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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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nach Thanksgiving in Weihnachtseinkäufe. Aber Elaine hatte das vorgeschlagen. Jetzt war Freitagmorgen und er wartete darauf, dass sie ihn abholte und sie gemeinsam zu einem Einkaufszentrum nach Indianapolis fuhren. Elaine hatte ihn vorgewarnt, dass der Ausflug den ganzen Tag dauern könnte. Immerhin hatten sie zusammengerechnet fünfzehn Enkelkinder, für die sie einkaufen mussten.
    John ging langsam ins Wohnzimmer und blickte durch das vordere Fenster. Sie würde jede Minute da sein. Elaine Denning kam niemals zu spät. Er lehnte sich an den Fensterrahmen und dachte an den vergangenen Abend.
    Elaines Besuch beim traditionellen Kürbiskuchendessert an Thanksgiving hatte er als Gelegenheit genommen, sie zum ersten Mal seiner Familie vorzustellen. Es war viel besser gelaufen, als er zu hoffen gewagt hatte. Die ganze Familie hatte Elaine freundlich und höflich aufgenommen, sich mit ihr unterhalten und geholfen, einige peinliche Momente zu überstehen – zum Beispiel als Maddie angesprungen kam, Elaines Hand ergriff und fragte: „Bist du Opas Freundin?“
    Anstatt geschockt oder befangen zu reagieren, hatten alle gekichert, und Ashley war neben ihre Nichte getreten. „Ja, Maddie.“ Sie hatte Elaine zugezwinkert. „Sie ist mit Opa befreundet und sie ist eine Frau. Also ist sie seine Freundin.“ Sie hatte John und Elaine ein beruhigendes Lächeln zugeworfen.
    „Siehst du?“ Maddie hatte Cole zufrieden angesehen. „Ich habe es gewusst.“
    Als seine Enkeltochter wieder davongehüpft war, hatte John seine Tochter Ashley mit großem Erstaunen angesehen. Die Ablehnung, die sie Elaine gegenüber so deutlich gezeigt hatte, schien sich vollständig in Wärme und Akzeptanz gewandelt zu haben. Ihre Gastfreundschaft gegenüber Elaine war ein Zeichen mehr gewesen, dass dieses Thanksgiving-Fest wirklich von Gottes Gegenwart geprägt war.
    Nach Maddies unschuldiger Frage war seine Freundschaft mit Elaine nicht weiter zur Sprache gekommen. Alle waren damit beschäftigt, Dayne und Katy und die Flanigans besser kennenzulernen, die ebenfalls zum Dessert vorbeigekommen waren. Elaines Anwesenheit schien völlig selbstverständlich zu sein und John hatte den Eindruck, dass ihre Freundschaft dadurch noch vertieft worden war.
    Spät am vergangenen Abend, als sie aufbrechen wollte, hatte er sie zu ihrem Auto begleitet. Ihre Unterhaltung klang immer noch in ihm nach.
    „Ich habe mich heute Abend sehr willkommen gefühlt, John.“ Elaine schien sorgfältig darauf bedacht zu sein, einen gewissen Abstand zwischen ihnen zu wahren.
    John hatte seine Jacke enger um sich gezogen und zu dem Halbmond hinaufgeschaut, der über dem Baxter-Haus stand. „Ich denke, sie haben sich an den Gedanken gewöhnt, dass ich Freunde habe.“
    Ihr Gesichtsausdruck hatte sich kaum merklich verändert. „Ich habe mich auch daran gewöhnt.“
    „Gut.“ Er hatte die Hand ausgestreckt und ihre kurz gedrückt. Sie hatten sich zwei Monate lang nicht getroffen, weil John darauf bedacht gewesen war, Elaine die Freiheit zu geben, die sie zu brauchen schien. Wenn sie auf mehr als nur Freundschaft hoffte, war er der falsche Mann. Er war noch nicht bereit, wieder zu lieben, und er hatte das starke Gefühl, dass er es auch nie mehr sein würde.
    Die Erinnerung verschwand, als Elaines Auto in die Einfahrt bog. Ein kurzer Schauer überlief ihn. Er freute sich mehr auf diesen Tag, als er zugeben wollte. Elaine brachte ihn mit ihrem Humor immer wieder zum Lachen. Indem er den Tag mit ihr verbrachte, konnte er den Erinnerungen an unzählige Thanksgiving-Feste in der Vergangenheit aus dem Weg gehen.
    John ließ einen letzten Blick durch das Haus schweifen, bevor er nach draußen ging. Das war der Tag des Jahres, an dem Elizabeth immer die Weihnachtsdekoration hervorgeholt und das Baxter-Haus in einen Traum aus Rot und Grün und blinkenden Lichtern verwandelt hatte.
    Seit ihrem Tod war das Treppengeländer ohne Girlande geblieben, die Wände ohne Pinienzweige und Schmuckbögen und drei Jahrzehnte an Dekoration befanden sich noch immer in den Kisten. Im letzten Jahr war dieser Tag ein schwarzer Tag für ihn gewesen. Er hatte die meiste Zeit in seinem Sessel verbracht – in dem, der neben ihrem Schaukelstuhl stand – und hatte sich Fotoalben angesehen, voll mit Lächeln und Glück und Momenten voller Liebe, die für immer vergangen waren.
    In diesem Jahr würde er diesen Tag allerdings nicht so verbringen. Er wandte sich um und schloss die Tür. Dabei ließ er den Duft seines

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