorgt worden, weshalb die beiden Männer nicht viel an Informationen austauschen konnten.
»Bitte, erzählen Sie mir alles, Sean, damit ich mir ein Bild machen kann.« Das tat Dillon, und Ferguson be merkte, als dieser zum Ende gekommen war: »Du meine Güte, Ashimov wird eine Menge Fragen beantworten müssen.«
»Alles geschah auf Belovs Befehl, mithilfe seines Ein flusses und seiner finanziellen Mittel. Roper
Weitere Kostenlose Bücher