Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen
Kontakt brachte mit Kräften in ihr, die zum Ausdruck kommen wollten und dazu führten, dass sie ihre gesamte Lebenssituation anders anging. Das Beispiel zeigt, wie ein motivierender Horizont auf überraschende Weise in neue Gefilde führen kann und zugleich aktiviert, was schon vorhanden ist. Lea hatte einfach den Gedanken: »Ich will das besser machen!« Später realisierte sie, dass sie dabei ihre Talente optimal nutzen und miteinander verbinden konnte. Dieses Beispiel zeigt: Sie brauchen nicht gegen Situationen zu kämpfen; seien Sie vielmehr offen für das, was Sie anspricht, was Wege aufzeigt, und bringen Sie den Mut auf, einem solchen Weg zu folgen. Dies ist sehr entscheidend. Hätte Lea gedacht: »Ich würde das ja gerne machen, aber wegen der Kinder geht das nicht!«, oder: »Ich werde nicht für dies auch noch Energie aufbringen!«, hätte sie sich um eine wichtige Erfahrung in ihrem Leben gebracht. Leas Beispiel zeigt, dass ein motivierender Horizont noch anderes in den Blick bringen und gerade dadurch auch zur Veränderung belastender oder unbefriedigender Situationen führen kann. Schließlich zeigt das Beispiel eindrücklich, wie viel Energie frei wird, wenn man den Mut aufbringt, einem motivierenden Horizont zu folgen.
Wenn Sie einen motivierenden Horizont entwickeln und Kurs darauf nehmen, werden Sie auf eine Art handeln, die Ihnen entspricht und die Sie vorwärtskommen lässt – näher zu sich selbst. Wohin das schlussendlich führt, ist vielleicht nicht einmal so wichtig, denn immer werden Sie in Situationen gelangen, die mit Ihrem Horizont zu tun haben.
Für Menschen, die mit eingreifenden, plötzlichen Veränderungen – etwa einem Todesfall oder einer schweren Krankheit – konfrontiert sind, kann ich nur sagen: Auch Sie können einen motivierenden Horizont entwickeln, selbst wenn sich dieserdarauf bezieht, wie Sie die nächste Stunde durchhalten und etwas Kraft gewinnen können. Fangen Sie jetzt an, wo Sie gerade sind.
Nun fehlt noch eine dritte und letzte Dimension, eine Dimension, die Sie in die Lage setzt, aktiv zu sein und zugleich offen zu bleiben, entschlossen zu handeln, ohne Resultate abzwingen zu wollen: das Vertrauen »anzukommen«.
3 V ERTRAUEN »anzukommen«: Mit dem Leben zusammenarbeiten
»Hab keine Angst vor dem Leben.
Glaube, dass das Leben lebenswert ist,
und dein Glaube wird dir helfen,
diese Wirklichkeit zu gestalten.«
William James
Veränderung entschlossen und mutig anzugehen ist nicht zu verwechseln mit Machbarkeit. Sie können das Ihnen Mögliche tun – erzwingen können Sie Resultate nicht. Eine Pflanze wächst nicht schneller, wenn Sie daran zerren – im Gegenteil. Sie stören sie im Wachstum. Sie können den Samen setzen und für Bedingungen sorgen, die die Pflanze optimal wachsen lassen – das ist das, was Sie tun können. Sie dürfen vertrauen, dass die Pflanze wächst.
Dies gilt auch für den Umgang mit Veränderung: Sie kommen nicht schneller voran, wenn Sie Prozesse beschleunigen wollen. »Ankommen« – d. h. dorthin gelangen, worauf Sie Kurs nehmen – lässt sich nicht machen. Aber ermöglichen. Indem Sie bewusst wahrnehmen, tun, was Sie tun können, und zugleich offen bleiben. Indem Sie vertrauen, dass es Lösungen gibt, auch wenn sie noch nicht sichtbar sind oder sich zu einem anderen Zeitpunkt, an einem anderen Ort, in anderer Form einstellen als erwartet. Das ist das Wasser, das Sie der Pflanze geben können – wachsen wird sie selber.
Darin liegt die Herausforderung in Veränderungsprozessen: Zu verstehen und zu akzeptieren, dass das Leben nicht auf Ihren Befehl funktioniert, dass Sie aber sehr wohl Ihren Teil beitragen können, um in positive Situationen zu gelangen. Wenn Sie sich auf Ihren Teil konzentrieren, dürfen Sie vertrauen, dass Sie zu gegebener Zeit in Situationen gelangen, die zu Ihrem Horizont passen, die Ihnen entsprechen. Vertrauen bedeutet, es für möglich zu halten »anzukommen«, ja, ein inneres Wissen zu haben, dass Sie »ankommen« werden – auch wenn Sie noch nicht sehen, wann, wo und wie, auch wenn sich Dinge anders entwickeln als erwartet.
Fallgeschichte
Ich hatte eine junge Tamilin, Ruwanthi, in der Beratung. Ruwanthi war auf Stellensuche. Sie wollte im Rechnungswesen arbeiten. Sie hatte mit einer entsprechenden Weiterbildung angefangen. Sie war voller Begeisterung und Entschlossenheit. Doch sie fand nicht so schnell eine Stelle, wie sie sich dies gewünscht hatte und wie es aufgrund ihrer Haltung, ihres
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