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Rosedene an«, sagte Dillon. »Die sollen einen Notarztwagen herschicken. Bin gleich zurück.«
Dillon lief hinaus auf die Straße und sah Regan den Gehweg entlanglaufen. Als dieser sich umdrehte und Dil lon sah, fing er an zu rennen. Dillon rannte ihm hinterher, an dem Eckladen vorbei. Regan lief weiter geradeaus, schubste ein paar Passanten aus dem Weg, dann quer über die Hauptstraße, gerade als ein roter Londoner Doppelde ckerbus des Wegs kam und ihn in die Luft schleuderte.
Der Verkehr kam sofort zum Stehen, Leute drängten sich um den Unglücksort, und der Busfahrer stieg aus. Ein Polizeiwagen scherte aus dem Gegenverkehr aus, wendete und hielt neben dem Bus an. Dillon blieb stehen, sah zu, wie sich einer der Polizisten neben Regan auf die Straße kniete, ihn kurz untersuchte und dann den Kopf schüttelte.
»Er ist tot.«
Der Fahrer machte ein erschrockenes Gesicht. »Das war aber nicht meine Schuld.«
Mehr als einer der Passanten riefen daraufhin aus: »Das stimmt. Der Mann ist ohne zu schauen mitten auf die Straße gestürmt.«
Dillon wandte sich unauffällig ab und eilte in Ropers Wohnung zurück.
Dort hielt Roper den wimmernden Fahy mit seiner Walther in Schach, der sich mit beiden Händen das Knie hielt und vor Schmerzen stöhnte. Dillon ging in die Küche und kam mit ein paar Geschirrtüchern zurück, die er ganz fest um Fahys blutendes Knie wickelte. »Du warst schon immer ein mieser kleiner Trottel, Brendan, also hör auf zu jammern und spitz die Ohren. Wir haben eine Privatkli nik an der Hand, die Rosedene heißt. Die Ärzte sind auf dem Weg hierher, du wirst also nicht verbluten. Aber Ro sedene ist kein öffentliches Spital, sondern eine Hochsi cherheitsklinik. Du unterstehst ab jetzt Ferguson, ist dir das klar?«
»Ja«, stöhnte Fahy.
»Wenn du dich gesprächsbereit zeigst, könntest du dir den Knast ersparen. Verstehst du das auch?«
»Ja.«
»Gut, dann erzähl mir die ganze Geschichte von An fang an, und das bitte schnell, sonst muss ich dir noch ei ne Kugel ins andere Knie jagen.«
Und Fahy erzählte. Plauderte alles aus. Und gerade als er zum Ende kam, klingelte das Handy in seiner Jackentasche.
»Brandon, hier ist Dermot.«
»Aber hier spricht nicht Brandon, sondern Dillon. Na, was sagst du jetzt, Dermot? Regan ist tot, und Fahy geht es ziemlich dreckig. Außerdem hat er gezwitschert wie ein Vögelchen. Ich weiß alles.«
»Einen Scheißdreck weißt du!«, schnauzte Kelly wü tend. »Wir haben Selim und Ferguson erwischt. Ich wette, das weißt du noch nicht. Heute war ein erfolgreicher Tag für uns, Sean. Scher dich zum Teufel.«
Er drückte die rote Taste und sagte zu Tod: »Halt dich fest.«
»Was ist denn passiert?«, wollte Tod wissen.
Kelly erzählte es ihm.
»Und was jetzt?«
»Jetzt sehen wir zu, dass wir schleunigst nach Dunkley kommen und die Kurve kratzen.«
»Vorausgesetzt, Smith ist da.«
»Er wird da sein«, gab Kelly grimmig zurück. »Er wür de es nicht wagen, uns hier sitzen zu lassen.«
»Du solltest Ashimov Bescheid sagen.«
»Ja, denke ich auch. Von mir aus kann er zwar gern in der Hölle verschimmeln, aber da ist leider noch Belov. Und der hat einen langen Arm.«
Nach einem ausgedehnten Essen im Ivy hatten Ashimov und Greta entschieden, noch einen Drink im Old Red Lion in der Farley Street zu nehmen. Sie saßen in einer Nische vor dem Kamin, als Ashimovs Telefon klingelte. Die bei den amüsierten sich gerade über einen Scherz, und Ashi mov lachte noch, als er sich meldete: »Ashimov.«
Doch das Lachen verging ihm schnell, und sein Gesicht legte sich in düstere Falten. »Und das war’s? Ihr seid nicht einmal sicher, ob es Ferguson erwischt hat? Und Fahy hat geredet wie ein Wasserfall?«
»Verdammt, wir haben immerhin Selim für euch erle digt. Er war schließlich die Hauptperson. Und Ferguson ist verletzt, das kann ich beschwören.«
»Und jetzt macht ihr euch vom Acker?«
»Wir fliegen, und wenn Sie vernünftig sind, tun Sie das Gleiche. Wir sehen uns in Drumore.«
»Oh, ja, ihr seht mich in Drumore, darauf könnt ihr euch verlassen.«
»Jetzt bleiben Sie mal auf dem Teppich, Ashimov. Drumore ist meine Domäne. Sie brauchen mich, und Sie brauchen meine Freunde. Seit dem Friedensprozess ist es den Briten nicht gelungen, in der Irischen Republik Hand an uns zu legen. Und Sie tun gut, das nicht zu
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